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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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kommt? Und nicht eine der tragenden Säulen der Gemeinschaft ist wie Steve McPherson, der Kinderschläger? Technisch gesehen hatte sie recht. Er war darauf reingefallen und hatte ihre Antwort als ein Nein gewertet.
    »So läuft also für dich das Spiel? Mit Wortklaubereien und indem du Sätze nach Gutdünken interpretierst?« Seine Wut kehrte zurück.
    Sie sah ihn an. »Ich will überhaupt nicht spielen.«
    »Zu schade.«
    »Du kannst nicht etwas für deinen Fall heranziehen, was vor vielen Jahren passiert ist. Du hast keinen Beweis, dass Ethan irgendetwas getan hat, außer dass er zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war.«
    »Ich habe genug für einen Haftbefehl«, entgegnete er kalt. Er wollte ihr klarmachen, wie todernst die Sache war. Tatsächlich hätte er, wenn es sich nicht um Ethan gehandelt hätte, längst den Staatsanwalt informiert.
    Sie wurde blass. Sogar ihr blauer Fleck verlor an Farbe.
    »Du hättest mir sagen müssen, dass er schon einmal in einem Mordfall verhört worden ist.« Von all dem, was er am vergangenen Abend bei seinen Nachforschungen über Ethan entdeckt hatte, war dies das Belastendste.
    »Wozu? Damit du dich genau wie jetzt gerade verhältst und ihn allein aufgrund seiner Vergangenheit verurteilst?«
    »Damit ich vorbereitet gewesen wäre. Was, wenn ich das nicht als Erster entdeckt hätte? Es sieht wirklich schlecht aus für Ethan, wenn das bekannt wird. Wenn du zu dieser alten Mordsache noch den Umstand dazunimmst, dass sein Vater wegen Totschlag im Gefängnis sitzt…«
    Sie starrte ihn an.
    »Ja, das habe ich auch herausgefunden. Und sag jetzt nicht, dass es dir nie in den Sinn gekommen ist, mir das zu erzählen. Ich habe, als wir über Ethans Adoption geredet haben, ausdrücklich nach seinem Vater gefragt.«
    »Ethans Vater hat in Ethans Leben nie eine Rolle gespielt, eine Belastung von dieser Seite kommt also überhaupt nicht infrage. Und wenn du die Unterlagen über die Morduntersuchung gelesen hast, dürfte dir aufgefallen sein, dass Ethan nicht angeklagt, sondern bloß als Zeuge befragt worden ist. Er wurde in Gewahrsam genommen, weil er kein Zuhause und keinen Erziehungsberechtigten hatte.«
    »Ja, aber der Fall wurde nie geklärt. Was bedeutet, dass der Mörder immer noch auf freiem Fuß ist. Ethan hätte es genauso gut wie jeder andere gewesen sein können.«
    Sie sah ihn an, als hätte er sie geschlagen.
    »Ich sage nur, warum das ein Problem für Ethan ist, das hat nichts mit dem zu tun, was ich glaube.« Er wünschte sich nur, er wüsste, was er glauben sollte. Hatte er sich von seiner Bewunderung für Maddie blenden lassen und den Jungen nicht als den wahrnehmen wollen, der er war?
    In jedem ihrer Worte schwang Wut mit, als sie sagte: »Dieser Mord wurde nicht aufgeklärt, weil es sich bei dem Opfer um einen obdachlosen alten Mann handelte, der mitten im Winter wegen seines Unterschlupfes umgebracht wurde, wegen Decken und Nahrung. So einer interessiert doch niemanden. Die Polizeihat es bei einer oberflächlichen Untersuchung belassen und den Fall dann zu den Akten gelegt. Verdammt noch mal, Ethan war damals elf Jahre alt! Du kannst ihn ja gern selbstbefragen.«
    »Das werde ich auch. Und hör auf, mich so anzusehen! Ich versuche doch nur, alle Möglichkeiten im Auge zu behalten, denn, glaub mir, im Moment sieht es nicht gut aus für ihn.« Er schwieg einen Moment lang. »Jetzt kommt der Punkt, an dem ich gegen die Regeln verstoße. Eigentlich dürfte ich niemals mit jemandem über einen Fall sprechen, der eine persönliche Beziehung zu einem Verdächtigen hat; aber ich möchte, dass du vorbereitet bist. Vielleicht habe ich die Sache bald nicht mehr in der Hand. Der Staatsanwalt macht mir schon Druck. Wenn er nur die Hälfte von dem wüsste, was ich weiß, würde er schon morgen einen Haftbefehl für Ethan beantragen.«
    »Warum Ethan?«, fragte sie. »Warum nicht J. D.? Er war derjenige, der zusammen mit Colin oben am Berg war, als der Mord geschah. Es ergibt viel mehr Sinn, dass J. D. McPherson getötet hat und nicht Ethan, vor allem jetzt, wo Colin tot ist.«
    »J. D. war nicht derjenige, der Colin am Tag vor seinem Tod im Flur der Schule bedroht hat. Und es war nicht J. D.s Mütze, die ich auf der Brücke gefunden habe.«
    »Ethan und ich haben dir beide gesagt, dass seine Mütze nicht bei den Sachen war, die er zurückbekommen hat. Vielleicht hatte J. D. sie. Vielleicht hat er sie dort hingelegt, um den Verdacht auf Ethan zu lenken. Von was für Drohungen redest

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