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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Muttergequatsche genervt.« Sie wedelte mit der Hand. »Du darfst in dein Zimmer fliehen.«
    Er drehte den Kopf so langsam in ihre Richtung, dass es sich anfühlte, als hätte sich die Zeit selbst verlangsamt. Das Licht der Lampe spiegelte sich in seinen Augen; es standen Tränen darin, derer er sich selbst wohl nicht bewusst war, denn niemals hätte er zugelassen, dass sie ihn weinen sah. Er blickte sie lange an. Sein Mund öffnete sich, als wolle er etwas sagen, schloss sich dann aber wieder.
    Sie hätte gern etwas getan, um den Schmerz zu lindern, der sich in seinem Gesicht abzeichnete. Und es brachte sie beinahe um, dass das völlig außerhalb ihrer Möglichkeiten lag. Vielleicht wäre sie besser vorbereitet gewesen, wenn er von Geburt an bei ihr gewesen wäre. Wenn sie sich nur besser auf die Adoption vorbereitet hätte, vielleicht würde es dann in ihrer Macht stehen, ihn zu schützen und sein Herz vor den grausamen Wunden zu bewahren. Aber da saß sie nun, hilflos und voller Schmerz, und konnte ihm nicht helfen.
    Er stand auf. Als er an ihr vorbeiging, strich er ihr mit einem Finger sanft über die Wange mit dem Bluterguss. Dann beugte er sich herab und küsste sie auf die Stirn. Sie war viel zu überrascht, um sich zu bewegen.
    »Gute Nacht, M.«
    Immer noch völlig überwältigt von dieser zärtlichen Geste murmelte sie: »Gute Nacht.«
    Sie hörte, wie er langsam und mit schweren Schritten die Treppe hinaufging. Als sich die Tür zu seinem Zimmer hinter ihm schloss, drehte sie sich auf die Seite und presste das Buch fest gegen die Brust. Lange lag sie so da und glaubte, sie würde das Buch wieder aufschlagen.
    Aber das tat sie nicht.
    Gabe kam zu spät zur Videothek. Die Lichter waren aus, die Tür bereits verschlossen. Er fuhr am Haus der Mitthoeffers vorbei. Dort brannte noch Licht, und im Wohnzimmer flimmerte der Fernseher. Gabe klingelte.
    Das Licht auf der Veranda ging an, und Mr Mitthoeffer öffnete die Tür. Er trug einen karierten Bademantel und hatte einen mürrischen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
    Als er sah, dass es Gabe war, knurrte er: »Welcher ist es diesmal?«
    Die Mitthoeffers hatten sieben Kinder, und die meisten hatten es faustdick hinter den Ohren.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich so spät noch hier aufkreuze, noch dazu unangemeldet. Ich würde gern mit Shelly sprechen. Ich möchte ihr nur ein paar Fragen stellen.«
    »Die ist noch nicht von der Arbeit zurück. Ihre Mutter hat sie gebeten, bei Walgreens vorbeizufahren und ein Mittel gegen Jennys Ohrenschmerzen mitzubringen.« Er legte den Kopf auf die Seite, und sein Doppelkinn glitt ebenfalls hinüber. »Wieso wollen Sie mit ihr reden? Hat sie was angestellt?«
    »Nein, hat sie nicht.« Gabe trat von der Tür zurück. »Tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.«
    Mr Mitthoeffer knurrte etwas Unverständliches und schloss die Tür.
    Gabe stieg wieder in seinen Jeep und fuhr zur Drogerie, die nur fünf Straßenzüge entfernt lag.
    Shelly stand hinten am Tresen des Apothekers und wartete, die dürren, blassen Arme vor der Brust verschränkt. Sie hielt beim Kaugummikauen gerade lange genug inne, um ihn abschätzig zu mustern. Nach dem kurzen Blickkontakt wandte sie ihm den Rücken zu und nahm sich eine Zeitschrift aus dem Ständer.
    Gabe stellte sich unmittelbar hinter sie und sagte: »Ich glaube, Sie und ich müssen uns mal ein bisschen unterhalten.«
    Ihre Schultern versteiften sich. Sie drehte sich nicht um, sondern blätterte weiter in der Zeitschrift. »Ich habe nichts getan«, sagte sie.
    »Das habe ich auch nicht behauptet…noch nicht. Aber ich weiß zufällig, dass dort, wo Sie arbeiten, Drogen verkauft werden–auf jeden Fall steroide Anabolika. Was sonst noch, werde ich rausfinden.«
    Sie drehte sich ihm zu, ihre Augen waren weit aufgerissen. Nervös sah sie sich in dem leeren Laden um, dann sagte sie leise: »Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Das behaupten alle.« Shelly war ein hartgesottenes Mädchen, sie hatte es im Leben nicht leicht gehabt. Am besten würde er an sie herankommen, wenn es ihm gelänge, ihren Selbsterhaltungstrieb zu wecken.
    »Ich kann Ihnen nichts sagen.« Sie presste die Lippen fest zusammen.
    »Gut. Dann führen wir unser Gespräch eben im Polizeirevier. Ich bin sicher, Chief Davis möchte auch ganz gerne dabei sein, schließlich liegt die Videothek ja in seinem Zuständigkeitsbereich.«
    »Sie können mich da nicht hinbringen.« Sie trat einen Schritt zurück. »Das kriegt doch jeder mit.«
    »Wenn

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