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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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sich. Obwohl ihm die Vorstellung nicht gefiel, dass irgendjemand wusste, in welcher Richtung er die Stadt verließ, hatte er beschlossen, Todds Angebot anzunehmen. Nicht, dass er ihm völlig vertraut hätte. Aber er musste das Beste aus seinen Möglichkeiten machen. Und mit jeder Meile, die er sich in den ersten vierundzwanzig Stunden von Buckeye entfernte, wuchsen seine Chancen, nicht erwischt zu werden.
    Er musste einfach nur clever sein. Wenn Todd sich irgendwie komisch verhielt, sobald er auftauchte, konnte Ethan dem schweren Mann leicht davonlaufen und ihn im dunklen Wald abhängen.
    Er sah auf seine Uhr. Fast schon eins.
    Es wurde allmählich kühl. Er vergrub die Hände in den Jackentaschen und wünschte sich, er hätte seine Eagles-Mütze.
    Sein Blick glitt zur Mitte der Brücke. War das die Stelle, an der Colin in den Tod gestürzt war? War er über das Geländer gefallen, auf dem Ethan jetzt saß, oder über das gegenüber?
    Offiziell hieß es, es habe sich um einen Unfall gehandelt–Colin hatte zu viel getrunken und war dann über das Geländer gestürzt. Nach allem, was Ethan über Colin wusste, konnte er sich das verdammt gut vorstellen. Dennoch–Ethan hatte die Gerüchte gehört und das gedämpfte Flüstern und die verstohlenen Blicke bemerkt. Jeder glaubte, er hätte Colin von der Brücke gestoßen.
    Nachdem er die Fotos im Spind gefunden hatte, war er zu dem Schluss gelangt, dass bei Colins Tod vermutlich jemand seine Hand im Spiel gehabt hatte–und irgendwie hing das mit Mr McP zusammen. Ethan hatte gehört, dass J. D. eigentlich auch hätte dabei sein sollen. Wäre Colin am Leben geblieben, wenn J. D. dabei gewesen wäre? Oder wären dann jetzt beide tot?
    Aus den roten X auf den Fotos schloss er, dass das zweite Szenario das wahrscheinlichere war.
    Ethan war überzeugt gewesen, dass Jordan seinen Stiefvater unbeabsichtigt getötet hatte. Und wenn Jordans Überdosis nicht unmittelbar nach Colins Tod erfolgt wäre, hätte er vielleicht geglaubt, Jordan wäre von seinen Schuldgefühlen in den Selbstmord getrieben worden. Aber dass Colins Tod und Jordans Selbstmordversuch so nah beieinanderlagen und dann auch noch die bösartigen Warnungen dazukamen, hatte in ihm ein anderes Bild entstehen lassen.
    Colins »Unfall« war passiert, nachdem dieser am Tag zuvor überall herumposaunt hatte, er wisse, was mit Mr McP passiert sei. Inzwischen schien Ethan die einzig logische Erklärung zu sein, dass noch jemand anders dort oben auf dem Berg gewesen war…jemand, der das Gefühl hatte, er müsse sich der vier Menschen entledigen, die möglicherweise Augenzeugen waren.
    Vielleicht hatte Jordan ja wirklich gesehen, was passiert war.
    »Er wollte es nicht tun. Es war ein Unfall.«
    Jordan hatte es gesehen. Deshalb war er durchgedreht, nicht, weil er seinen Stiefvater umgebracht hatte.
    Ethan ging noch mal alle Einzelheiten durch, die vielleicht auf den Mörder hindeuteten. Es musste jemand sein, der in guter körperlicher Verfassung war und sich in den Bergen auskannte. Was in einer Gegend wie dieser nicht sehr viele Leute ausschloss. Fast jeder hier ging auf die Jagd.
    Was für Hinweise gab es noch?
    Auf dem Berg war ihm nichts aufgefallen.
    Und danach? War irgendetwas seltsam gewesen, hatte sich irgendjemand verdächtig verhalten?
    Da war einmal Ethans Mütze. Alles andere, was er mit auf den Ausflug genommen hatte, war bei seinen Sachen gewesen, als er sie in Jordans Haus abgeholt hatte. Nur nicht die Mütze.
    Und dann war sie nach Colins Tod hier auf der Brücke aufgetaucht.
    An dem Samstag war sie mit Sicherheit oben auf dem Berg gewesen. Ethan hatte sie selbst ausgepackt. Irgendwann zwischen Mr McPs Tod und dem Zeitpunkt, als sie die Sachen in Jordans Haus abgeholt hatten, war sie verschwunden.
    Jordan war zu Hause immer ängstlich gewesen.
    Und jetzt war er sogar noch ängstlicher.
    Warum? Wenn Mr McP der Einzige gewesen war, vor dem Jordan Angst hatte?
    »Er wollte es nicht tun. Es war ein Unfall.«
    Jordan hatte jetzt sogar noch mehr Angst…
    Todd.
    Todd, der mit auf den Berg gegangen ist, um unsere Sachen zu holen–und der auch danach noch, bei sich zu Hause, an die Sachen rankam.
    Todd, der mich gewarnt hat, Jordan würde aussagen, ich hätte Mr McP umgebracht.
    Todd, der auf einmal keine Mühen scheut, um mir zu helfen.
    »J. D. ist gestern abgehauen…«
    Stimmte das? Oder hatte Todd ihm etwas angetan?
    Der kalte Schweiß brach ihm aus.
    Todd hatte nicht vor, Ethan irgendwohin zu fahren. Todd

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