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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Dann packte sie ihn am Arm und sagte: »Ich habe gute Neuigkeiten. Mein Privatdetektiv hat mich angerufen und mir Informationen geliefert, die die Theorie untermauern, dass McPherson Jordan misshandelt hat.«
    Ernüchtert stellte Gabe fest, dass ihre Begeisterung etwas anderem galt als der Leidenschaft für ihn.
    Sie sah aus, als würde sie einem Tiger einen Köder vor die Nase halten.
    Er schob sein etwas angeschlagenes männliches Ego beiseite. Das war es nun einmal, was sie antrieb–die Jagd nach Informationen, die Herausforderung und die Aufregung über kleine Siege. Genau deshalb machte sie ihre Arbeit ja so gut.
    »Und?«, sagte er schließlich.
    »Eine der Nachbarfamilien der McPhersons lebt immer noch gegenüber ihrem ehemaligen Haus in Ann Arbor. Sie haben meinem Privatdetektiv erzählt, dass sie schon Monate vor Mrs McPhersons Tod den Verdacht hatten, dass in der Familie etwas nicht stimmte. In den letzten Wochen muss Cheryl außergewöhnlich distanziert und nervös gewesen sein.«
    Gabe hätte sie am liebsten gepackt und im Kreis herumgewirbelt. Aber er musste vernünftig bleiben und das Ganze möglichst neutral betrachten. »Hinterher können die Leute so was immer leicht behaupten. Im Rückblick wirken die Dinge anders.«
    »Ich dachte, die Leute behaupten immer das Gegenteil. Du weißt schon, der Serienmörder von nebenan war immer so ruhig und nett, sie hätten sich nie und nimmer vorstellen können, dass er ein Monster ist.«
    »Ja, das gibt es auch. Was ich sagen will, ist: Solche generellen Aussagen, die gemacht werden, nachdem etwas bereits passiert ist, haben nicht viel zu bedeuten. Hat von diesen Personen eine der Polizei ihren Verdacht mitgeteilt, bevor Mrs McPherson starb?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn durchdringend an. »Ist das jetzt dein Ernst?«
    »Ich sage ja nur…«
    »Ich weiß, was du sagst. Und glaub mir, ich kenne mich gut genug aus, um zu verstehen. Aber ich behaupte, das ist ein weiteres Indiz. Mein Privatdetektiv hat außerdem herausgefunden, dass Todd nach dem Tod seiner Mutter drei Monate lang in einem Heim untergebracht war. An die medizinischen Berichte ist er nicht rangekommen, aber es war jedenfalls ein Stresszentrum–ganz ähnlich wie das, in dem Jordan jetzt ist. Was für ein Zufall, dass McPhersons Kinder beide psychologische Behandlung benötigen.«
    »Jedes Kind, das nach Hause kommt und seine Mutter tot am Fuß der Treppe auffindet, könnte psychologische Betreuung brauchen.«
    »Was du nicht sagst. Vor allem, wenn das Kind beobachtet hat, wie Dad vorher Mom verprügelt hat.«
    »Das hilft uns aber nicht, einen anderen Verdächtigen als Jordan und Ethan zu finden«, sagte er ernst.
    »Noch nicht. Bis jetzt können wir die einzelnen Teile noch nicht zu einem brauchbaren Muster zusammensetzen. Aber das kommt schon noch. Mein Privatdetektiv gräbt weiter. Vielleicht ist McPherson zwischendrin mal auf jemand anders losgegangen. Irgendjemanden, der zurückgeschlagen hat. Jetzt tun sich verschiedene Möglichkeiten auf.«
    Gabe schüttelte den Kopf. »Das sehe ich anders. Wer würde denn schon da raufklettern, um den Mann zu töten? Wer würde vermuten, dass sich eine Gelegenheit ergibt, wo man den Mann allein erwischt und das Ganze auch noch wie einen Unfall aussehen lassen kann?«
    Ihre Aufregung ebbte spürbar ab. »Du weißt, dass Ethan es nicht getan hat!«
    Der einzige andere Verdächtige, der in das Schema »Jordan wurde misshandelt« passte, war Bobby Gray. Gabe hatte ihn nicht endgültig ausgeschlossen, auch wenn Bobby behauptete, er würde sich in den Bergen nicht zurechtfinden. Das konnte durchaus eine Schutzbehauptung sein.
    Gabe überlegte, und seine Zustimmung ließ weiter auf sich warten. Je länger sein Zögern andauerte, desto mehr veränderte sich ihr Blick. Er gehörte nicht länger zu ihrem Team. Seine Privilegien als Dazugehöriger waren ihm soeben entzogen worden.
    Er streckte die Hand aus, um sie ihr auf die Schulter zu legen. »Maddie…«
    Sie entwand sich ihm. »Ich muss los.« Sie ließ ihn einfach stehen.
    Es wäre so einfach gewesen, sie zurückzurufen. Ihr zu sagen, was sie hören wollte, die Worte auszusprechen, die sie ihm wieder näher bringen würden. Aber eine kurzfristige Versöhnung mit Maddie war es nicht, was er wollte. Er wollte eine Grundlage für eine lang dauernde Beziehung schaffen. Er wollte Vertrauen.

 
    26
    Gabe saß auf dem Sofa. Er hatte die Schuhe ausgezogen, die Füße auf den Tisch gelegt und

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