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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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gehabt, ihn zu enttäuschen.«
    »Das geht vielen Kindern so.«
    »In diesem Fall schien es schlimmer als gewöhnlich zu sein. Ethan hat sich große Sorgen um Jordan gemacht, schon vor diesem Ausflug. Er sagte, Jordan hätte Blutergüsse gehabt…und einen gebrochenen Arm.«
    Gabe fuhr sich mit dem Daumen nachdenklich über die Lippen. »Willst du damit etwa sagen, dass Steve Jordan körperlich misshandelt hat?«
    »So hat es sich für mich angehört. Und schau dir an, in welchem Zustand er jetzt ist. Das macht die Geschichte durchaus glaubwürdig.«
    »Ist Ethan deshalb lieber aus der Kirche abgehauen, statt am Sarg vorbeizugehen?« Das klang besser als der andere Grund, den Gabe sich vorstellen konnte: Schuldgefühl.
    »Ethan fühlt sich sehr verantwortlich für die Menschen, die ihm wichtig sind. Er hat gesagt, mit seinem Wissen hätte er einfach nicht zum Sarg gehen können.«
    »Aber weiß er denn wirklich etwas? Was du mir erzählst, sind nichts als Mutmaßungen.«
    »Ich weiß.« Sie trommelte mit dem Zeigefinger auf den Tisch. »Ich dachte nur, du solltest das wissen, damit du den richtigen Leuten die richtigen Fragen stellen kannst. Jordan ist vielleicht in mehrerer Hinsicht ein Opfer. Du weißt so gut wie ich, dass die vielen Schläge, die Steve abbekommen hat, auf riesige Wut hindeuten.«
    »Du glaubst, er hat seinen Stiefvater umgebracht? Der Junge ist nicht gerade ein Muskelpaket.«
    »Ich sage nur, dass man die Möglichkeit nicht ausschließen sollte. Ethan ist…« Sie unterbrach sich. »Vielleicht war es Notwehr.«
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich habe ja gesagt, es wird dir nicht gefallen.«
    »Es gefällt mir auch nicht. Mir gefällt nichts an dieser ganzen Situation.«

 
    11
    »Hallo, Kumpel!«, ertönte die Stimme von Colin, als J. D. den Telefonhörer abnahm.
    »Hallo.« J. D. wälzte sich im Bett herum und zog die Decke höher. »Was liegt an?«
    »Es ist Freitagabend. Mach dich fertig, wir machen einen drauf.«
    »Ich kann nicht, Mann, ich bin krank.«
    »Warst du deshalb nicht bei der Beerdigung?«
    »Genau.« J. D. bereute, dass er sich am Abend vorher beim Zubettgehen gewünscht hatte, er könne irgendwie um die Beerdigung herumkommen–die Sache war es nicht wert, deswegen Magen- und Darmgrippe zu haben. Auch wenn es seiner Mutter am Arsch vorbeiging, ob er bei der Beerdigung aufkreuzte oder nicht–es hatte sicher nicht gut ausgesehen, dass er gefehlt hatte, vor allem jetzt, wo es hieß, es sei Mord gewesen…wo sein Bruder doch im Knast saß und all das.
    Seine Mom war total ausgeflippt, als sie gehört hatte, dass Mr McPherson umgebracht worden war. Sie meinte, sie würden J. D. holen, einfach weil er im verkehrten Teil der Stadt wohnte. Sieh doch, was sie mit Jeffery gemacht haben, hatte sie gesagt. J. D. konnte sich nicht vorstellen, dass man ihn verhaften würde, aber er würde nichts tun, was das Risiko erhöhte. Er konnte nur hoffen, dass seine Abwesenheit bei der Beerdigung ihm nicht das Genick brach.
    »Dann werd wieder gesund«, sagte Colin. »Das hier solltest du nicht verpassen. Ich habe Bier.«
    »Du willst mich wohl verarschen. Woher hast du Bier?«
    »Ist doch egal. Ich hab’s, und wir werden es trinken.«
    »Du hast es zu Hause? Dein Dad wird dich windelweich prügeln.«
    »Nein, nicht zu Hause. Ich treffe mich um halb acht mit jemand.«
    »Mit wem?«
    »Das siehst du dann schon. Er hat gesagt, ich soll dich mitbringen. Er hat genug für uns beide. Komm schon. Wir treffen uns draußen beim Holzlager.«
    »Ich bin echt krank, Mann. Ich hab den ganzen Tag gekotzt und gezittert. Ich schaffe es auf gar keinen Fall mit dem Rad da raus–und Bier bringe ich schon gar nicht runter.«
    »Dann nimm doch was.«
    »An welche magische Pille hast du gedacht?« Schon beim Gedanken an Bier wurde ihm übel. Beim letzten Mal, als sie Alkohol in die Finger bekommen hatten, war J. D. zwei Tage lang krank gewesen.
    »Ich weiß nicht. Pepto oder irgend so was.«
    »Pfui Teufel! Ich muss Schluss machen.« Er legte auf, rannte ins Badezimmer und schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Toilette.
    Madison kam kurz nach sieben nach Hause. Die Küche war dunkel und still. Sie ließ ihre Tasche auf den Küchentisch fallen und ging auf der Suche nach Ethan ins Wohnzimmer. Er hätte eigentlich bereits den Tisch gedeckt und einen Salat vorbereitet haben sollen. Sie hatte sich auf ihren gemeinsamen Abend gefreut, auch wenn sie ihn gleichzeitig fürchtete. Nachdem

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