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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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gefiel ihm ganz und gar nicht. (1) Jordan Gray. (2) Ethan Wade. (3) Colin Arbuckle. (4) J. D. Henry. (5) ein oder mehrere unbekannte Täter. Gabe würde seinen rechten Arm darauf verwetten, dass der Täter in der Kategorie Nummer fünf zu finden war. Obwohl er die ganze Woche Nachforschungen angestellt hatte, war es ihm nur gelungen, der Liste einen einzigen weiteren Namen anzufügen; Bobby Gray–mit der vagen Möglichkeit, dass es auch sein Bruder Brooks gewesen sein könnte.
    Keiner der beiden Grays schien wirklich infrage zu kommen, aber das galt für die anderen Verdächtigen genauso. Bis auf einen. Wann immer er in der vergangenen Woche darüber nachgedacht hatte, hatte sich ihm der Magen umgedreht.
    Nichts an Ethan Wade ließ vermuten, dass in ihm ein Mörder steckte. Aber andererseits–das musste Gabe sich eingestehen–wusste er nicht viel über den Jungen.
    Maddie war klug und eine Frau mit viel Lebenserfahrung. Ihr hätte Ethan sicher nicht so leicht etwas vormachen können. Nicht, dass dieses Argument eine überzeugende Verteidigungsstrategie darstellte–und Gabe machte sich allmählich Sorgen, dass Ethan vielleicht eine brauchen würde.
    Gabe hatte bereits Gerüchte zerstreuen müssen. Doch was würde er tun, falls sich seine vagen Befürchtungen als begründet herausstellen würden?
    Das Gebäude, in dem sich das Killroy’s befand, ähnelte den anderen in dieser zentral gelegenen Straße: Ziegelbauten im pseudo-italienischen Stil mit schmiedeeisernen Säulen, Fensterläden zu beiden Seiten der vorderen Fenster und zurückgesetzten Eingänge. Der einzige Unterschied bestand in den farbigen, bleiverglasten Fenstern, welche die Leute auf der Straße daran hinderten, das Innere genauer zu sehen.
    Als Madison die Tür öffnete, war sie auf eine Kneipe gefasst, in der ein Grill im Stil der Südstaaten sowohl die Inneneinrichtung als auch das Aroma bestimmen würde. Stattdessen fand sie sich in einem irischen Pub wieder. Der Tresen war aus dunklem Holz; große Zapfhähne für Bier vom Fass. In den Nischen hingen bleiverglaste Lampen mit Kleeblatt- und Harfenmustern. Im Hintergrund erklang keltische Musik. Das alles hatte wenig mit der Rodeo-Chili-Vorstellung zu tun, die Gabe ihr vermittelt hatte.
    Die Kneipe war gut besucht. Madison sah sich um, konnte Gabe aber nirgendwo entdecken. Eine Zeit lang blieb sie an der Tür stehen, in der Hoffnung, er würde jeden Moment kommen. Doch als es zusehends voller wurde, setzte sie sich in die letzte noch freie Nische mit hohen Rückenlehnen. Am Tresen konnten sie nicht ungestört genug reden. Außerdem mussten Gabe und sie den wilden Gerüchten nicht noch mehr Nahrung geben.
    Sie hätte doch lieber auf einem Treffen in seinem Büro bestehen sollen–selbst wenn sie dann bis zum nächsten Morgen hätte warten müssen.
    Wenigstens hatte man sie nicht zusammen hineingehen sehen. Sobald sie saß, bestellte sie ein Bier…ein Guinness vom Fass, etwas, mit dem sie in einer Stadt wie Buckeye nicht gerechnet hatte.
    Bis Gabe endlich auftauchte, hatte sie ihr Glas bereits zur Hälfte geleert. Er setzte sich ihr gegenüber.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich bin aufgehalten worden.«
    »Ich dachte, du hättest dir den Nachmittag freigenommen.« Sie trank einen Schluck und blickte ihn über das Glas hinweg an.
    »Ich habe meinen Dad ein bisschen beim Wahlkampf unterstützt.«
    »Wirklich?« Sie hatte eigentlich den Eindruck gehabt, dass er mit dem Wahlkampf seines Vaters nichts zu tun haben wollte. »Wie läuft es denn? Nach den letzten Prognosen sieht es ja so aus, als hätte er ein paar Prozent verloren.« Sie konnte sich nicht verkneifen hinzuzufügen: »Was, vermute ich mal, mit seinem Plan zusammenhängt, etwas wegen der überfüllten Gefängnisse zu unternehmen.«
    Zustimmend grinste er sie an. »Das vermute ich auch.«
    Sie kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. »Aber mit einem Sohn bei der Polizei verfügt er ja über einen großartigen Berater für einen richtig guten Plan.«
    Er hob abwehrend die Hände. »He, ich habe heute schon mehr über Politik geredet, als mir guttut. Können wir das Thema einfach fallen lassen?« Er sagte das sehr freundlich, aber sein Blick machte deutlich, dass es ihm ernst war.
    »Also wirklich–wie hast du es mit so einer Einstellung geschafft, zum Sheriff gewählt zu werden?«
    Er rutschte unangenehm berührt auf seinem Platz hin und her. »Wenn du es genau wissen willst–es gab keinen Gegenkandidaten.«
    Sie lachte laut auf.

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