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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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entfachen.
    Maddie hatte gesagt, in Ethans Vergangenheit gäbe es nichts, das Probleme machen könnte. Gabe musste sich auf die Tatsachen konzentrieren.
    »Falls auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, dass er Steve wirklich umgebracht hat«, sagte Bobby, »dann müssen Sie unbedingt was unternehmen. Wenn er ein Mörder ist, hatte er vermutlich auch was mit dem Tod des anderen Jungen zu tun.«
    Irgendetwas in Bobbys Stimme ließ Gabe hellhörig werden.Wie kam der Mann so schnell auf diese Folgerung? Gabe hatte Bobby noch nicht befragt, ob die Möglichkeit bestand, dass Jordan misshandelt worden war. Seit seinem Besuch im Versicherungsbüro in der Woche zuvor hatte er überhaupt nichtmehr mit ihm gesprochen. Was nicht bedeutete, dass Gabe ihn als Verdächtigen im Mordfall McPherson ausgeschlossen hatte.
    »Wie kommen Sie zu dieser Annahme?«, fragte Gabe und versuchte, möglichst neutral zu klingen. Das hier war genau der Flächenbrand, dessen Ausbruch er vermeiden wollte. Vor allem, wenn damit von dem wahren Mörder abgelenkt wurde.
    »Wie Kate schon sagte–wer sonst? Ein Junge mit solch einer Vergangenheit weiß sicher, wie er an alle nur erdenklichen illegalen Sachen rankommt. Bier wäre überhaupt kein Problem gewesen. Vermutlich hat er Colin betrunken gemacht und ihn dann von der Brücke gestoßen, um ihn zum Schweigen zu bringen.«
    »Zum Schweigen bringen?« Gabe klammerte sich an den Gedanken, dass Bobby ihn nur aufhetzen wollte, und versuchte, die Eagles-Mütze aus seinen Gedanken zu verdrängen, die er auf der Brücke gefunden hatte.
    Dieses Beweisstück hatte er hier im Polizeirevier in der Asservatenkammer behalten. Er hatte es nicht zusammen mit den Bierdosen ins Labor geschickt, weil es in keiner direkten Verbindung mit dem Tatort stand. Es hätte schon seit Wochen rumliegen und jeder hätte es dort fallen lassen können. DNS-Tests waren teuer und brachten oft kein eindeutiges Ergebnis. Aber jetzt musste er sich fragen, ob das alles nur vorgeschobene Gründe waren. War der eigentliche Grund, dass er fürchtete, man könnte die Mütze wirklich eindeutig Ethan zuordnen?
    Jetzt sah es so aus, als ließe sich ein Test nicht vermeiden, und sei es auch nur, um Ethan zu schützen.
    »Weil Colin gesehen hat, wie er Steve getötet hat«, sagte Kate.
    »Hat er Ihnen das gesagt?« Gabes Eingeweide fingen an, unangenehm zu rumoren. »Colin hat Ihnen gesagt, er habe gesehen, wie Ethan Wade Steve umgebracht hat?«
    »Nun ja, nicht mir persönlich«, gab Kate zu. »Aber Carrie Jacobs hat gesagt, ihr Sohn habe erzählt, Colin hätte jemandem in der Schule gegenüber behauptet, dass er wüsste, was dort oben passiert ist.«
    In der Schule. Das Gespräch mit Mrs Whitfield ging Gabe nicht aus dem Kopf. Die ersten Funken drohten bereits den Zunder in Brand zu setzen. »Ich habe Colin mehr als einmal befragt. Seine Aussage war ganz eindeutig. Er hat nicht gesehen, was mit Steve passiert ist. Er und J. D. Henry waren zu dem Zeitpunkt im Lager, und zwar gemeinsam, und somit einen Zehnminutenmarsch vom Wasserfall entfernt. J. D. hat unabhängig von Colin das Gleiche erzählt. Keiner der beiden Jungs hat gesehen, was passiert ist.
    Ich fürchte, die Gerüchteküche kocht in Buckeye gerade mal wieder über. Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, um den Mörder Ihres Mannes zu finden. Im Moment gibt es keinerlei Beweise, die auf einen bestimmten Verdächtigen hindeuten.« Er sah ihr fest in die Augen. »Es gibt keinen eindeutig Verdächtigen.«
    »Und was ist mit Jordan? Dieser Junge versucht, meinen Sohn ebenfalls umzubringen!« Kate ließ sich von Gabes Argumenten nicht beschwichtigen und kam wieder auf ihre ursprüngliche Anschuldigung zurück.
    Gabe stand auf. »Lassen Sie mich dazu ein paar Fragen stellen, vielleicht kann ich die Sache klären.« Nicht, dass er im Stresszentrum viel herausbekommen würde. Aber bis er mehr wusste, würde er sie auf keinen Fall ermuntern, sich an die Polizei in Knoxville zu wenden. »Im Übrigen ist es bei einer laufenden Ermittlung für alle Beteiligten das Beste, sich nicht öffentlich dazu zu äußern.«
    Sie riss die Augen auf. »Oh, ich verstehe.«
    Gabe ging um den Schreibtisch herum und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Kann ich mich darauf verlassen, dass dies fürs Erste unter uns dreien bleibt?« Welch kompliziertes Lügengespinst wir doch mitunter weben…Aber die Leute in dieser Stadt waren bereits aufgebracht, und das konnte

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