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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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der Hand ab, schüttelte es aus, um sicherzugehen, dass keine Glassplitter drinhingen, und reichte es Madison durch das Beifahrerfenster.
    »Nimm es! Leg es über den Kopf und halt das Gesicht nach unten.«
    Sie nahm das Hemd, und einen Moment später sagte sie: »Leg los.«
    Er hob den Fuß und trat mit dem Absatz seines Stiefels gegen das gesplitterte Glas. Da er nicht weit ausholen konnte, brauchte er drei Anläufe, bis die Scheibe draußen war. Er hoffte, die Verbundglasscheibe zersplitterte nicht in zu viele Scherben.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja.«
    Glassplitter rieselten zu Boden, als sie sich bewegte.
    »Gib mir das Hemd wieder. Ich will hier nicht ohne es durchkriechen.«
    Sie reichte es ihm durch die Öffnung, in der die Windschutzscheibe gesessen war. »Am besten nimmst du dieses schicke Messer, das ihr Helden immer habt, und befreist mich aus diesem Sicherheitsgurt«, sagte sie, und er konnte hören, dass sie lächelte. »Er sitzt so eng, dass ich kaum Luft kriege.«
    Ihr Humor beruhigte ihn, weil er ihre Behauptung untermauerte, sie sei unverletzt.
    »Tut mir leid, aber das sind die Feuerwehrleute, die all diese geilen Gerätschaften haben.« Er schüttelte das Hemd aus und zog es wieder an. Auf dem Bauch kroch er mit dem Kopf voran über die verbeulte Motorhaube.
    »Wir armen Sheriffs müssen uns leider mit einfacheren Mitteln zufriedengeben.« Er hielt sein Taschenmesser hoch. Das Blut auf der rechten Seite ihrer Stirn schien aus einer Wunde am Haaransatz gekommen zu sein. Er untersuchte sie genauer und vergewisserte sich, dass sie nicht mehr blutete.
    »Ich will ja einem geschenkten Retter nicht ins Maul schauen, aber bist du dir sicher, dass du nicht lieber die Jungs mit den schicken Werkzeugen anrufen willst? Ich meine–ich bin überall ziemlich eingeklemmt, und das ist nur ein mickriges Messer.«
    »Wieso? Wir Südstaatenjungen vom Land machen so was doch mit links.« Er drehte die fast zehn Zentimeter lange Klinge, die aufblitzte, als Madison die Taschenlampe auf sie richtete. »Es ist mir fast schon peinlich, es in der Öffentlichkeit rauszuholen.« Lächelnd griff er nach dem Gurt, um zu sehen, ob er noch ein bisschen nachgeben würde. »Vertrau mir.«
    »Habe ich denn eine Wahl?« Sie zog das Kinn an die Brust und fragte: »Wieso hast du mich überhaupt gesucht?«
    »Ethan hat mich angerufen und gesagt, du wärst überfällig.«
    »Mein Handy hat alle paar Minuten geklingelt. Er muss sich zu Tode ängstigen. Schnapp dir mein Handy und ruf ihn an. Sag ihm, dass mir nichts passiert ist.«
    »Eins nach dem anderen.« Er ließ die Klinge zwischen die Vorderseite ihrer Schulter und den Sitzgurt gleiten. »Kannst du dich mit den Füßen am Boden abstützen und mit dem linken Arm gegen das Steuer drücken, damit auf dieser Schulter ein bisschen weniger Gewicht ruht?«
    Sie tat es, aber es war immer noch schwierig, das Messer zu bewegen.
    »Sei vorsichtig mit dem Ding«, murmelte sie, hielt den Kopf dabei aber völlig ruhig. »Du weißt, dass die Halsschlagader und die Drosselvene beide ziemlich lebenswichtig sind.«
    Er spürte, wie sie bei dem Versuch zitterte, sich gleichzeitig nach oben und von dem Messer wegzustemmen. Er verfluchte den Gurthersteller und fragte sich, warum zum Teufel diese Dinger aus so festem Material sein mussten. Doch natürlich war er dankbar dafür, denn ohne festen Gurt wäre Maddie vielleicht tot.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis er den letzten Faden durchtrennt hatte. Sobald das passierte, flog Maddie nach vorn. Er konnte das Messer gerade noch rechtzeitig wegziehen, bevor es ihren Hals traf.
    Sie stieß so hart gegen das Steuer und den platten Airbag, dass ihr kurz die Luft wegblieb.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gabe.
    »Kommt drauf an. Spritzt Blut aus mir raus?«
    »Halsschlagader und Drosselvene sind beide heil, Ma’am.«
    »Dann ist alles in Ordnung.«
    »Kannst du mir die Taschenlampe geben?« Ihre rechte Hand hielt die Lampe fest umklammert. Sie reichte sie ihm nach oben.
    Er klemmte sie zwischen das verbogene Metall auf der linken Seite des Wagens und den Baum.
    Während er ihr half, aus dem Wagen zu kriechen, sagte sie: »Du schaust mir jetzt aber nicht unter den Rock, oder?«
    Er kicherte. »Du bist echt eine erstaunliche Frau.« Die meisten Frauen, die er kannte, wären nach dem, was Maddie durchgemacht hatte, ein völliges Wrack.
    »Heißt das, du schaust mir tatsächlich unter den Rock?«
    Kleine Splitter fielen von ihr ab und prasselten wie

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