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Pitch (German Edition)

Pitch (German Edition)

Titel: Pitch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Weski
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schneller, die Blutstillung
besser gewährleistet, es treten seltener eine infektiöse
Morbidität und geringere Ischämien im Wundbereich auf, auch
die Naht ist insgesamt stabiler als mit einem zwei- oder
dreischichtigen Verschluss, ein Peritonealverschluss hingegen
fördert, im Gegensatz zur Meinung selbst erfahrener Operateure,
die Wundheilung nicht, sondern verzögert sie, daraus
resultierende Ischämien tragen zur Bildung von Adhäsionen
bei, referiert Sauber, sehr schön, honoriert Nakim die
Kenntnisse seines Untergebenen, wussten Sie eigentlich, dass ich zu
diesen erfahrenen Operateuren gehöre, die immer noch an den Peritonealverschluss glauben,
Sauber sagt nichts, aber er schluckt, während die Götter in
weiß derart plaudern, schaut Iris in Maries Augen, sie steht
neben ihr und wagt es, über den Sichtschutz zu linsen, also,
sagt der Professor und wendet sich wieder dem Arzt im Praktikum zu,
der Schnitt von Cohen sollte etwas mehr von kranial angelegt sein und
nicht wie Sie sagten umgekehrt, der Hauptvorteil der Methode liegt
aber in dem weitgehenden Verzicht auf Instrumente, sagt er und reißt
mit der Hand die Öffnung etwas weiter auf, er hebelt ein
schmieriges, bläulichviolettrotes Bündel aus der Bauchhöhle
der Frau und hält es kopfüber in die Höhe, schnippschnapp ist die Nabelschur ab, Iris sieht in das eine geöffnete Auge des
Babys und denkt, Gott, Jo, das ist Jo, das Kind ist ihm wie aus dem
Gesicht geschnitten, in dem Augenblick beginnt es zu wimmern, das ist
das erste, was Marie von ihrem Baby hört, dieses Wimmern, das
ist der Wendepunkt in ihrem Leben, was immer sie heute über
ihren Mann erfahren hat, was immer aus ihrer Beziehung werden wird,
nichts wird mehr sein wie zuvor, nie mehr in ihrem Leben, denn jetzt,
in diesem Augenblick, im Zeichen des Zwillings, hat sich alles
geändert, der Professor eilt mit dem Kind hinter den Sichtschutz
und hält es der Mutter kurz vor die Augen, dann wird das Kind
auch schon weitergereicht, wird
gehalten von den Händen der Hebamme Katharina, die zu der
Waage an der Wand geht und das Kind darauf legt,
dreitausendzweihundert, nicht schlecht, aberaber, Herr Professor, das
Kind will nicht atmen, sie pustet dem reglos daliegenden Baby auf den
nackten Bauch, aber nichts geschieht, ein kurzes Stocken im
Sectio-Saal, nur Professor Nakim bleibt gelassen, er schlendert zur
Waage und sagt, das muss man ärgern, und beginnt das Kind an den
Füßen zu kitzeln und in die Seite zu stupfen, jetzt
beginnt es wieder zu greinen und zu quäken, und alle atmen auf,
Katharina Marx nimmt das Kind und verlässt den OP durch die Tür
zum Kreißsaal, Marie schickt Iris mit, draußen bekommt
sie das Kind in den Arm gelegt und wird damit fotografiert, das erste
Bild des Babys auf dem Arm der Geliebten des Papas, ein ständiger
Wermutstropfen in der Erinnerung an die Geburt ihres Kindes wird es
sein, derweil nimmt drinnen alles seinen gewohnten Gang, der Springer
steht mit seiner Schale seitlich neben dem Operateur, der klatscht
ihm nun den Mutterkuchen auf den Teller, der Zivildienstleistende
bringt ihn zur histologischen Untersuchung hinaus und begegnet bei
seiner Rückkehr in den OP dem Professor, der sich verabschiedet
und den Verschluss des Bauches Sauber durchführen lässt,
mit oder ohne Peritonealisierung, das überlasse ich Ihnen, Herr
Kollege, aber machen Sie ihr bitte eine schöne Bikininaht, kaum
ist der Chefarzt gegangen, sagt Sauber zu dem Springer, Christian,
das Wichtigste ist jetzt Musik, Sauber hört beim Schnibbeln und
Nähen ganz gerne etwas Flottes, jetzt wünscht er sich Joe
Cocker, der, ein wenig unangemessen, sein you
can leave your hat on in dem OP-Saal röhrt.

51
Der
Sportwagen von …

    … von
Lachmann-Zeil hat eine eigene Aura, er ist Baujahr Achtundfünfzig
und sein Besitzer hat ihn in renovierungsbedürftigem Zustand
erworben, von einem reichen Schweizer, der lange in den Vereinigten
Staaten gelebt hatte, dort war jener mit ihm über die Highways
gefahren, oftmals schneller als die erlaubten fünfundsiebzig
Meilen die Stunde, bei Magellan’s Ads hat das Gerücht die
Runde gemacht, dass der Vorbesitzer ein Freund Warren Beattys gewesen
sei, der sich das gute Stück hin und wieder ausgeliehen habe, um
darin eine seiner zahllosen Eroberungen flachzulegen, sofern es in
der Enge des Raums überhaupt möglich war, jemanden flachzulegen , auf dem Seeweg nach Europa zurückgekehrt,
hatte der Schweizer den Wagen, der zuletzt durch sein Alter doch sehr
in

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