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Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Titel: Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schimun Wrotschek
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Mann. Ein Krieger. Ich hatte deiner Mutter versprochen, mich um dich zu kümmern, aber ich bin umgekommen. Vielleicht war es nicht die beste Möglichkeit … auf diese Weise zurückzukommen. Sicherlich nicht. Trotzdem bin ich all die Jahre immer bei dir gewesen. Ich habe mitverfolgt, wie du vom Kind zum jungen Mann herangewachsen bist. Ich habe deinen Gram und deine Tränen gesehen, deine Siege und Niederlagen. Jetzt hast du verstanden, was Freiheit bedeutet. Wahrscheinlich ist das die letzte Lektion, die ich dir erteilt habe. Du hast sie verinnerlicht.«
    »Die Verantwortung für das Leben eines anderen – ist das die Freiheit?«
    Iwan schaut seinem Onkel in die Augen.
    »Richtig«, erwidert Jewpat. »Freiheit ist nicht die Wahl zwischen Kalaschnikow und Flinte. Freiheit ist auch nicht die Entscheidung, ob du das Gewehr in die Linke oder in die Rechte nimmst. Das sind alles Nebensächlichkeiten, die keine Beachtung verdienen. Die eigentliche Freiheit manifestiert sich dann, wenn du auf einen Menschen zielst und entscheidest, ob er weiterleben oder sterben wird.«
    Onkel Jewpat überlegt.
    »Manchmal bedeutet Freiheit nichts weiter als das Recht, sich eine Kugel in den Kopf zu schießen.«
    Aus dem Tunnel stieg Iwan zum Bahnsteig der Wassileostrowskaja hinauf. Dann ging er an den festlich gedeckten Tischen entlang. Vorbei an fröhlichen Gesichtern, die eines nach dem anderen versteinerten, als sie ihn erblickten. Bleierne Stille machte sich breit.
    »Iwan«, tuschelte jemand hinter ihm. »Merkulow ist zurück.«
    Unter den Gästen erhob sich Gemurmel. Und verstummte sofort wieder, als Iwan die Flinte von der Schulter nahm …
    Der Digger ließ den Blick über die Runde schweifen. Braut und Bräutigam saßen in der Mitte, wie es sich gehörte. Rechts von der Braut saß Pascha, links von ihr Katja. Die Trauzeugen.
    General Memow gab den Ehrengast. Er schaute grimmig und konzentriert.
    Tanja saß totenbleich am Tisch. Sasonow erinnerte an eine weiße Statue im schwarzen Anzug.
    Sasonow stand auf. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen.
    Iwan legte die Doppelflinte an und spannte die Hähne. Memows Leibwächter wollten schon aufspringen, doch der General stoppte sie mit einer Handbewegung.
    »Was soll das?«
    »Ich beschuldige diesen Mann schwerer Verbrechen«, sagte Iwan laut, sodass alle es hören konnten.
    »Was konkret wirfst du ihm vor?« Memow erhob sich von seinem Platz.
    »Den Diebstahl des Dieselgenerators und zwei Morde«, erwiderte Iwan. »Reicht das?«
    »Wen soll er denn getötet haben?«
    »Jefiminjuk. Und nach allem, was ich weiß, auch Orlow.«
    Memow wurde blass im Gesicht und begann sich langsam umzudrehen.
    Plötzlich stieg Sasonow auf den Tisch und marschierte über das weiße Tischtuch hinweg auf Iwan zu. Klirrend gingen Teller und Gläser zu Bruch. Unmittelbar vor Iwan sprang er wieder auf den Boden herab. Selbst zur Hochzeit hatte er seinen beigen Mantel an. Und sein Revolver steckte im Schulterhalfter.
    Pause.
    »Weißt du, was mir ohne dich gefehlt hat?«, fragte Sasonow.
    Iwan beobachtete aufmerksam seine Hand. Noch zuckte sie nicht, doch Sasonow konnte jederzeit zum Revolver greifen. Diesen Moment durfte Iwan auf keinen Fall verpassen.
    »Nein«, erwiderte er.
    »Die Ruhe hat mir gefehlt. Denkst du, ich hätte auf dich geschossen?«
    »Etwa nicht?« Iwan zog die Augenbrauen hoch.
    Die Läufe der Doppelflinte zielten auf den Brustkorb seines ehemaligen Freundes.
    »Das hatte ich auch gedacht. Nein, Iwan …« Sasonow hielt inne. Auf was wartest du noch, dachte Iwan. Nun zieh schon deinen verdammten Revolver. »Du hattest recht mit dem, was du über mein Gewissen sagtest …«
    »Ach wirklich?« Wann zieht er endlich, verflucht?!
    »Du glaubst mir nicht.« Sasonow schüttelte langsam den Kopf. »Das macht nichts. Es ist nicht mehr so wichtig, ob du mir glaubst oder nicht. Ich musste es dir sagen. Tut mir leid.«
    Iwan schwieg. Aus dem Augenwinkel sah er Pascha und Tanja am Tisch. Doch jetzt war ihm alles egal.
    »Ich hätte gern … verstehst du …« Sasonow sah Iwan seltsam fragend an. »Dass alles seine Ordnung hat.«
    Freiheit, das ist nicht die Wahl zwischen Kalaschnikow und Flinte.
    »Ein ehrliches Duell?«, fragte Iwan und ließ die Waffe sinken.
    »Ja.« In Sasonows Gesicht erschien plötzlich sein unnachahmliches schiefes Grinsen. Auf einmal wirkte er wieder wie er selbst – selbstsicher und ruhig. »Ein ehrliches Duell.«
    »An der Primorskaja ?«
    »Genau.« Sasonow nestelte

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