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Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Titel: Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schimun Wrotschek
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Sasonow hob den Revolver und drückte die Mündung des Laufs gegen das Kinn des Wachleiters. »Und keine Faxen!« Mit dem Daumen spannte er den Hahn. Klick. Was für ein angenehmes Geräusch. »Wadim!«
    »Zu Befehl!«
    Endlich begriffen die Admiralzen den Ernst der Lage, doch als sie zu ihren Waffen greifen wollten, hatte sich Gladyschew bereits mit seiner Kalaschnikow vor ihnen aufgepflanzt.
    »Hoppla, wer wird denn …«, sagte Gladyschew und streichelte zärtlich über den Vorderschaft seiner AKSU. »Braves Hündchen.« Während er die Admiralzen mit wachem Auge fixierte, bleckte er die gelben Zahnstumpen, die aus seiner unrasierten Schnauze ragten wie bei einem Dachs. »Wir haben doch nur eine kleine Frage. Was machen wir mit ihnen, Chef? Gleich abknallen oder vorher noch ein bisschen quälen?«
    Der ist gar nicht so dumm, wie er aussieht, dachte Sasonow und gab Gladyschew mit einer Geste zu verstehen, dass er die Admiralzen in Schach halten solle. Dann schleifte er ihren Anführer zur Bootsanlegestelle.
    »Möchtest du ein Bad nehmen?«, flötete Sasonow.
    Die schwarze Wasseroberfläche kräuselte sich und glitzerte.
    »Du kannst mich mal!«, fauchte der Wachleiter, der sich allmählich wieder fing, und schlug den Revolver an Sasonows Arm zur Seite.
    Sasonow schleuderte den Anführer der Admiralzen mit voller Wucht auf den Bretterboden. Das Holz ächzte. Entlang des schmalen Stegs waren vier Boote an Pfählen angebunden. Sie schaukelten sanft, und im Licht des Scheinwerfers tanzten ihre Schatten an den Tunnelwänden.
    »Wie viel haben sie dir bezahlt?«, fragte Sasonow ruhig und fasste den Revolver am Lauf. »Das ist deine letzte Chance. Rede!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, beteuerte der Wachleiter und versuchte aufzustehen.
    Sasonow schlug ihm mit dem Revolvergriff gegen das Schlüsselbein. Knack. Vermutlich gebrochen.
    Mit kraftlos herabhängendem rechtem Arm stürzte der Admiralze auf die Knie und stöhnte vor Schmerz: »Aah, du Schwein … Wir haben doch eben noch Tee mit dir getrunken. Verdammt, tut das weh … Ich habe nichts …«
    »Deine letzte Chance.« Sasonow trat einen Schritt zurück und zielte mit dem Revolver auf die blasse Stirn des Wehrlosen. »Ich zähle bis fünf. Eins!«
    Der Admiralze begann zu heulen. Tränen rannen ihm über die Wangen und tropften von seinem Kinn.
    »Bitte nicht! Bitte nicht!«
    »Wie alt bist du?«, fragte Sasonow.
    »Was?«
    »Nimm die Waffe runter«, befahl eine Stimme.
    Sasonow drehte langsam den Kopf. Verflucht. Wo kam der denn auf einmal her? Er blickte in die Laufmündung einer Pistole, die ein schwarz gewandeter Mann auf ihn gerichtet hatte.
    »Wer bist du denn?«, erkundigte sich Sasonow.
    »Kapitänleutnant Kmiziz«, antwortete der Mann und lud seine Waffe durch. Seine Ärmelaufschläge glänzten silbrig. Sasonow war so überrascht, dass ihm beinahe der Revolver aus der Hand gefallen wäre. Kmiziz trug eine schwarze Marineuniform, wie sie Sasonow bislang nur aus Büchern kannte. »Geheimdienst der Admiraltejskaja «, fügte der Kapitänleutnant hinzu. »Nehmen Sie die Waffe runter, darauf muss ich bestehen.«
    »Okay, okay«, sagte Sasonow, »aber erst soll der Typ mir zwei Dinge erklären. Erstens, wo er das Zeug da herhat.« Sasonow wies mit einer Kopfbewegung auf herumliegende Zigarettenschachteln und Packungen mit Antibiotika. »Und zweitens, wie der an der Waska geklaute Generator durch diesen Tunnel gelangt ist.«
    Kmiziz wandte sich dem Wachleiter zu, der immer noch auf dem Bretterboden kniete. »Erklären Sie das dem Mann«, befahl er unaufgeregt.
    Der Mann wand sich. »Das … äh … Das gehört mir nicht.«
    »Und wem dann?!«, herrschte Sasonow ihn an. »Drei!«
    »Ich … Ich habe nichts genommen. Nicht für …«
    »Nicht für dich selbst, schon klar«, ergänzte Kmiziz milde. Sasonow bemerkte im Blick des Kapitänleutnants einen Anflug von Verständnis. »Aber für wen?«
    »Vier!«, zählte Sasonow.
    Der Wachleiter heulte wie ein Schlosshund. Aus seinen verklebten Lidern strömten die Tränen über sein Gesicht und auf seiner Brust bildete sich ein feuchter Fleck. Ein erbärmlicher Anblick.
    »Meine Mutter … Sie ist krank … Sie braucht sie.«
    Rührende Geschichte, dachte Sasonow. Antibiotika wurden mit Patronen aufgewogen. Sogar abgelaufene.
    Kmiziz wandte sich von dem flennenden Wachleiter ab und forderte Sasonow mit einem flüchtigen Kopfnicken auf weiterzumachen.
    »Wer hat dich bezahlt?«, fragte Sasonow, der den Wink des

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