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Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter

Titel: Piter - Wrotschek, S: Piter - Metro-Universum: Piter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schimun Wrotschek
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Der Chef von Achmets Leibwache. Ganz in Ordnung, meistens. Aber nicht immer.«
    Tja.
    Ihr wolltet es so, dachte Iwan verbittert.
    Das Böse muss bestraft werden.
    So ist das.
    Am Abend vor der geplanten Aktion wurde Iwan zum General bestellt.
    »Was ist das?«
    Iwan betrachtete das Abzeichen. Er hatte es bereits bei einigen Admiralzen gesehen. Ein weißer Kreis mit grauem Saum. Darin eine stilisierte Faust. Fünf graue Finger.
    »Ein Symbol«, erklärte Memow. »Jedes Imperium hatte ein eigenes Symbol. Und dieses hier ist unseres.«
    Er hob seine fleischige Hand und ballte sie Finger für Finger zur Faust.
    »Fünf Stationen. Jede für sich genommen ist schwach. Doch zusammen sind wir stark wie eine geballte Faust. Das ist unser Symbol. Für dich.«
    Iwan nahm das Abzeichen entgegen.
    »Und jetzt geh schlafen«, sagte der General. »Morgen ist ein schwerer Tag. Ich zähle auf dich.«
    Öffne dein Leben wie einen Umschlag mit dem Vermerk »dringend«.
    Vertraulich.
    Persönlich.
    Lesen und dann verbrennen.
    »Fangen wir an«, sagte Iwan leise.
    Mit düsteren, deprimierten Mienen marschierten die Kämpfer von der Admiraltejskaja , vom Newski prospekt und von der Wassileostrowskaja an ihm vorbei. Die vereinigten Truppen der Allianz verließen die Station Majakowskaja . Und sie hatten keine Ahnung, warum.
    Aus ihren Reihen löste sich Kulagin und kam auf Iwan zu.
    »Wanja, erkläre du mir wenigstens, was hier verdammt noch mal los ist«, lamentierte er. »Warum ziehen wir ab? Das ist doch völliger Schwachsinn!«
    Iwan zog die Schultern hoch. Vermaledeite Geheimhaltung. Nicht mal den eigenen Leuten durfte er etwas sagen.
    »Ich weiß es nicht, Oleg«, log er widerwillig. »Geh weiter.«
    »Und unser Generator?« Kulagin presste die Lippen aufeinander. »Was wird aus unserem Generator?«
    »Geh, Oleg. Glaub mir, es muss sein.«
    Kulagin sah Iwan bohrend an.
    »Ein abgekartetes Spiel, nicht wahr?«
    »Was?« Iwan traute seinen Ohren nicht.
    »Ich sehe schon, der General hat dich gut bearbeitet«, sagte Kulagin bitter. »Ach, Digger. Du warst immer ein Zugereister. Und wirst auch immer einer bleiben.«
    Iwan versteinerte. Vor Zorn schoss ihm das Blut ins Gesicht.
    »Oleg.« Iwans Wangen zuckten. »Wenn ich dir das jemals verzeihe, dann nur, weil du es bist. Mal sehen. Und jetzt gehst du zu deinen Leuten und tust gefälligst, was man dir gesagt hat. Verstanden?!«
    Kulagin rührte sich nicht von der Stelle. Stur wie ein Bock. Iwan sah ihn mit eisigen Augen an. Der Kommandeur der Wassileostrowskaja schluckte. Öffnete den Mund …
    »Noch ein Wort«, warnte Iwan leise. »Du wirst es bereuen, Oleg. Glaub mir.«
    »Ich …«
    »Hau ab«, zischte Iwan und fügte in offiziellem Ton hinzu: »Befolgen Sie den Befehl des Generals, Hauptmann!«
    Kulagins mächtiger Brustkorb bebte. Der Riese kämpfte mit sich. Schließlich winkte er ab und trollte sich.
    Iwan atmete schwer. Die Wut schnitt ihm immer noch die Kehle zu. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Es fühlte sich an wie eine Gasmaske. Gummiartig und gefühllos.
    Macht nichts, sagte sich Iwan. Das ist ganz normal. Du kannst dir noch so den Arsch für sie aufreißen, ein Zugereister bleibst du trotzdem. Für immer.
    Die Wassileostrowskaja .
    Das ist mein Zuhause.
    Ich werde zurückkommen und jedem das Maul stopfen, der etwas anderes behauptet.
    In diesem Augenblick tauchte Sasonow auf, wie gewohnt im beigen Mantel und mit seinem Revolver im Schulterhalfter.
    »Es ist alles vorbereitet, Wanja«, berichtete er. »In der Lüftungsanlage mussten wir eine Zeitschaltuhr austauschen, das Drecksding hatte nicht richtig funktioniert. Im zweiten Feuerlöschschrank ist eine Flasche undicht, aber der Professor hat gemeint, dass sie bis zur Stunde X nur geringfügig an Druck verlieren wird.« Sasonow sah Iwan plötzlich prüfend an. »Was ist denn mit dir?«
    »Wieso?«
    »Du siehst tierisch genervt aus.«
    Iwan blies die Backen auf. »Ach, scheiß drauf«, sagte er schließlich. »Habe ich recht, Wadim? Wir beide kriegen unser Leben allein auf die Reihe.«
    Sasonow lächelte.
    »Aber hundertpro, Wanja. Was ist, fangen wir an?«
    Iwan sah sich um. Die letzten Trupps der Allianz verließen gerade die Station.
    Er nickte. »Fangen wir an.«
    »Chemiewaffen?« Der Professor legte die Stirn in Falten. »In größerem Umfang wurden sie eigentlich nur im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Schon im Zweiten wurde weitgehend darauf verzichtet.«
    Iwan konnte damit nicht viel anfangen. Bei der

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