Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
Vom Netzwerk:
nicht, daß er umgebracht worden ist. Scheiße - ich dachte, er hätte sich selbst umgebracht. Das ist die Wahrheit. Ich weiß nicht, was du mit >Message< meinst. Ich bin in seinem Haus gewesen, um ein paar Sachen zu beseitigen, das ist alles. Wir wollten nicht, daß man über Lifestyle Software zu Kirren Ventures findet; mehr steckte nicht dahinter.«
    Der Zigarettenrauch brannte mir im Hals. Ich merkte, daß ich eigentlich gar nicht rauchen wollte; die Zigarette war ein Ersatz für das, was ich in Wirklichkeit wollte: etwas, das mich bremste, das mich betäubte. Irgendwelche Pillen vielleicht. Ich wollte Pillen, die mich aufrichteten oder dämpften. Statt dessen nahm ich noch ein Glas Champagner.
    Eddie berichtete, was ich schon wußte: wie Julian das Lifestyle-Programm geschrieben und bei der Pizza-Firma daran gearbeitet hatte. Sie hatten geplant, zusammen eine Firma zu gründen und es zu vermarkten, aber sie hatten nicht das nötige Geld auftreiben können. Eddie hatte bei Broadwick & Klein angefangen und Kay Fisher nach Kontakten gefragt. Sie hatte wissen wollen, wie das Programm funktionierte. Dann hatte sie es an sich selbst ausprobiert, um sich das Nägelkauen abzugewöhnen. Es hatte geklappt: Sie hatte jetzt hübsche, perlmutterne Fingernägel. So einfach war das. Sie hatte die Gründung eines Risikokapitalkonsortiums namens Kirren Ventures organisiert, scheinbar zu dem Zweck, Lifestyle Software zu finanzieren. »Das war alles koscher. Und dann verriet sie mir ihren Plan. Da wären Millionen abzukassieren, wenn wir dieses Programm dazu benutzen könnten, der Börse einen kleinen Schubs zu geben. Jetzt hieß es, mit ihr zusammenzuarbeiten oder die drei Millionen Dollar für Lifestyle sofort in den Kamin zu schreiben. Die Börse brauchte nichts weiter zu tun, als sich ein bißchen in die Richtung zu bewegen, in der wir sie haben wollten. Nur ein kleines bißchen. Die Kurse stiegen und stiegen, und jede Spekulation auf Baisse war billig. Wir gingen in Index-Optionen und- Futures, in Devisen... lauter Sachen, die mit der Börse gehen. Keine Einzelpapiere. Wir wußten, daß eine kleine Korrektur fällig war. Der Markt war einfach zu aufgebläht. Aber wir wollten sie vorwegnehmen und das Timing so gestalten, daß der Kursverfall uns nicht überraschte. Aber es war, als ob man einen Schrank aufmachte, der mit Blechdosen vollgestopft ist. Verflucht, es war... ein Erdrutsch. Wir hatten nie damit gerechnet, daß es so abgeht! Scheiße!« Eddie schüttelte immer noch ungläubig den Kopf, erfüllt von jenem Hochgefühl, das man auf der Achterbahn empfindet.
    »In Rechters System reinzukommen war leicht. Wir zapften seine Leitung an und ließen das Programm downloaden, als er sich in irgendeine externe Datenbank einloggte. Danach startete jedesmal, wenn er seinen PC einschaltete, dieses kleine Programm. Julian installierte das Ding hier in der Börse, so daß jeder, der TOPIC sah, auch die Message abkriegte. Aber dann wurde er richtig nervös. Er wollte aussteigen. Ich sagte ihm, daß niemand ihn zu Lifestyle verfolgen könne; wir würden ihn zur Tarnung sogar über einen Headhunter dazuholen. Aber er war nervös, und Kay meinte, er könnte das ganze Projekt versauen. Sie wollte ihm einen Tritt in den Arsch geben.«
    »Und da hast du die Message beim Pizza-Haus geändert«, sagte ich cool.
    »Na, also... nein, nicht ich persönlich, aber - jawohl, er sollte das Ding vergessen.«
    »Den Schlüssel.«
    »Ja, richtig. Das hast du gefunden?« Eddie war beeindruckt. »Wußtest du das nicht?« antwortete ich mißtrauisch, und dann berichtete ich, wie Warren und ich in den Pizza-Haus-Computer eingedrungen waren.
    Eddies Gesicht war verbissen und ausdruckslos, als er fortfuhr. »Das war der Codename für unser Projekt: Schlüssel. Der Schlüssel zur City. Und es hat funktioniert. Er redete bald ziemlich unbestimmt über das Ganze... aber die Mühe hätten wir uns sparen können. Der arme Trottel ist einfach gestorben.«
    Eddies Stimme Hang ein bißchen gepreßt. Ich sah ihn aufmerksam an. Der Mann war ehrlich betroffen von Julians Tod, und jetzt glaubte ich, daß er nicht wußte, was tatsächlich geschehen war.
    »Wußtest du von Julians, äh, Hobby?« fragte ich dumpf.
    Eddie nickte kläglich.
    »Weißt du, wie er gestorben ist?« fragte ich, und ich wußte nicht, ob die Emotionen, die in mir aufstiegen, in irrem Gelächter oder in bitterer Wut explodieren würden.
    Eddie nickte. »Er ist unter seiner blöden Gummimaske

Weitere Kostenlose Bücher