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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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südlich der Themse, am Wasser...
    Ich drehte mich um, als ich Eddie hinter mir hereinkommen hörte. Er hatte sich ein Badetuch um die Hüften gewickelt. Das dunkle Haar auf seiner Brust und seinem Bauch glitzerte feucht. Er war blasser, als ich ihn im Erinnerung hatte. Am Arm hatte er einen großen, dunklen Bluterguß, und eine Platzwunde an seinem Bein, wo ihn ein Fußtritt getroffen hatte, war ebenfalls dunkel angelaufen. Er griff nach seiner Hose und wühlte in den Taschen.
    »Willst du irgendwohin?« fragte ich.
    »Nach Kalifornien vielleicht«, sagte er und zog die Hose an. »Wieso?«
    »Weil ich fertig bin mit dieser Stadt. Und ich habe ein Unternehmen zu führen.«
    »Julians Unternehmen?«
    Er hielt inne und verschränkte die Arme vor der breiten Brust; er hielt Abstand und machte sich gefaßt auf das, was jetzt auf ihn zukam.
    »Unser Unternehmen. Er würde wollen, daß ich es tue.«
    »Und was ist mit Kirren Ventures?«
    »Was soll damit sein?«
    »Du und die Fisher, ihr habt doch für ein Kundenkonto gehandelt, an dem ihr verdeckt beteiligt wart. Sehr ungezogen - Broadwick & Klein werden das gar nicht gern hören. Die Börsenaufsichtsbehörden werden es auch nicht gern hören, weder die britische noch die amerikanische. Fehlverhalten in einem amerikanischen Wertpapierhaus - das geht nicht. Ihr werdet nie wieder hier in der City arbeiten. Ihr werdet auch nie in der Wall Street arbeiten. Ihr könntet sogar in den Knast gehen. Und sie werden euch ganz bestimmt ein bißchen von dem wunderbaren Geld abnehmen, das euch so wichtig ist.«
    »Die City und Wall Street interessieren mich einen Dreck, ich gehe nicht in den Knast, und was Geld angeht...« Er lachte. »Egal, wie groß das Bußgeld wird, wir werden mehr als genug übrigbehalten, um davon zu leben. Wenn du wüßtest, wieviel wir verdient haben - wieviel ich verdient habe -, dann wärest du vielleicht gar nicht so scharf drauf, dich von mir scheiden zu lassen. Natürlich, da wäre noch der Unterhalt, das habe ich vergessen - aber vielleicht kriegst du gar nicht so viel, angesichts der zwei Jahre Trennung und so weiter...«
    Ich ließ mich von seiner Selbstgefälligkeit nicht irremachen. »Okay. Es könnte - könnte! - sein, daß sie euch wegen eurer zweifelhaften Praktiken mit einem blauen Auge davonkommen lassen, Eddie - aber nicht für die Message. Die Message, die den großen Crash verursacht hat, werden sie euch niemals nachsehen. Sie hat ihn verursacht, nicht wahr? Kleine alte Omas, die Mütter der Leute, Eddie, haben ihre Lebensersparnisse verloren. Die Fonds sind badengegangen; Großinvestoren, vielleicht sogar die Mafia, haben ihr schönes gewaschenes Geld nicht mehr. Irgend jemand, irgendwo, wird euch immer auf den Fersen sein. Du wirst dich in Zukunft nach anderen Optionen umsehen und anders spekulieren müssen, nicht wahr? Wo wirst du dich verstecken?«
    Eddie sah mich mit harten Augen an, zuckte die Achseln, zog seinen Reißverschluß hoch und fing an, seinen Gürtel zuzuschnallen.
    »Das war ein Unfall. Es hätte nicht passieren sollen - wir haben da gewissermaßen eine Lawine ausgelöst. Aber du mußt doch erst mal beweisen, daß ich es war. Du mußt beweisen, daß es zwischen mir und der Message einen Zusammenhang gibt. Ich habe Geld verloren auf die Message hin, die du uns gezeigt hast... auf dem Foto. Sogar die Fisher, dieses verrückte Biest, muß Geld verloren haben. Es hieß >KAUFEN<. Sieh dir doch an, was passiert ist: Wir wurden für tot liegengelassen bei dem Fünfzig-Punkte-Anstieg. Bei der Untersuchung, die du in Gang gesetzt hast, wird man das feststellen. Was soll die ganze Mühe, George? Vergiß es. Wenn du ein bißchen Verstand hast, kommst du mit mir. Ich habe immer noch Geld, wenn auch nicht mehr so viel, wie ich erwartet hatte.«
    So hatte ich mir die Entwicklung nicht vorgestellt. In meinen Augen war Eddie der Hauptschurke in diesem Stück, und ich wollte, daß es so blieb - aber binnen eines Tages hatte er mir meine Haut gerettet, mir etwas erzählt, das im Gegensatz zu allen meinen Überzeugungen stand, und mir Reichtümer angeboten, die seine wildesten Träume in den Schatten stellten.
    Die Psychologen hätten gesagt, ich litt unter kognitiver Dissonanz. Ich hätte gesagt, ich war verwirrt.
    Während ich mir über das Ganze den Kopf zerbrach, hatte Eddie sein Hemd aufgehoben und zerrte angewidert und verärgert daran. Dann rief er den Roomservice.
    »Könnten Sie mir ein Hemd bringen? Weiße Baumwolle. Größe, äh,

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