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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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lächelnd zu bedenken.
    »Ich schreibe über Computer und über die Industrie, Detective, aber ansonsten verstehe ich einen Dreck von all dem. Sie fahren ein Auto, nicht wahr? Wann haben Sie das letztemal eins repariert? Und wann soll ich mich da überhaupt hineingehackt haben?«
    »Der letzte registrierte Zugriff geschah um acht Uhr heute morgen...« Falk warf einen Blick auf seine dicke Digitaluhr. »Ich bitte um Verzeihung - gestern morgen.«
    »Da war ich im Krankenhaus. Können Sie überprüfen. Sie können außerdem überprüfen, was Ihre Nachtschicht in Bow Dienstag nacht getrieben hat. Wenn Sie Glück haben, sind bei denen die Akten noch nicht computerisiert, und dann finden Sie in irgendeinem braunen Pappdeckelordner einen schlecht getippten Bericht über einen Einsatz in meiner Wohnung: 501. ich wiederhole: Nummer 501.« Ich war jetzt immer zuversichtlicher, daß ich ein Alibi hatte, aber ich wußte, daß ich trotzdem vorsichtig sein mußte. Warren war an diesem Tag offenbar fleißig gewesen, und ich wollte wissen, warum.
    Falk notierte sich, was ich sagte, und legte seinen Füller aus der Hand. Dann lehnte er sich mit seiner massigen Gestalt nach vorn, und ich konnte ihn riechen, heiß und warm unter seinem Hemd, wie frischgebackenes Brot. Sein mächtiger Schädel wippte schwungvoll nach. Er drückte einen runden Zeigefinger unter den Stahlrahmen seiner Brille und schob sie auf dem breiten Rücken seiner fleischigen Nase hoch. Dieses Unternehmen lenkte meine Aufmerksamkeit auf ein festes rundes Muttermal, das wie ein gut plazierter Schönheitsfleck unter seinem Auge saß, fest verwurzelt über seinem wohlgepolsterten Wangenknochen.
    »Das ist alles sehr merkwürdig, finden Sie nicht, Mrs. Powers?« sagte er umgänglich.
    Ich antwortete nicht, sondern lehnte mich zurück, weg von ihm, um Platz und Luft zu haben. Es war stickig im Raum, und meine Augen fühlten sich feucht und klebrig an. Die verfluchte Swatch donnerte wie ein pochendes Herz an meinem Handgelenk.
    »Wo ist mein Mann?«
    »Er hat unsere Fragen zufriedenstellend beantwortet und durfte gehen«, antwortete Falk gleichmütig und verschränkte die mächtigen Arme vor sich auf dem Tisch.
    »Hübsch«, sagte ich säuerlich. Welch eine Ironie. Anstelle von Eddie oder Kay Fisher sperrten sie mich hier am frühen Samstag morgen in eine stinkende Zwei-mal-drei-Meter-Besenkammer zusammen mit einem angeschwollenen Sturmtruppkämpfer von der Computersektion des Dezernats für Wirtschaftsbetrug. Das war ein weder großzügig finanziertes noch hochgeachtetes Häuflein unter seinesgleichen, aber das tröstete mich in diesem Augenblick wenig.
    »Hören Sie, ich würde gern telefonieren, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte ich, und Falk lehnte sich zurück. »Selbstverständlich. Kommen Sie.«
     
    »Max, ich sitze hier in Bishopsgate im Knast!« flüsterte ich verzweifelt in den Hörer.
    »Gut, dann haben sie Sie gefunden.«
    Seine Worte trafen mich wie ein gutgezielter Ziegelstein. »Wieso zum Teufel haben Sie das gemacht?« explodierte ich und verlor beinahe vollends die Beherrschung.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht, und deshalb habe ich die Polizei angerufen. Nick ist Ihnen gefolgt. Er kam zurück und sagte, er habe gesehen, wie Sie einen Korridor hinuntergeschleift wurden, gejagt von zwei Ganoven mit einer Pistole. Er hat Fotos gemacht, und natürlich haben wir Anzeige erstattet.«
    »Ich habe gesagt, es ist alles okay.« Meine Stimme brach fast vor lauter Anspannung; ich wollte schreien, konnte aber nur hauchen.
    »Ich dachte mir, Sie würden wahrscheinlich gegen Ihren Willen festgehalten.« Seine Selbstzufriedenheit machte mich rasend. »Und wieso sitze ich jetzt hier drin und habe eine gottverdammte Scheiß-Anklage am Hals?«
    »Das weiß ich nicht, und Sie brauchen mir nicht in die Ohren fluchen! « knurrte Max mit zusammengebissenen Zähnen, aber in einem Ton, der mir fast das Trommelfell platzen ließ.
    Es gibt Zeiten, da ist das Leben ganz allgemein eine Pest. Da saß ich nun, zerschrammt und zerschlagen, verwundet und eingesperrt, ohne den winzigsten Hinweis darauf, wer zum Teufel eigentlich noch auf meiner Seite stand. Ein kleines Vergnügen hatte ich noch vor mir: Ich würde Max einmal in einer völlig anderen Umgebung zu sehen bekommen. Er und Nick wollten aufs Revier kommen.
    »Ich möchte nicht gern undankbar klingen, aber könnten Sie einen Anwalt mitbringen?« fragte ich leise.
    »Oh, ihr Kleingläubigen«, versetzte Max

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