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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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stand niemand mit rauchender Pistole vor ihnen. »Danke sehr, Freunde«, sagte ich, als Nick mit betretener Miene Max in meine Zelle schob; den beiden folgte ein kleiner
    Mann in einem ausgebeulten Anzug, den ich für den Anwalt hielt.
    »Beruhigen Sie sich, Georgina«, sagte Max gereizt, um jede vernichtende Bemerkung, die ich vielleicht noch auf der Zunge hatte, im Keim zu ersticken. Er hob die bleichen Hände gen Himmel wie ein Heiliger unserer Tage. Ich hasse es, wenn Leute sagen, beruhigen Sie sich, während man ganz ruhig ist, obwohl man allen Grund hätte, es nicht zu sein.
    »Ich habe Ihnen gesagt, es ist alles okay«, sagte ich ganz ruhig. »Hören Sie, ich habe geglaubt, jemand zwingt Sie, das zu sagen, zumal nach dem, was Nick mir berichtet hatte«, beharrte Max beleidigt. Ich warf Nick einen neugierigen Blick zu, und Max stellte mir hastig den Rechtsanwalt vor, Charles Branagh.
    »Sie hätten eigentlich überhaupt nichts sagen sollen, Georgina«, meinte Branagh. »Die Polizei besteht darauf, sie hätten genug Informationen, um Sie mindestens achtundvierzig Stunden festzuhalten.« Er ließ es klingen, als wäre ich selbst schuld an der Klemme, in der ich saß.
    Ich schloß die Augen und hoffte, wenn ich sie wieder aufmachte, würde ich schlafen.
    »Der Vorwurf des Eindringens in den Computer ist natürlich geringfügig, und damit kommen sie auch nicht durch. Besorgniserregend ist der Vorwurf der Verschwörung. Sie glauben, sie können Ihnen einen Betrug anhängen.«
    »Ich zeige ihnen mein überzogenes Konto«, sagte ich und lachte, um meine Nervosität zu verschleiern.
    »Tja, Georgina, vielleicht ist Ihr Konto überzogen, aber Sie haben fünfundsiebzigtausend Pfund von Broadwick & Klein zu bekommen, und dafür sind Sie noch eine Erklärung schuldig«, sagte Branagh.
    »Dafür habe ich keine Erklärung. Jemand hat mich reingelegt.«
    »Hören Sie, Georgina, lassen Sie uns der Polizei die Informationen geben, die wir jetzt haben, von Anfang an. Geben Sie ihnen die Namen, die Sie bei Broadwick herausgefunden haben«, sagte Max mit onkelhafter Strenge. »Sie... wir haben eine großartige Story.«
    So hatte ich mir die Sache nun nicht gedacht. Überhaupt nicht. Aber noch würde ich nichts sagen. Branagh tat seine Arbeit, und um drei Uhr früh saß ich bei Max in einem bequemen Sessel. Max’ Haushälterin Madelaine schimpfte und befahl ihm, auf der Stelle ins Bett zu gehen. Sie war eine zierliche, dunkelhaarige, rundgesichtige Malaysierin von etwa fünfunddreißig Jahren. Als sie Max in seinem Zimmer versorgt hatte, kam sie zurück und wartete.
    »Sie brauchen Schlaf. Nick, Sie auch - hier drin. Ziehen Sie das Bett aus, und ich bringe den Schlafsack.« Sie legte mir eine winzige goldene Hand auf die Schulter, als sie fertig war. Die Nägel an den kleinen Fingern und den Daumen waren unglaublich lang, gebogen und fein manikürt; die anderen waren kurzgeschnitten. Vier Nägel wahrten ihr Gesicht und verkündeten der Welt, daß sie nicht nur Dienstmädchen war.
    »Noch nicht. Ich brauche etwas zu trinken, Madelaine«, sagte ich müde, und sofort ging sie und brachte zwei große Gläser Old Bushmills für Nick und mich.
    Nick setzte sich mir gegenüber in einen zweiten tiefen Lehnstuhl. Er lächelte und bot mir eine Zigarette an, aber ich lehnte kopfschüttelnd ab. »Was Stärkeres hab’ ich nicht«, bemerkte er, aber ich antwortete nicht, sondern starrte ihn nur ausdruckslos an. Er machte ein enttäuschtes Gesicht, zündete sich eine Zigarette an, inhalierte tief und blies den Rauch durch seine Zahnlücke von sich. Dann erzählte er mir, was passiert war, nachdem ich die Redaktion verlassen hatte.
    Er hatte mich mit dem Taxi wegfahren sehen und war mir mit seinem Motorrad zu Broadwick & Klein gefolgt. Dort hatte er sich für meinen Fotografen ausgegeben und der Empfangsdame erzählt, er habe sich verspätet; da hatte der zweite Sicherheitsmann ihn in den siebten Stock hinaufgeschickt, in der Annahme, daß Nick dort seinem Kollegen begegnen werde, der ihn zu mir bringen könne. Der Sicherheitsmann hatte oben auf den Lift gewartet, als Nick angekommen war, aber er hatte nur in die Richtung des Konferenzraumes gedeutet.
    »Als der Mann weg war, bin ich zurückgegangen und habe am Ende des Korridors gewartet. Ich sah deinen Ehemann aus dem Aufzug kommen und ging einfach darauf zu; ich hoffte, daß er mich dann für einen Kurier halten würde. Es funktionierte, und ich wartete wieder außer Sichtweite. Als ich Lärm

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