Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

Titel: PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
einzelnen Gehirnen prüfte. Es gewann dadurch so etwas wie einen individuellen Code für die Handlungen und Aktivitäten einer Person. Gedanken, die man sich deutlich genug vorstellte, so erklärte Ro, lösten im Körper minimale Aktivitäten aus - kurz gesagt, reagierte der Körper auf einer sehr niedrigen Ebene auf die vorgestellte Szene, als sei diese Szene real. Das Schiff paßte seine elektrischen Impulse dieser Szene an und versetzte die entsprechende Person dadurch in diese Szene, indem sie buchstäblich zerlegt und am konkreten Ort der vorgestellten Szene wieder zusammengesetzt wurde.
    Der Prozeß, mit dem das Schiff Lichtjahre von leerem Raum überbrückte, bestand in der gleichen Methode von Zerlegung und Zusammensetzung, nur auf einer größeren Ebene. Das bedeutete, daß das Schiff mit seinem gesamten Inhalt zerlegt und ein Stück weiter auf seinem Weg wieder zusammengesetzt wurde. Die Entfernung, die während dieser Sprünge zurückgelegt wurde, war bestimmten Beschränkungen unterworfen, aber da jeder Sprung mit Computergeschwindigkeit vorgenommen wurde, äußerte sich dieser Effekt als mühelose Überlichtgeschwindigkeit.
    „. im Grunde“, faßte Ro zusammen, „bewegt sich das Schiff eigentlich nie wirklich, sondern verändert einfach die Koordinaten seiner Position.“ Dann folgte eine Erklärung in technischen Einzelheiten, denen Jim nicht mehr folgen konnte.
    Nachdem Jim seine Vorstellungskraft ein wenig geübt hatte, spürte er trotzdem das gleiche Gefühl - wie eine Feder, die die Oberfläche seines Gehirns kitzelte -, das er empfunden hatte, als er nach Ros Anweisung vor seinem geistigen Auge ein Bild der Halle hatte entstehen lassen, in dem die gefrorenen Stiere gelagert waren. Bei seinem ersten Versuch transportierte er sich von einem Ende des Raums, in dem sie sich befanden, bis zum anderen, aber bereits Minuten später hatte er die Technik voll im Griff und bewegte sich mit Leichtigkeit im Schiff von einem Raum zum anderen. Er war jedoch auf die Räume beschränkt, die er bereits gesehen hatte.
    Ro brachte ihn in ihr Quartier, und die sozialen Aspekte seiner Ausbildung begannen. Es überraschte sie beide, wieviel er in den wenigen Tagen bis zu der Landung des Schiffs auf der Thronwelt erreichte. Jim stellte verblüfft fest, daß Ro wie alle Hochgeborenen über eine enorme Fülle von Informationen über wissenschaftliche und soziale Aspekte aller Bereiche ihres Alltags verfügte. Hier fand sich eine Parallele zu ihrem Wissen um die Funktionsweise des Schiffs. In ihrem ganzen Leben würde es von ihr nie verlangt werden, auf das Muster von blinkenden Lichtern in der zentralen Steuerung des Schiffs auch nur einen Blick zu werfen, aber im Notfall hätte sie das gesamte Schiff bauen können, wenn ihr die dazu notwendigen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung standen. Auf der anderen Seite war Ro von der Entdeckung verblüfft, daß sie Jim alles nur einmal zu erklären brauchte.
    „. bist du auch wirklich sicher, daß du das alles behältst?“ Mit dieser Frage an Jim unterbrach sie sich immer wieder selbst. „Ich habe bisher noch von niemandem außer Hochgeborenen gehört, der sich nicht sehr anstrengen müßte, um Dinge zu behalten.“
    Jims Antwort darauf war die wörtliche Wiederholung ihrer Erklärungen. Beruhigt, aber nicht wirklich überzeugt, stürzte sie sich dann in weitere detaillierte Ausführungen - und Jim saugte weiter Informationen über die Thronwelt, die Gesellschaft der Hochgeborenen und das Reich, das die Thronwelt und die Hochgeborenen gemeinsam beherrschten, auf wie ein Schwamm.
    Ein Gesamtbild setzte sich langsam vor seinen Augen zusammen, wie ein zusammenhängender Umriß schließlich erscheint, nachdem eine bestimmte kritische Anzahl von Stücken eines Puzzles zusammengesetzt worden sind.
    Merkwürdigerweise waren die Hochgeborenen keine direkten Nachkommen der Ureinwohner der Thronwelt, die sich zur Kolonisierung der anderen bewohnten Welten des Reichs aufgemacht hatten. Sie, die nicht nur theoretisch die Herrscher des Reichs waren, hatten diese Führungsposition durch Schwäche und nicht durch Stärke erreicht.
    Es war wohl richtig, daß die Thronwelt am Anfang versucht hatte, die Kontrolle über die anderen kolonisierten Welten auszuüben. Dieser Versuch war jedoch durch die zwischen ihnen liegenden Entfernungen und die zeitliche Trennung, die sie mit sich brachten, schon bald zum Scheitern verurteilt. Die neueren Welten erreichten sehr schnell ihre Autonomie. Und

Weitere Kostenlose Bücher