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PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

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Titel: PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schatten vorbeizuziehen, als erinnere er sich an einen eigenen privaten Kummer. Jim beobachtete ihn interessiert genau. Es war kaum zu glauben, daß das der gleiche Mann war, der in der Arena gesabbert und zusammenhanglose Geräusche von sich gegeben hatte.
    „Aber die Männer dort - und die Frauen - sind sie alle wie du?“ fragte der Kaiser und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Jim.
    „Wir sind alle verschieden, Oran“, sagte Jim.
    Der Kaiser lachte.
    „Natürlich!“ sagte er. „Und da ihr gesunde Wilde seid, schätzt ihr die Unterschiede und versucht nicht, euch alle in eine allgemeine Schablone einzupassen. Wie wir überlegenen Wesen, wir Hochgeborenen von der Thronwelt!“ Seine Hochstimmung ließ etwas nach. „Wie ist es gekommen, daß wir zufällig eure Welt gefunden haben, nachdem sie vor so vielen Jahrhunderten - oder Jahrtausenden - verlorengegangen ist?“
    „Das Reich hat uns nicht gefunden“, sagte Jim. „Wir sind auf eine abgelegene Welt des Reichs gestoßen.“
    Eine Sekunde lang herrschte Stille in dem Raum, bis sie durch prustendes, wieherndes Gelächter des jungen Lorava unterbrochen wurde.
    „Er lügt!“ brach es aus Lorava heraus. „Sie haben uns gefunden? Wenn sie uns finden konnten, wie kommt es dann, daß sie überhaupt verlorengegangen sind?“
    „Ruhe!“ fuhr Vhotan Lorava an. Er wandte sich wieder Jim zu. Er und der Kaiser machten ernste Gesichter. „Sagst du uns hier, daß dein Volk in völlige Barbarei zurückgefallen ist, nachdem es den Kontakt mit dem Reich verloren hat, dann eine Wende vollzogen hat und selbst wieder eine Zivilisation entwickelt hat - dabei auch die Beherrschung des Raumflugs?“
    „Ja“, sagte Jim knapp.
    Für eine lange Sekunde starrte Vhotan durchdringend in Jims Augen. Dann wandte er sich dem Kaiser zu.
    „Das wäre vielleicht eine Überprüfung wert, Neffe“, sagte er.
    „Überprüfung wert. ja.“, murmelte der Kaiser, aber er schien mit seinen Gedanken nicht bei der Sache zu sein. Er sah Jim nicht mehr an, sondern schaute durch den Raum ins Leere. Ein Ausdruck sanfter Melancholie war in sein Gesicht getreten. Vhotan sah ihn an und stand auf. Der ältere Hochgeborene trat zu Jim hinüber, tippte ihm mit einem langen Zeigefinger auf die Schulter und bedeutete ihm, er solle aufstehen.
    Jim erhob sich. Hinter dem Kaiser, der noch immer dasaß und geistesabwesend vor sich hinstarrte, stand auch Lorava auf. Vhotan führte sie beide ruhig zum anderen Ende des Zimmers und wandte sich an Lorava.
    „Ich rufe dich später zurück, Lorava“, sagte er brüsk.
    Lorava nickte und verschwand. Vhotan wandte sich wieder Jim zu.
    „Wir haben hier einen Antrag von Slothiel. Er will die Sponsorschaft für deine Adoption übernehmen“, sagte Vhotan schnell. „Prinzessin Afuan hat dich hierhergebracht, und du hattest, soviel ich weiß, auch mit Galyan Kontakt. Entspricht das alles den Tatsachen?“
    „Ja, das ist richtig“, sagte Jim.
    „Aha.“ Vhotan blieb einen Augenblick mit nachdenklich gesenkten Augen stehen. Dann richtete er seinen scharfen Blick wieder auf Jim. „Hat jemand von diesen dreien dich auf die Idee gebracht, hierherzukommen?“
    „Nein“, antwortete Jim. Er lächelte dem großen, breitschultrigen alten Mann leicht zu, der ihn mit seiner Masse überragte. „Es war meine eigene Idee, hierherzukommen - als Antwort auf die Einladung des Kaisers. Ich habe das lediglich zwei Menschen gegenüber erwähnt: Slothiel und Ro.“
    „Ro?“ Vhotan runzelte die Stirn. „Ach ja, die Kleine, die Rückentwicklung in Afuans Haushalt. Bist du sicher, daß sie dich nicht auf die Idee gebracht hat hierherzukommen?“
    „Völlig sicher. Sie hat versucht, mich aufzuhalten“, sagte Jim. „Und was Slothiel anbetrifft - als ich ihm von meinem Plan erzählt habe, hat er gelacht.“
    „Gelacht?“ wiederholte Vhotan und schnaubte. „Schau mir in die Augen, Wolfling!“
    Jim richtete seinen eigenen Blick auf die beiden zitronengelben Augen unter den buschigen, leicht gelblichen Augenbrauen. Unter seinem Blick schienen die Augen stärker zu leuchten und vor dem Gesicht des Alten zu schwimmen, bis sie zu verschmelzen drohten.
    „Wie viele Augen habe ich?“ hörte er Vhotans tiefe Stimme brummen.
    Zwei Augen schwammen wie zwei gelb-grüne Sonnen aufeinander zu, die vor ihm leuchteten. Sie versuchten, sich zu vereinigen. Jim spürte einen Druck auf sich, der dem hypnotischen Einfluß ähnelte, den Afuan vor dem Stierkampf auf ihn auszuüben versucht

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