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PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

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Titel: PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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inzwischen hatte es den Anschein, als sei er blind und ließe Jim für ihn den Weg finden. So folgte er nun Jim und führte ihn nicht mehr, wie er das zu Beginn ihrer Wanderungen getan hatte.
    „Hast du schon einmal etwas von einer blauen Bestie gehört, Jim?“ murmelte er.
    „Nein, Oran“, sagte Jim.
    „Nein.“, murmelte der Kaiser. „Nein, ich auch nicht. Ich habe mir sogar alle Aufzeichnungen über alle Legenden auf allen Welten angesehen, und nirgends gab es eine blaue Bestie. Wenn es aber bisher noch nie so etwas wie eine blaue Bestie gegeben hat, warum sehe ich dann eine, Jim?“
    Der Griff um Jims Schulter war inzwischen so fest wie ein Schraubstock geworden. Trotzdem war die Stimme des Kaisers noch ein sanftes Murmeln, fast träumerisch, als spräche er im Schlaf. Für die Hochgeborenen, die sie vom Rand des die beiden umgebenden Kreises aus beobachteten, mußte es aussehen, als führten sie eine völlig vernünftige, wenn auch leise Unterhaltung.
    „Ich weiß es nicht, Oran“, antwortete Jim.
    „Ich auch nicht, Jim“, sagte der Kaiser. „Das macht es ja so merkwürdig. Ich habe sie jetzt dreimal gesehen, und immer stand sie vor mir in einer Tür, als wollte sie mir den Weg versperren. Weißt du, Jim. manchmal bin ich ganz genau wie alle anderen Hochgeborenen, aber es gibt auch Situationen, in denen ich plötzlich einen völlig klaren Kopf bekomme. und dann sehe ich Dinge und verstehe sie, weit besser als irgend jemand von denen, die mich umgeben. Das ist der Grund, warum ich weiß, daß du anders bist. Als ich dich nach diesem Stierkampf zum ersten Mal gesehen habe, habe ich dich angesehen. und plötzlich hatte es den Anschein, als sähe ich dich durch ein umgekehrtes Fernglas - sehr klein, aber sehr scharf. Und ich habe sehr viele kleine, sehr scharfe Details erkannt, die keiner von den anderen bemerkt hat. Du kannst Hochgeborener werden oder es bleibenlassen, Jim. Ganz wie du willst. Das ändert nämlich nichts. Das habe ich bei dir erkannt. Es ändert nichts.“
    Die Stimme des Kaisers verstummte, aber er drängte Jim immer weiter vorwärts und ging blind neben ihm her.
    „So sieht es aus bei mir, Jim.“, fing er nach einem Moment wieder an. „Manchmal sehe ich Dinge sehr klein und sehr deutlich. Dann wird es mir klar, daß ich die anderen Hochgeborenen einen Schritt hinter mir gelassen habe. Und es ist merkwürdig - ich bin das, wofür wir seit Generationen gearbeitet haben, dieser eine Schritt weiter. Für diesen einen Schritt sind wir aber nicht gebaut, Jim. Verstehst du mich?“
    „Ich denke schon, Oran“, sagte Jim.
    „Bei anderen Gelegenheiten aber.“, sprach der Kaiser weiter. Jim wußte nicht zu sagen, ob Oran seine Antwort registriert hatte oder nicht. „. bei anderen Gelegenheiten aber fangen die Dinge bloß an, scharf und deutlich zu werden - und wenn ich versuche, genauer hinzusehen, werden sie ganz verschwommen, unklar und groß, und dann verliere ich die Fähigkeit, innerlich so genau und scharf sehen zu können. Dann träume ich eine Zeitlang schlecht -und diese Träume kommen, ganz gleich, ob ich schlafe oder wach bin. In solchen Träumen habe ich die blaue Bestie gesehen, jetzt schon dreimal.“
    Die Stimme des Kaisers verlor sich wieder, und Jim dachte, sie seien bloß bei einer weiteren kurzen Pause in der Unterhaltung angelangt, aber die Hand des Kaisers senkte sich abrupt von seiner Schulter.
    Jim blieb stehen und sah sich um. Er fand Oran vor sich, der ihm mit klaren Augen freundlich zulächelte.
    „Na ja, ich will dich jetzt nicht aufhalten, Jim“, sagte Oran in völlig normalem Konversationston. „Das ist wohl deine erste Party - und du bist schließlich praktisch der Ehrengast. Warum gehst du nicht ein wenig umher und unterhältst dich? Ich muß Vhotan finden. Er macht sich um mich zu viele Gedanken, wenn ich nicht bei ihm bin.“
    Der Kaiser verschwand. Jim blieb bewegungslos stehen, und langsam begann sich der Kreis um ihn zu füllen, als die Umstehenden langsam näher kamen und Neuankömmlinge erschienen. Er sah sich nach Ro um, konnte sie aber nicht finden.
    „Adok“, sagte er mit leiser Stimme.
    Der Starkianer erschien neben ihm.
    „Verzeih mir, Jim“, sagte Adok. „Ich wußte nicht, daß dein Gespräch mit dem Kaiser beendet ist. Ich habe den Diener gefunden, den ich suchen sollte.“
    „Bring mich an eine Stelle, von der aus ich ihn, aber er nicht mich sehen kann“, sagte Jim.
    Abrupt standen sie auf einem engen, schattigen Platz zwischen zwei

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