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PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc

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Titel: PJ-Farmer3_Das_Dungeon.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sich eng an ihn.
    „Das erzähle ich dir später“, sagte Jim.
    An ihrem Gesichtsausdruck konnte er erkennen, daß sie ihn trotz dieser Antwort gern noch mehr gefragt hätte. Sie hätte das vielleicht auch getan, aber in diesem Augenblick erschienen der Kaiser und Vhotan neben ihnen.
    „Da ist er - mein Wolfling!“ sagte der Kaiser gutgelaunt. „Komm und sprich mit mir, Wolfling!“
    Bei diesen Worten verschwand Ro sofort. Auch die anderen Hochgeborenen in der Nähe begannen sich zu entfernen, bis der Kaiser, Vhotan und Jim von einem offenen, leeren Kreis von ungefähr zwanzig Metern Durchmesser umgeben waren, in dem sie sich in normaler Lautstärke unterhalten konnten, ohne daß irgend jemand nahe genug war, um sie verstehen zu können. Der Kaiser richtete seinen Blick auf den älteren Hochgeborenen.
    „Geh nur“, sagte er. „Einmal sollst du auch deinen Spaß haben. Ich brauche niemanden.“
    Vhotan zögerte kurz und verschwand dann.
    Der Kaiser wandte sich wieder Jim zu.
    „Ich mag dich - wie heißt du, Wolfling?“ fragte er.
    „Jim, Oran“, antwortete Jim.
    „Ich mag dich, Jim.“ Der Kaiser neigte sich herab. Er mußte sich von seinen fast zwei Meter zwanzig ein wenig herabbücken, legte eine schmale Hand auf Jims Schulter und ließ einen Teil seines Gewichtes auf ihm ruhen, als sei er müde.
    „Ist das eine wilde Welt, von der du kommst, Jim?“
    „Bis vor ungefähr einem Jahrhundert“, sagte Jim, „sehr wild.“
    Sie waren ungefähr sechs Schritte in einer Richtung gegangen. Der Kaiser drehte sich um, und sie gingen langsam wieder zurück. Während der gesamten Unterhaltung behielten sie diese Bewegung bei - sechs Schritte in einer Richtung, sechs Schritte zurück, hin und zurück.
    „Willst du damit sagen, daß ihr eure Welt in fünfzig oder hundert Jahren gebändigt habt?“ fragte der Kaiser.
    „Nein, Oran“, sagte Jim. „Wir hatten die Welt schon vorher gebändigt. Es ist uns nur vor fünfzig Jahren gelungen, uns selbst zu bändigen.“
    Oran nickte. Sein Blick war nicht auf Jim, sondern beim Gehen ein wenig vor ihm auf den Boden gerichtet.
    „Ja, das ist der menschliche Teil davon. Die Selbstzähmung ist immer am schwierigsten“, sagte er fast zu sich selbst. „Weißt du, mein Vetter Galyan würde euch ansehen und denken, was für wunderbare Diener ihr abgeben würdet. Und vielleicht hat er recht. Vielleicht hat er recht. aber.“ - sie drehten sich am Ende ihres kurzen Wegs wieder um, und einen Augenblick lang sah der Kaiser vom Boden auf und richtete mit einem freundlichen Lächeln seinen Blick auf Jim - „. ich glaube das nicht. Wir hatten schon zu viele Diener.“
    Das Lächeln verschwand. Kurze Zeit gingen sie schweigend weiter.
    „Habt ihr eure eigene Sprache?“ murmelte der Kaiser in Jims Ohr und sah dabei wieder auf den Boden. „Eure eigene Kunst, Musik, Geschichte und eure Legenden?“
    „Ja, Oran“, sagte Jim.
    „Dann verdient ihr ein besseres Schicksal, als Diener zu sein. Zumindest.“ - noch einmal lächelte der Kaiser Jim kurz freundlich zu und sah dann wieder vor sich auf den Boden -„. zumindest du verdienst Besseres, das weiß ich. Es würde mich nicht im geringsten überraschen, wenn ich eines Tages tatsächlich meine Zustimmung für deine Adoption geben würde, so daß du zumindest technisch gesehen einer von uns wirst.“
    Jim sagte nichts. Nach einer Sekunde, und nachdem sie eine weitere Wende vollzogen hatten, sah der Kaiser ihn von der Seite an.
    „Hättest du das gern, Jim?“ fragte Oran.
    „Ich weiß es noch nicht, Oran“, sagte Jim.
    „Eine ehrliche Antwort“, murmelte der Kaiser. „Eine ehrliche Antwort. Man sagt, wie du vielleicht weißt, Jim, daß auf irgendeiner Wahrscheinlichkeitsebene alle Ereignisse früher oder später eintreten.“
    „Auf einer Wahrscheinlichkeitsebene?“ fragte Jim. Der Kaiser aber sprach weiter, als habe er ihn nicht gehört.
    „Irgendwo“, sagte der Kaiser, „muß es eine Wahrscheinlichkeitsebene geben, auf der du, Jim, der Kaiser bist und alle Einwohner deiner Welt Hochgeborene sind. Dann wäre ich der Wolfling, den man hierherführt, um vor dir und deinem Hof irgendeine barbarische Fertigkeit zu demonstrieren.“
    Der Griff an Jims Schulter war fester geworden. Jim sah seitlich nach oben und bemerkte, daß die Augen des Kaisers nicht mehr auf ein bestimmtes Ziel gerichtet waren, sondern ins Leere zu starren schienen. Er drängte Jim zwar noch immer mit seinem Griff an der Schulter vorwärts, aber

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