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Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis

Titel: Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G. Keohane
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schlagen.
    »Schön ...«, murmelte Gem. Seyha hatte nicht vor, sie an mehr teilhaben zu lassen. Sie musste nachschauen ... in dem Raum nachschauen, wie sie es alle besprochen hatten.
    Das Schlafzimmer befand sich am Ende des Flurs. Es umfasste die Fläche des ehemaligen Hauptschlafraums und der Küchenzeile. Es war riesig, auch wenn das extragroße Doppelbett den meisten Platz der gegenüberliegenden Seite einnahm. Die Fenster präsentierten sich genauso schwarz wie die im Rest des Hauses, doch der Raum war gut beleuchtet. Das Licht war gleichmäßig verteilt wie in einem Kaufhaus. Sie konnte nicht einmal Schatten entdecken. Seyha versuchte sich auf die Kommodenschubladen zu konzentrieren, doch sie konnte den Gedanken, wie hell es hier war, nicht abschütteln. Sie ging zu der Lampe neben dem Bett: Diese Ecke war um nichts heller als alle anderen. Seyha schaute unter den Lampenschirm, doch die Glühbirne brannte nicht. Sie tastete danach und berührte das Glas. Kalt.
    Wo kam all das Licht her?
    »Die Kellertür ist verschlossen.« Das war Bills Stimme. Schritte näherten sich.
    Sie hatte keine Zeit. Sie hatte immer noch nicht nachgesehen! Zwei Schritte bis zur Kommode, es war die oberste rechte Schublade. Bill hielt an und sprach mit Joyce, sein Arm bereits in Sichtweite außerhalb der Tür. Seyha griff nach dem runden Holzknauf des Schubkastens und zog.
    Die Lade glitt ohne Widerstand auf. Sie schloss sie schnell wieder, bemüht, kein Geräusch zu verursachen. Bill hatte trotzdem etwas gehört. Seine Stimme klang nun viel näher – in der Türöffnung. »Hast du etwas, Spatz?«
    Spatz ? Er hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr so genannt. Vermutlich benutzte er es unbewusst, trotzdem klang es beleidigend. Warum war sie so wütend auf alle anderen, insbesondere inmitten dieses Wahnsinns? Stress. Viel zu viel davon und alles auf einmal. Sie hatte keine Zeit, um auszuruhen. Ihre Hand befand sich noch immer auf dem Schubladenknauf.
    »Nein«, erwiderte sie und gab vor, sie herauszuzerren. Seyha ließ los und griff zur nächsten. Geh nicht auf , dachte sie und konzentrierte sich auf den kleinen runden Knauf. Sie zog. Die Kommode lehnte sich durch diesen Kraftaufwand nach vorn und kam dann wieder zum Stehen. Diese Schublade war versiegelt. Neugier übermannte Seyha, sie vergaß Bill und probierte jede Lade aus. Alle steckten fest. Sie hörte, wie er den Raum betrat. Er versuchte sich an den Kleiderschranktüren. Auch hier bewegte sich nichts. Sie drehte sich um, und ihre Blicke begegneten einander.
    »Nichts?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Seyha. »Gar nichts.«
    Sie durchsuchten auch den Rest des Zimmers, wobei sich Seyha immer einen Schritt näher an der Kommode bewegte, falls Bill auf die Idee kam, sie selbst noch einmal zu kontrollieren. Nachttisch, Fernseher, die Stereoanlage und alle Fenster zeigten die gleichen Symptome. Der Deckel der Aussteuertruhe jedoch ließ sich öffnen.
    Bill nahm zwei schwere Steppdecken heraus und warf sie auf den Boden. »Nur für den Fall, dass sie später nicht mehr aufgeht«, bemerkte er.
    Die Tür zum Wandschrank stand einen Spalt offen und ließ sich ohne große Mühe weiter aufschieben. Zumindest hatten sie die Möglichkeit, sich umzuziehen.
    »Es gibt allerdings eine Abweichung hier drinnen«, bemerkte Bill. Seyhas Herz klopfte hart. Er hatte gesehen, wie sie die Schublade herausgezogen hatte. Doch er blickte zur Wandschranktür. »Die stand bereits einen Spalt offen.«
    Sie erholte sich schnell genug, um zu erwidern: »Ja, aber genauso verhält es sich mit den Fenstern im Wohnzimmer und hier drinnen. Ich hatte sie alle zum Lüften geöffnet, bevor Reverend Lindu kam.« Ihr Herz hämmerte in der Brust. Sie musste sich beruhigen!
    Joyce und Gem betraten den Raum und blieben bei der Tür stehen. »Irgendjemand muss sie geschlossen haben«, warf die Pastorin ein.
    Gem bewegte sich näher zu ihr und schlang die Arme um sich selbst. »Es befindet sich aber keiner weiter hier.«
    Die Augen von Joyce strahlten klar, fast schon verärgert. »Ich schätze, wir alle wissen, dass das nicht stimmt. Wir sollten ins Wohnzimmer zurückkehren, dicht beieinander bleiben und versuchen, es uns so bequem wie möglich zu machen. Wir müssen über viele Dinge reden.«
    Bill nickte. »Einverstanden.«
    Er nahm Seyhas Hand und gemeinsam folgten sie den anderen beiden aus dem Schlafzimmer. Seyha versuchte, nicht darüber nachzudenken, wovon sie gerade fortliefen.
    * * *
    Nachdem sie sich wieder im

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