Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded
und Tal öffneten die andere Hälfte. Preben fuhr den SO-Laster durch den Spalt, und sie zogen die Tore hinter ihm wieder zu.
Die Aushöhlung des Steinbruchs war sehr attraktiv für den Wind. Er fegte über das Gelände, rüttelte an den Fenstern der Fertigbauten und brachte die Planen über den großen Maschinen in Aufruhr. Sämtliche Pfützen im Gelände bebten, als würden sie von unten geschüttelt.
Dem Wind war es tatsächlich gelungen, die Litexplane von einem der schweren Kipplaster herabzuzerren, und er hatte sie über einen Fertigbau daneben gezogen wie ein Laken, wie eine abgelegte Chirurgenmaske.
Sie parkten den SO-Laster hinter einem Lagerblock, prüften die Umgebung und brachen dann in eine der Hauptfertigbauten ein. Es war dunkel und kalt, eisig kalt, und es roch nach Feuchtigkeit. Der Wind fuhr jaulend durch das Dach und um die Fenster. Sie entdeckten zwei Büros, eine Küche, einen Umkleideraum und ein Schlafzimmer mit Kojen. Rash und Preben trugen Bigmouse herein und legten ihnen auf eine davon. Valdes ging herum und schaltete die kleinen Fusionsheizkörper an, und dann machte er sich auf die Suche nach etwas, mit dem er vielleicht eine Lichtquelle hervorzaubern könnte.
»Der Generator ist drüben im nächsten Block«, sagte er. »Ich geh mal nachsehen.«
Das Wasser, das aus den Hähnen kam, war blassgrün und roch nach Tümpel. Falk hatte nicht genügend Zutrauen, dass Abkochen groß helfen würde. Tal und Lenka entdeckten einen Geschirrschrank und buddelten einen Stapel alter Keksschachteln hervor, darin selbsterhitzende Dosen mit ProFood-Etiketten, sowie einen Kasten NoKal-Cola-Flaschen. Sie öffneten ein paar und tranken schweigend. Die Lichter des Fertigbaus gingen an, erst nur schwach, dann mit voller Kraft.
»Gut gemacht, Valdes!«, sagte Rash und hob seine Flasche.
»Essen!«, sagte Falk. »Wir essen.«
Sie holten Dosen vom Regal und erhitzten sie. Auf sämtlichen Etiketten war Rooster Booster zu sehen, der fröhlich mit seinen Flügeln winkte. Falk hatte Makkaroni-Käse-Ersatz. Er war bei seiner zweiten Dose, als Valdes zurückkehrte.
»Ihr habt ohne mich angefangen, Mann«, sagte er.
»Ist reichlich da«, erwiderte Falk.
»Reichlich«, stimmte Tal auf Englisch zu und lachte. Falk lächelte.
Wärme kroch in den Block, obwohl die Oberflächen sich immer noch feucht anfühlten. Essen im Bauch war eine große Hilfe. Wegen der Cola musste er rülpsen, aber er öffnete trotzdem eine zweite Flasche. Die hier schmeckte nach Limone, ziemlich mies. Er betrachtete das Etikett. NoKal-Freek ® . Er lächelte.
Er machte sich an die Durchsuchung der Büros. Alles bloß Krempel. Was an Papierkram zurückgeblieben war, ging schlicht um Vorschläge für Ausgrabungen; außerdem handelte es sich um Kostenaufstellungen für Versorgung, um Gehaltslisten, um Arbeitsblätter. Er fand einen Klemmordner, vollgestopft mit Geoberichten, und blätterte ihn durch. Die Seiten waren kalt. Es waren Listen der Strukturdichte von Erzen, die man Proben entnommen hatte. Die Listen waren datiert. Die ältesten reichten zwölf Jahre zurück, die neuesten zwei. Einige zeigten am oberen Rand ein Logo. Notizpapier der Ocean Exploratory Company.
Er entdeckte nichts Brauchbares. Die Mine war produktiv, gewiss. Auf Parzelle 25211 gab es eindeutig große Vorkommen. Hochwertiges Zeug, seltene Metalle, sogar Spuren von Transuranen. Eine entsprechend hart arbeitende Mannschaft konnte ein entsprechendes hart erarbeitetes Vermögen aus einer Mine wie der hier herausholen. Wenn Sebergs vierhundert Investitionen ins Gebiet des Gunbelt bloß ein halbes Dutzend Orte ergeben hatten, die ebenso produktiv wie 25211 waren, dann hätte Ocean Exploratory innerhalb eines Jahrzehnts einen sehr hübschen Profit erwirtschaftet, dazu eine beträchtliche Ausschüttung an seine investierenden Partner in zwei oder drei weiteren Jahren. Mehr als genug, dass man verteufelt stinkig wäre, wenn einem das SO ins Handwerk pfuschte. Genug, dass man dafür vor Gericht ginge und Geld für eine Anfechtung rauswerfen würde.
Aber nicht annähernd genug, dass die US und der Block darum einen heißen Krieg führen würden. Das gute Zeug musste verborgen sein oder der Geheimhaltung unterliegen. Wie Fred und die Gerüchte um dessen Reichtümer musste es mehr geben, als für das Auge sichtbar war. Vielleicht las er es nicht richtig. Vielleicht konnten, über Cleesh, Apfels Leute ihm erklären, was ihm bei dieser nackten, durchschnittlichen Liste
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