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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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zeichneten rauchende Metallgerippe kohlschwarze Diagramme dort, wo zuvor Gebäude gestanden hatten. Falk roch Ruß und Schlacke, chemische Rückstände, feuchten Beton, Rauch. Er hörte ferne gerufene Befehle, die sich über das Gemurmel erhoben.
    Langsam schob er sich durch die Menge zur Grenze der Störfallzone. Drei, vielleicht vier Blocks war er gegangen. Die Trümmer, ein Teil davon zusammengebacken und flockig oder geschwärzt, lagen verstreut auf der Straße, dem Bürgersteig und den Flachdächern. Von einem Straßenschild hing ein zusammengerolltes Stück Dachpappe herab. Unter allen Straßenlaternen lagen Pfützen aus zerbrochenem Glas. Aschenreste hatten sämtliche Oberflächen überzogen, und Ascheflöckchen taumelten durch die Luft wie grauer Schnee. Ölglänzendes Abwasser, dicht bedeckt von geronnenem Löschschaum, sickerte Rinnsteine entlang und stand in Lachen auf der Straße.
    »Zurück hinter die Absperrung, bitte!«, sagte ein Mann mittleren Alters, der die Warnweste eines Mitglieds der Zivilverteidigung trug.
    Falk zuckte nicht mit der Wimper.
    »Nein, ich gehe zu meinem Rettungswagen«, sagte er.
    Der Mann zögerte, schien jedoch im Zweifel zu sein, weil Falk nicht die Uniform der Rettungssanitäter trug.
    »Ist das die vorgeschriebene Kleidung bei Regen?«, fragte Falk und deutete auf die Kleidung, die der Mann unter seiner Warnweste trug.
    »Ich hatte es eilig«, erwiderte der Mann.
    »Genau wie ich«, sagte Falk und schob sich mit der Zuversicht an ihm vorbei, die ihren Grund in fünfzehnjährigem Verhalten als arrogantes Arschloch hatte.
    Er ging den Bürgersteig hinauf, vorbei an einer Schaumzapfstelle und drei Rettungstransportern. Bei allen dreien standen die Luken zu den Fächern für Taschen und Ausrüstungsgegenstände weit offen. Im Vorübergehen schnappte er sich eine Warnweste von einem Schließfachhaken und legte sie sich um, als er weiterging. Bei jedem Windstoß trieb die Hitze von den Bränden zu ihm hinüber. Er hörte das Geräusch von Notfallfräsen. Zivile Verteidigungskräfte kamen an ihm vorbei, gingen in die andere Richtung, sprachen nachdrücklich in ihre Handys. Ein Hopter hing dröhnend über ihnen …
    Falk wischte die Linsen seiner Funktionsbrille ab, setzte sie sich auf und wählte die Schnappschusseinstellung. Mit jedem Blinzeln nahm er Fotos für einen allgemeinen Bericht auf. Er ging um eine Ecke, bekam einen Hitzeschwall ins Gesicht und sah eine Anzahl Rettungskräfte eifrig bei der Arbeit. Er trat zurück. Es war SO-Personal, Feuerwehrleute, Sanitäter. Einige riefen etwas, andere rannten mit Erste-Hilfe-Kästen aus den Rettungswagen herbei. Auf dem Boden lagen reglose Körper. Falk bekam keinen guten Blick, ebenso wenig wie Fotos von mehr als der allgemeinen Lage, aber es waren eindeutig reglose Körper. Drei oder vier, eingewickelt in Kunststoffdecken, umgeben von knienden Sanitätern.
    Er wollte einen besseren Blick bekommen und überlegte, sich ins Gewühl zu stürzen, aber es war ein Unterschied, mit einem Bluff eine Polizeiabsperrung zu überwinden oder lebensrettende Maßnahmen zu behindern, die sogar jemand, der seit fünfzehn Jahren ein arroganter Arsch war, erkennen konnte.
    Er streifte umher und näherte sich Feuerwehrleuten, die mit einem Hochdruckstrahl ein heftiges Feuer angingen, musste sich jedoch aufgrund der schieren Hitze abwenden. Für einen Augenblick fand er ein ruhigeres Plätzchen, einen Abschnitt der Lagerhalle, der umgeworfen worden, jedoch nicht durch die Explosion in Brand geraten war. Er wischte sich mit einem Hemdzipfel Schmutz, Schweiß und Wasser aus dem Gesicht und säuberte die Funktionsbrille.
    »Sie haben hier eigentlich nichts zu suchen«, sagte sie.
    Die grüne Wandersfrau trug einen Erste-Hilfe-Kasten sowie ein fluoreszierendes SO-Armband und ein schlaues Lächeln.
    »Sie auch nicht«, erwiderte er.
    »Um mich mache ich mir keine Sorgen.«
    »Ich mir auch nicht«, sagte Falk, »also verschwinden Sie, und ich tue so, als ob ich Sie nie gesehen hätte.«
    Sie schenkte ihm weiterhin dieses merkwürdige kleine Lächeln, und er fand es seltsam.
    »Sie haben es aus den Nachrichten?«, fragte sie.
    »Ich habe die Explosion gehört.«
    »Ich auch«, sagte sie und betrachtete die Weste, die er trug.
    »Das ist mal ’ne echte Tarnung, was?«
    »Offenbar keine so gute wie ein Armband und ein Erste-Hilfe-Kasten«, erwiderte er.
    Sie zeigte ihm die digitale Brosche, die sie sich an den Kragen gesteckt hatte.
    »Etwas authentischer«,

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