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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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traurig. Als hätte ich ein Abendessen aufgrund falscher Voraussetzungen ergaunert.«
    »Machen Sie Witze? Hey, sehen Sie mal!«
    Der Hähnchenersatz war eingetroffen.

06
    06
    Auf Siebenundsiebzig hatte er ein paar Monate lang an der Küste in einem Haus an der Landspitze nahe Beakes gewohnt. Des Nachts rauschten die Wellen an den Strand, ein heftiges Dröhnen, gefolgt von einem langen, klappernden Zischen, wenn das Wasser im Zurückweichen den Kies mit sich zog. Das Krachen und Schleifen durchsetzte seine Arbeit und seinen Schlaf. Er war vom Klingeln seines Handys erwacht, eine weitere Verbindung mit oder Nachricht von Cleesh. Atemlos lag er dort und lauschte.
    Der Ozean hatte ihn geweckt, jäh, heftig. Der Traum, den er gehabt hatte, zerbrach wie ein Rahmen, und er war wach, hatte die Augen offen und wusste, dass er gestört worden war.
    Er war Meilen vom Strand entfernt in dem kleinen Apartment, das er in der Parmingale Street in Shaverton gemietet hatte. Zwischen ihm und dem Meer lagen eine Stadt und ein breiter Streifen wildes Küstenvorland. Da waren die Stadt und die Nacht.
    Falk stand auf. Es war weit nach Mitternacht. Die Fenster des Apartments gingen nach Norden hinaus, und hinter den sanften bernsteinfarbenen Sommersprossen, den Lichtern der Stadt, glaubte er, einen weiteren Schimmer zu sehen, etwas noch Weicheres und Diffuseres, ganz fern im Nordwesten. Doch je schärfer er hinschaute, desto weniger konnte er es erkennen.
    Er schaltete das Radio ein, aber in den Nachrichten gab es weiter nichts. Er knipste das Handy an. Er hatte Nachrichten, zumeist Spam, sowie zwei von Cleesh, die er später beantworten würde. Er holte sich ein Glas Wasser. Es war zu früh zum Aufstehen und zu spät zum Schlafen. Seit dem Augenblick, da er die Nachtbeleuchtung eingeschaltet hatte, knallten Schwirrer gegen die Fenster.
    Er trank einen weiteren Schluck Wasser. Selbst das Wasser hatte das Zitronenaroma des Insektenvertilgers.
    Schlaf erschien die einzig sinnvolle Zuflucht, aber er konnte dieses halb geträumte ozeanhafte Dröhnen nicht abschütteln, den Krach und das Zurückziehen. Er durchsuchte ein letztes Mal sein Handy.
    Eine kleinere Agentur, unabhängig und nicht unterstützt von einem Netzwerk oder einem SO-Mandat, hatte eine Meldung. Ein Unfall im Nordwesten von Shaverton. Eine Explosion im Letts-Distrikt. Keine Einzelheiten. Unbestätigt.
    Dann kam es als Sondermeldung auf dem ersten Nachrichtensender. Fast im gleichen Augenblick, wie es sein Handy ankündigte, schaltete der Nachrichtenkanal auf seinem Radio zu den Entwicklungen in Letts um. Um 2.09 war eine Explosion erfolgt. Also vor zehn Minuten.
    Falk war vor zehn Minuten erwacht.
    Die Welt holte auf. In einer weiteren Minute wurden aus null Meldungen fast vierzig. Er versuchte, Cleesh zu erreichen, nachhören, was sie hatte, aber ihr Handy oder ihre Mietwohnung antwortete nicht.
    Er spürte eine leichte Erregung. Er setzte etwas Kaffee auf und zog sich Hose und Hemd an, während die Maschine spuckte. Sechsundsechzig Meldungen inzwischen. Die ersten unbestätigten Einzelheiten. Eine größere Explosion auf einem heruntergekommenen Fabrikgelände in Letts, nördlich von Landmark Hill, in einer unbewohnten Zone, die zwischen Distrikt Through und dem Cape Highway eingequetscht war. Zwei Berichte sprachen von instabilen Chemikalien, Ölkondensaten, nicht richtig gelagert in einer verlassenen Halle. Ein weiterer sprach von einem Meteoriteneinschlag. Keine Opfer.
    Der Filter sprotzte. Falk kehrte zum Fenster zurück und sah in eine flache, glasige Nacht hinaus, die zu diesem Zeitpunkt keinen offiziellen Kommentar abzugeben wünschte. War das ein verschwommenes Licht im Nordwesten? Eine Strahlung? Ein Feuer? Wenn die Explosion ausgereicht hatte, ihn zu wecken, musste sie ganz schön heftig gewesen sein.
    Er versuchte es erneut bei Cleesh. Nichts. Er versuchte es bei zwei anderen Korrespondenten, die er kennengelernt hatte. Auf dem Bildschirm erschien in einer Liveschaltung eine Sprecherin des SO, die ruhig und ernst sprach. Hinter ihr war unscharf der gelbe Schein eines Feuers von größerem Ausmaß zu erkennen, vor dem die Silhouetten eines Rettungsteams hin und her liefen.
    Falk drehte den Ton hoch. Die Sprecherin stand direkt in Letts. Sie erklärte gerade, dass Meteoriteneinschläge eine seltene, jedoch sehr gegenwärtige Tatsache des Lebens auf Sechsundachtzig seien. Alle hatten die Sternschnuppen gesehen. Die weitaus meisten streiften die Atmosphäre bloß

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