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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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vorbeugte. Schmutzig-blondes Haar, stoppelkurz geschoren. Ein Gesicht, das vertraut unvertraut war, hübsch und stark, wie ein gutes Möbelstück oder eine Landschaft hübsch und stark ist. Blaue Augen, blau wie der Himmel über Sechsundachtzig, wie ein Firmenlogo. Blaue Augen, die in das blinde Glas schauten und auf etwas völlig anderes hindurchblickten. Ein sarkastisches, halbes Lächeln.
    »Hallo«, sagte er, und die blauen Augen sahen direkt in blaue Augen. »Du solltest mich hören können. Sie haben gesagt, dass du es könntest. Also, ich werde dich nicht hören.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß nicht, ob du da drin bist. Ich spüre nicht dich, aber ich spüre etwas. Wie ein, wie ein Etwas, wie einen Schmerz. Als wäre eine Grippe im Anflug. Bist du das? Ich hoffe es. Ich möchte keine Grippe bekommen. Außerdem bin ich geimpft worden.«
    Er beugte sich näher, starrte sich immer noch an.
    »Ich wollte bloß Hallo sagen, weil die Chancen groß sind, dass wir einen solchen Augenblick nie wieder bekommen. Wenn du vor deinen Männern mit dir selbst redest, sind sie geneigt, dir das Gewehr abzunehmen und dich zur Essensausgabe abzukommandieren. Von nun an werden wir nicht mehr viel allein sein.«
    Er grinste etwas breiter und streckte seinem Spiegelbild spöttisch die Hand hin, als wolle er sie schütteln.
    »Mein Name ist Bloom. Nestor Bloom. Erfreut, dich kennenzulernen. Der Freek ® allein weiß, wie du heißt. Das haben sie mir nicht gesagt. Aber es ist gut, dich dabei zu haben. Bleib nur schön da unten, ja?«
    Hinter ihm ging die Tür auf. Zwei Soldaten kamen herein.
    »He, Nestor!«, rief der eine.
    »Wir gehen rein«, sagte der andere, kleinere, spanisch Aussehende. »Wo’s knallhart zur Sache geht. Wir werden diesen Arschfickern zeigen, was wir drauf haben, Mann!«
    Gelächter. Weiteres Aneinanderknallen von Fäusten.
    Er hatte zu viele Fragen. Tief im Innern hatte er ein übles Gefühl, das hässliche Brennen von Adrenalin. Er wollte sich nicht von den Waschbecken abwenden, wandte sich jedoch von den Waschbecken ab. Er wollte nicht pissen gehen, aber er ging pissen. Was soll’s, verdammt? Was soll’s, verdammt? Es war, als sei er gelähmt. Zwar bewegte er sich, war jedoch gelähmt. Er wollte gewisse Dinge tun, doch sein Körper tat etwas anderes. Es machte ihn wahnsinnig, wahnsinnig vor Klaustrophobie.
    Mit einer letzten, gigantischen Anstrengung gab er ein Geräusch von sich.
    »He, alles okay, Nestor?«, fragte der spanisch aussehende Soldat, der einen langen Strom in den Metalltrog schoss, die Hände auf den Hüften.
    »Jou.«
    »Spuckste etwa, Mann?«
    »Nein. Bin okay«, erwiderte er. »Bloß ein bisschen Sodbrennen.«
    »Hat sich angehört, als wollteste spucken, Nestor. Als wollteste spucken.«
    »Bloß freeking ® Sodbrennen, Mann«, entgegnete er und klopfte sich lächelnd auf die Brust. Innerlich nicht lächelnd. »Mir geht’s prächtig.«
    Der kleine Hispano kam herüber. Er wusste seinen Namen, bevor er ihn auf der Brosche gelesen hatte. Valdes. Valdes zeigte den Ausdruck eines Schwagers, der schon lange leidend war.
    »Wirst du dir jemals dieses Sprechpflaster rausnehmen lassen, Mann?«, fragte Valdes. »Du weißt, dass du dir wegen der Flucherei keine Sorgen machen musst, da, wo wir hingehn.«
    »Wo die Kacke richtig am Dampfen ist«, sagte der andere Soldat. »Keine Dummyrunden. Da draußen wird kein Blatt vor den Mund genommen, weißt du?«
    »Ich werde es mir entfernen lassen«, sagte er.
    »Gut, das ist gut«, sagte Valdes.
    »Du bist SOMD, besser, du fluchst wie ein Arschloch«, sagte der andere Mann. »Nicht wie ’ne verdammte Werbeposaune.«
    »Kommst du?«, fragte Valdes auf dem Weg zum Ausgang.
    »Bin gleich da.«
    Sie ließen ihn allein. Er drehte sich um und sah sich wieder im Spiegel an.
    »Das ziehst du nicht noch mal durch, freeking ® , hörst du?«, sagte er. »Was du da auch gemacht hast. Du tust das nicht. Du fährst einfach mit. Einfach mit. Nicht noch mal so’n freeking ® Späßchen mit mir, klar?«
    Mit der Funktionsbrille auf der Nase betrat er das Lager, sodass er das harte Licht nicht mehr so merkte. Es war nicht mal halb sieben morgens. In der Luft lag bereits Staub, wie durchschossene Seide. Das Blau des Himmels war verblasst, wettergegerbt. Draußen, auf der Westseite von Lasky, wurde bei den Kängurus die Zündung überprüft, was einen unheiligen Krach erzeugte wie eine Flotte von Freischneidern.
    Er hatte herausgefunden, was so beunruhigend

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