Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded
fragte Falk.
»Neun«, erwiderte der Mann von SO-Logistics. Seine Rolle bei der ganzen Sache wurde jetzt klarer.
»Er ist Ihr Sucher? Ihr Talentscout?«
»Jou«, erwiderte Apfel.
»Neun gemeine Soldaten?«, überlegte Falk laut.
»Ja.«
»Wie wird meiner ausgewählt? Wann treffe ich mich mit ihm?«
»Die Übereinstimmung basiert auf einer Vielzahl von Variablen«, begann Underwood. »Es gibt ein ganzes Bündel an biologischen Dingen, synaptische Muster, die …«
Apfel unterbrach sie.
»Eigentlich geht es gerade jetzt um Verfügbarkeit. Und Sie werden sich nicht mit ihm treffen.«
»Jetzt warten Sie …«
»Wegen Letts mobilisiert das SOMD gerade eine größere Einheit für einen Gegenschlag. So in etwa alles Verfügbare wird an die Front geworfen. Jede einzelne unserer neun Möglichkeiten wird morgen zur Mittagszeit im Feld sein, was das Einbetten unmöglich macht. Wir würden Wochen brauchen, nach neuen Kandidaten zu suchen und unsere Auswahlliste zu ergänzen. Wenn wir nicht sofort loslegen, sind wir für mindestens sechs Monate außer Gefecht gesetzt.«
Falk ging zu einer der medizinischen Liegen hinüber und setzte sich. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und rieb sich mit den Handflächen übers Gesicht, Augen und Mund weit geöffnet. Ihm schwirrte heftig der Kopf, sodass er kaum den Schmerz in der Hüfte spürte.
»Wie heißt er?«, fragte er.
Apfel sah zu Underwood hinüber und nickte. Sie nahm einen Ordner vom Karren neben sich, öffnete ihn und suchte nach der Antwort.
»Bloom«, sagte sie. »Nestor Bloom. Gefreiter. Alter: sechsundzwanzig.«
»Ist er bereit?«, fragte Falk.
»Wir haben ihn in einem mobilen Lazarett draußen vor Camp Lasky vorbereitet«, erwiderte Ayoob. »In weiteren fünfundvierzig Minuten soll er sich zur Mobilmachung melden. Das ist alles, was von unserem Zeitfenster noch übrig ist. Verfehlen wir das, verfehlen wir ihn.«
»Okay, okay«, flüsterte Falk.
Einen Moment lang saß er da, während Underwood anfing, die Kunststoff- und Papierhüllen von diversen sterilen Geräten und Clips abzustreifen und sie auf einem Tablett auszulegen. Plötzlich wurde er sich bewusst, dass Cleesh sich über ihn gebeugt hatte.
»Alles wird gutgehen«, sagte sie. »Es wird freeking ® erstaunlich sein.«
»Was passiert, sobald ich drin bin?«
»Weiß ich wirklich nicht genau.«
»Du hast bei dem hier einen Betatest durchgeführt, nicht? Cleesh, du hast einen Betatest durchgeführt?«
»Nicht so viel, wie wir gern gehabt hätten«, erwiderte sie. Sie tätschelte ihm den Arm. »Es wird toll.«
»Aber ich möchte wissen, was passiert, sobald ich drin bin!«, sagte er. Er verspürte einen leichten Strom Panik tief in sich, ein Gefühl, dass ihm die Kontrolle entglitt. Ein Gefühl, nichts mehr dagegen tun zu können, eine schlechte Entscheidung zu treffen.
»Ich möchte es auch wissen«, sagte Cleesh. »Wir finden es gemeinsam heraus. Wir improvisieren. Wir bekommen es heraus, während wir zugange sind.«
»Ich weiß nicht, Cleesh.«
»Ich bin auf jedem Schritt des Wegs bei dir«, versprach sie.
Der Jung-Tank war erwärmt. Seine Metallhülle war warm, fast hautwarm. Zumindest hielt er die Substanz für Metall, doch als er sie berühren konnte, begriff er, dass es sich um eine Art Keramik handelte. Er hörte Ayoob und Apfel in der Nähe reden, und er wusste, dass er sich merkwürdig vorkommen sollte, wie er da einfach so stand, splitterfasernackt, von der externen Verkupplung der intravenösen Röhren und den Sensordrähten einmal abgesehen, die Underwood überall an seinem Körper befestigt hatte.
Aber er kam sich nicht merkwürdig vor. Ihm war ziemlich benommen zumute. Sie hatte ihm mehrere Dosen von irgendwelchem Zeug injiziert, darunter einige Sedierungsmittel sowie Muskelrelaxantien.
Ayoob und Underwood halfen ihm auf die Stufe neben der oberen Luke des Tanks. Der Geruch nach Desinfektionsmittel und Salz war hier stärker. Eine Hitze wie von Dampf stieg aus der Öffnung. Er spähte hinein. Der Innenraum war gefüllt mit dunklem Wasser oder zumindest einer dunklen Flüssigkeit, die kaum Wellen schlug und genügend Wärme mit sich führte, dass Dampf von ihrer Oberfläche in die feuchte Kammer waberte.
Er murmelte etwas.
»Sensorische Deprivation«, sagte Ayoob, als ob Falk ihm eine Frage gestellt hätte. Vielleicht hatte er es auch. »Technik so ziemlich nach alter Schule, im Grunde, aber das ist bloß das Medium, in dem Sie schweben. Wir haben herausgefunden, dass man so
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