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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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seiner Funktionsbrille an.
    »Ich möchte, dass Kilo Eins die Wetterstation sichert. Kriegst du das hin, oder bist du zu sehr damit beschäftigt, aus dem verdammten Fenster zu gucken?«
    Cicero hatte kein Sprachpflaster, weil Cicero nicht fluchte. Was Kräftigeres als das Wort »verdammt« benutzte er nicht, daher war es ein Schock, wenn er es verwendete.
    »Kriege ich hin, Sergeant. Kilo Eins kriegt das hin.«
    »Bestimmt?«
    »Ganz bestimmt, Sergeant.«
    Cicero ließ das so stehen. Er behielt ihn im Blick.
    »Du bist in Ordnung, Bloom?«
    »Mir geht’s gut, Sergeant. Uns geht’s gut.«
    »Ja?«
    »Uns geht’s prächtig. Uns geht’s super-prächtig.«
    Cicero nickte. Er richtete den Blick auf Goran.
    »Kilo Zwei geht zum Depot«, fuhr er fort.
    Der Blick hinab auf den kontinentalen Rand war so, als würde man von der Unterseite eines Bodenfahrzeugs aus auf eine zerfurchte, unbefestigte Straße schauen. Die Caldera hatte sich tief eingefressen, wie ein Schlagloch, und stand voll Wasser. Wasserreste glitzerten in anderen Furchen und Gräben wie Glassplitter, die das Licht einfingen. Das Terrain war von einem feuchten, weiß gefleckten Braun, wie die Kuvertüre eines Kuchens. Lediglich vorüberjagende zerbrechliche Wolkenfetzchen verliehen dem Ganzen irgendein Gefühl von Tiefe.
    Pika-don schüttelte sich. Eine Böe traf ihn von der Seite, Regen prasselte auf das Kabinendach und die Fenster wie Salven aus Handfeuerwaffen und wand sich über das Glas wie Würmer aus flüssigem Diamant.
    »Vier Minuten!«, rief der Ladungsoffizier.
    Er streifte sich die Handschuhe über. Seine rechte Hand zitterte. Er umklammerte sie fest mit der linken, um das Zittern zu unterdrücken. Niemand hatte es bemerkt. Anschließend öffnete er die Wetterschutzhülle seines M3A. Er starrte es an. Schwarz wie Lakritz, klobig, wie ein Arbeitsgerät für schwere Bauarbeiten oder zum Aufreißen einer Straße. Justierbarer Lauf, Knüppelgriff und Abzug, obere Schiene und Visierung, Akkus, vertikaler Griff und die lange Röhre des Mündungsfeuerdämpfers, alles glänzte matt und ölig.
    Er hatte Angst davor. Zu viel Angst, es hochzunehmen. Wenn er es hochnahm, befürchtete er, nicht stark genug zu sein, es zu tragen. Damit zu zielen.
    »Freek ® «, sagte er unterdrückt.
    »Nes?«
    Seine Leute sahen ihn an. Kilo Eins. Stabler, Preben, Bigmouse. Sie waren bereit. Ihre Mienen steinern, unlesbar, aber er schmeckte Achtsamkeit. Er sah das Gesicht eines anderen, gespiegelt in dem Espressoschwarz der Gläser ihrer Funktionsbrillen.
    Stabler nahm die Brille ab. Ihre Augen waren grau.
    »Alles in Ordnung, Nes?«
    »Prächtig«, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln, das ebenso viel Anstrengung erforderte wie der letzte Stoß beim Gewichtheben. »Bereit?«
    »Bereit.« Sie nickte.
    »Bereit«, sagte Preben.
    »Bereit«, sagte Bigmouse. »Ich weiß schon, wo wir reinkommen können, vom Landeplatz aus gesehen.«
    »Du gehst vor, wir fächern uns breit auf«, sagte er. Eng genug, dass sie einander nicht aus den Augen verloren, breit genug, dass eine Klopfersalve oder eine USBV – eine unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung – sie nicht alle auf einen Schlag vernichten würde. Mein Gott, so abgebrüht? Die volle Erkenntnis, dass es nicht alle von ihnen bis zum ersten Kontrollpunkt schaffen würden?
    Er beachtete das innere Geflüster nicht.
    »Du hast die Codes für den Eingang?«
    »Ich habe die Codes«, entgegnete Bigmouse.
    »Und wenn’s keinen Strom gibt?«
    »Ich hab was anderes in petto«, erwiderte Bigmouse. Er und Stabler schlugen die Fäuste aneinander.
    »Zwei Minuten!«, krächzte der Unteroffizier.
    Sie würden als Erste rausgeworfen werden. Sie erhoben sich und schlurften zur Luke, unter der Last ihrer Ausrüstung tief gebeugt wie Invaliden.
    »Bau keinen Mist!«, sagte Huck zu ihm.
    »Ich werd’s im Hinterkopf behalten«, entgegnete er.
    Huck knuffte ihn auf den Arm.
    »Eine Minute!«
    Sie flogen jetzt tief, echt tief, schwankten trunken in der kalten Luft hin und her, durchgerüttelt vom Seitenwind. Der Lärm ihrer Rotoren wurde von der anderen Talseite zurückgeworfen. Ihre Eingeweide wippten auf und ab wie Jojos, wenn der Hopter sich schräg legte oder gierte.
    Der Uffz zog die seitliche Luke auf. Regen schoss herein wie Sprühnebel, vom Wind gepeitscht. Luft, Lärm, das Heulen der Rotoren und die Sinkgeschwindigkeit. Auch kalte, eisig kalte Luft, hart wie eine Mauer.
    Sie standen im Türrahmen, die Füße weit gespreizt; mit

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