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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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heroisch. Er hatte Augen wie die Fenster eines unbewohnten Apartments sowie ein Philtrum, das ihn wie die schlechte Karikatur eines echten Gesichts erscheinen ließ.
    Die Codes funktionierten nicht.
    Er hielt sich mit Preben im Hintergrund, und sie deckten den Bereich mit ihren Werfern ab. Sein Herz schlug rasch, als ob er richtig krank wäre oder auf einer Droge. Kardialer Ausstoß. Kardio-Pop. Die Furcht saß tief in ihm, sie steckte fest wie ein Messer, kitzelte ihm die Rippen, das Herz, die Lungen, ließ sie in sich zusammenfallen, sodass er nicht richtig Luft holen konnte.
    »Leg mal ’nen Zahn zu!«, rief er.
    »Die Luke ist tot!«, rief Bigmouse zurück.
    »Energie?«
    »Keine Energie!«
    »Bloß die Luke«, sagte Preben. Er nickte zum Dach hinauf. Eine kleine Satellitenschüssel neben dem Rauchabzug saß in der Mitte eines Geräts zur automatischen Neujustierung.
    »Mach’s auf!«, befahl er.
    Bigmouse schob seinen Klopfer in die Schlinge über der Schulter, öffnete den Pack am Oberschenkel und zog einen elektrischen Schrauber heraus, ein kleines Ding von der Größe eines Schreibstifts. Er drehte die Schrauben fast lautlos aus der Schlossabdeckung heraus. Bigmouse ließ die gestanzte Platte von der Abdeckung auf seine Handfläche fallen, steckte den Schrauber zurück und holte stattdessen einen Ladungsstift hervor, steckte ihn hinein und versorgte damit das Schloss wieder mit Strom. Es knallte zwei- oder dreimal, jaulte, und dann glitt die Luke ein paar Zentimeter auf. Stabler steckte die Mündung ihrer PAP in den Spalt und drückte dann die Tür mit der linken Hand und dem linken Fuß weit auf.
    Im Innenbereich ein Eingangskorridor. Bodenbelag Metallgitter. Stiefelbank, ein Wandregal für Werkzeuge und Lampen, eine Reihe Bücher. Wettermäntel, alle in Signalfarben, raschelten im Wind.
    Er trat einen Schritt vor. Aus Angst hob sich sein Mageninhalt. Er behielt den Schwall im Mund, saugte ihn zurück, schluckte ihn runter.
    »Die Seite«, sagte er. Ihm brannte die Magensäure in der Kehle. »Sucht den Sekundärstromkreis.«
    Stabler sah ihn an.
    »Du und Preben. Los!«
    Sie machten sich auf den Weg, gingen um die Mauer herum und die Leeseite des Gebäudes hinab.
    Er ging voraus ins Innere. Es war eng. Alles ließ die Flaggen aufscheinen. Er schlug mit dem Ende seines Werfers gegen das Werkzeugregal.
    »Meine Güte, Bloom!«, rief Bigmouse hinter ihm.
    Dumm. Er wusste es besser. Die flatternden Nerven machten ihn dumm. Der Geschmack von Erbrochenem im Mund machte ihn geradezu hirnlos. Der Strahlenwerfer war zu viel Bewaffnung für die Arbeit unter beengten Verhältnissen. Eine PAP war die Waffe der Wahl. Deswegen hatte ihn Stabler so komisch angesehen, als er sie losgeschickt hatte, statt sie an die Spitze zu stellen.
    Er sicherte seinen Werfer und steckte ihn in den Trageschlitz in der Rückenplatte hinter seiner linken Schulter. Er zog seine persönliche Verteidigungswaffe, mattgrau und schwer, und fasste sie bequem mit zwei Fäusten. Bigmouse hatte seine bereits gezogen. Die persönliche Verteidigungswaffe war eine Selbstladepistole für hülsenlose Patronen, hergestellt von Colt unter Lizenz vom SO. Vierzig Patronen, Kaliber 2 mm, in einem Einwegstreifen. Die Abfrage in seiner linken Linse blitzte auf. Wollte er den Mündungssensor seiner Verteidigungswaffe mit dem Zielerfassungssystem verbinden?
    Er wählte Nein und killte den ganzen Krempel, der in seinen Gläsern herumsprang. Er brauchte keine weiteren Ablenkungen.
    Ein Blick zurück auf Bigmouse. Aus dem schwachen Glanz hinter seiner Funktionsbrille ließ sich erkennen, dass Bigmouse Ja gewählt hatte. Natürlich. Das war das Schlaueste, was man hier tun konnte, das das Angemessenste. Nun, es war die übliche Vorgehensweise.
    »Die Energiezufuhr für die Tür wurde von innen abgeschnitten«, sagte Bigmouse, der die innere Seite der Lukentür überprüfte. »Jemand hat eine Sicherung rausgedreht.«
    Der Korridor führte von der Tür aus weiter zu einer Kreuzung. Die Mäntel rochen feucht. Er legte die Hand auf das Regalbrett darunter, spürte das herabrinnende Regenwasser, das sich dort gesammelt hatte. Jemand war draußen gewesen, vorhin, im Regen. Wie lange hatte es schon geregnet? Seit Tagesanbruch? Seit der frühen Dämmerung?
    In der Deckenbeleuchtung befanden sich Bewegungsmelder, batteriegespeist, aber sie reagierten nicht. Jemand hatte kleine Streifen Klebeband über die Wandsensoren gepappt.
    Warum das? Hatte das jemand aus gutem Grund

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