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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sich aus dem Schlamm, hob das Heck und schleuderte mit erneuter Gewalt eine Gischt aus Wasser und Schlamm hoch. Das Zeichen des Uffz war ein krächzendes Klicken in seinem Ohr. Ein extraharter kalter Windstoß, und das Känguru war über ihnen, strich über die Dächer davon, verschwand hinter dem Antennenmast. Sein Schatten, ihm nachfolgend, huschte über sie hinweg.
    Das Hämmern seiner Rotoren wurde zu einem harten, fernen Klacken, das in den Hügeln umherrollte. Die Stille, die es zurückließ, war unangenehm. Er fühlte sich verwundbar. Er wollte das Getöse zurück, damit er sich darin verstecken konnte.
    Eine bei Weitem leisere Geräuschkulisse umgab sie. Das Schlagen des Windes, das Prasseln des Regens auf dem Schlamm und den Bohlenwegen. Das Klatschen ihrer Schritte. Die Anstrengung ihres Atmens. Das Mahlgeräusch der großen Windräder unten am Hügel. Das raschere, schrillere Geflatter der Spielzeugwindräder am Zaun des Gemüsegartens. Winzige Windrädchen mit doppelter Rosette, für die Kinder. Sie wirbelten in der Brise herum, ihr leuchtend gefärbter Kunststoff durch Wind und Regen verblasst.
    Dann ertönte ein schrilles Kreischen. Er fuhr in Erwartung einer roten Flagge herum.
    Bigmouse hatte das Hoftor geöffnet, ein zweckentfremdetes rostiges Drahtgestell von einem alten Pferch. Es quietschte in seinen Angeln. Stabler kam hinter ihm, den Schaft ihrer PAP fest an die Wange gedrückt. Sie war die Erste auf dem Bohlenweg, der durch die Gebäude im Hauptteil des Geländes führte. Ihre Stiefel verursachten ein Geräusch, als würde jemand an eine Tür klopfen. Die Bretter, durch den Schlamm aufgequollen, sprangen unter ihr und Bigmouse und katapultierten dabei Wassertropfen in die Luft.
    Als er das Tor erreichte, wartete er eine Sekunde, einen Augenblick ab. Das Surren der wild umherwirbelnden Windrädchen zerrte allmählich an seinen Nerven. Wiederum verspürte er Angst.
    Er drehte sich einmal um die eigene Achse. Der Hügel war groß, abgerundet. Er wurde Eyeburn genannt, weil, wie es in den Instruktionen geheißen hatte, die Sonne an klaren Sommertagen so heftig und groß über die Kuppe stieg, dass sie einem Menschen die Retina ausbrennen konnte.
    Schwer vorzustellen an einem Tag wie diesem, grau und regnerisch. Der Saum der Caldera, verschwommen wie unter Rauch, stieg hinter den vom Regen ausgewaschenen Gebäuden der Station in die Höhe. In der entgegengesetzten Richtung, jenseits des Waldes aus sich drehenden Turbinenköpfen der Windräder, lag tief unten die Küstenlinie. Der größte Teil der Siedlung klebte an den Ausläufern des Bergs, aber die Wetterstation war weiter oben hingesetzt worden, wo Wind und Regen sie leicht finden konnten. Das Meer war eine dunkle Ebene, überzogen mit morgendlichem Dunst. Der Himmel darüber senkte sich herab wie eine Platte sandgestrahlten Metalls, ein gehämmertes Paneel, grundiert, jedoch ungestrichen. Wenn er genau hinhörte, an dem hypnotischen, alles überdeckenden Pochen der Turbinen vorbei, hörte er das Zischen und Krachen der Meereswellen unten in der Bucht. Krach, zisch.
    »Mach weiter!«, sagte Preben.
    »Ich mach schon. Muss mich nur was sammeln.«
    Preben sah finster drein. Farbel Preben hatte das Gesicht eines vorpubertären Jungen und die Physis eines Bodybuilders.
    »Du bist am Träumen, verdammt!«
    Sie traten durch das Tor und gingen den Pfad hinauf. Die Autovibration hatte die Tröpfchen von seiner Funktionsbrille heruntergeschüttelt. Plötzlich stieg die Sonne hoch, hart und grell. Nach wie vor Funkstille. Bigmouse und Stabler näherten sich dem Vordereingang des Haupthauses der Station. Es war eine verriegelte Lukentür. Ein ungesichertes Rollo an einem Fenster knallte im Wind. Rattatatatat, ein Signal, telegrafiert in einem unbekannten Code. Preben schleppte einen Werfer, genau wie er. Stabler hatte ihre PAP, und Bigmouse trug das zusätzliche Gewicht des Klopfers. Er stand neben der Tür und versuchte, den Code auf der Zahlentastatur einzugeben. Bigmouse trug seinen Namen schon seit langer Zeit. Er war so getauft worden wegen seiner Größe und seiner Informatik-Kenntnisse, obwohl seit zwölf Jahrzehnten niemand außerhalb eines Museums eine Maus verwendet hatte. Stabler sagte, Bigmouses Spitzname sei retro, als ob das eine Empfehlung sei. Er war ihr Technikfreak. An seinen linken Oberschenkel hatte er das E-Fight-Pack des Teams geschnallt.
    Bigmouse hatte lange Knochen und keinerlei Anmut. Seine Gestalt war funktional groß, nicht

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