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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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getan, wie zum Beispiel, dass das ständige An-Aus der Lampen einen der Bewohner allmählich wahnsinnig gemacht hatte? Aus einem unguten Grund, dass nämlich jemand den Korridor für einen Hinterhalt vorbereitet hatte?
    Auf dem Wandregal lagen alle möglichen Instrumente, angefangen von modernen Hydrometern bis hin zu antiken Barometern, dazu sogar ein Strang oder zwei Seegras, das nicht von hier stammte, spröde war und einen stechenden Geruch hatte. Zwischendrin befanden sich Kinderzeichnungen, Himmel oben, Erde unten, Sonnen irgendwo in der Mitte, quadratische Hütten und Menschen in gelben und orangefarbenen Mänteln, dazu viele, viele Windräder.
    Zentimeter für Zentimeter bewegten sie sich weiter voran, richteten die Waffen nach links und rechts. Hier hatte jemand alte Kaffeedosen unter ein leckendes Dach gestellt. Sie waren voller Wasser, flossen über. Dort, eine unterschriebene SO-Flagge mit dem Logo der klimatografischen Abteilung, in einem Rahmen hinter Glas wie ein Gemälde. Alte Bücher aus Papier auf einem Regal, feucht von der Luft. Holzkisten voller ungewaschenem Wurzelgemüse, an dem immer noch dick die Erde klebte, unter eine Bank an der Wand geschoben. Der Geruch nach Rüben, nach Erde. Ein sonnenverblasster Drachen, der an einem Wandgestell hing.
    Er hörte ein Geräusch, schwang die Waffe hoch. Ein Küstenschwirrer, groß wie der Mittelfinger eines Mannes, prallte gegen das getönte Oberlicht. Ein Versuch, in einen goldenen Sommertag zu entkommen, der gar nicht existierte.
    Während er die Waffe senkte, versuchte er zugleich, die Atemfrequenz herabzusetzen. Die Luft war so verdammt knapp. Seine Brust war wie zugeschnürt.
    »Bloom.«
    Bigmouse hatte den Knotenpunkt der Station entdeckt. Durch eine Lukentür links ließ sich ein großer Monitorraum erreichen, vollgepfropft mit Gerümpel und Ausrüstungsgegenständen. Die meisten Konsolen und Bildschirme waren abgeschaltet, einige glühten jedoch nach wie vor im Stand-By.
    »Die Heizungsrohre sind warm«, sagte Bigmouse, als er sie berührte. »Wohin sind sie alle?«
    »Sieh mal nach, ob die Antwort irgendwo da drin zu finden ist!«, erwiderte er und sah die Konsolen an.
    Bigmouse steckte seine Waffe ins Holster und ließ sich vor den Konsolen nieder. Er überblickte sie, öffnete daraufhin eine Frontblende und schloss einen weiteren Energiestab an. Der Bildschirm auf der Konsole leuchtete auf. Bigmouse surfte durch Wettermuster, Temperaturtabellen, Tabellen mit Niederschlagswerten.
    Er hörte nach wie vor den Schwirrer, der gegen das getönte Oberlicht prallte.
    »Such mal nach einem Logbuch!«, sagte er.
    »Ich suche nach einem Logbuch«, erwiderte Bigmouse.
    Er ging hinaus, durch eine Vorratskammer, wo Dosen und getrocknete Sachen auf Metallregalen standen und lagen. Ein Seiteneingang führte zu einem Waschraum mit Kabinen, Waschbecken und einem Spiegel. Es roch nach Bleiche, die den Geruch nach Feuchtigkeit und einem überschwappenden Tank mit Sterilisierungsmittel übertünchen sollte. Die Fenster waren mit Draht verstärkt und bildeten Rechtecke aus blass leuchtendem Tageslicht. Drahtgeflecht und Fenster waren nach wie vor überkrustet mit toten Schwirrern.
    Geduckt wich er zurück. Ein breiter, unbeleuchteter Gang führte in einen Maschinenraum, und dahinter lag der Stromgenerator. Im Hintergrund war ein Summen zu hören. Er schluckte Furcht und Galle hinunter, setzte dann die Gelenkstütze ein, um die Waffe ganz ruhig zu halten.
    Werkzeuge hingen an Haken. Handgeschriebene Etiketten. Ketten von Flaschenzügen baumelten über Werkbänken, und eine Grube klaffte gähnend weit wie ein frisch geschaufeltes Grab, darüber ein schwerer Geruch nach Öl. Ein Garagentor war zur Zeit fest gehakt. Dadurch konnten kleine oder mittelgroße Fahrzeuge eine Betonrampe hinaufgefahren werden.
    Trotz der Gelenkstütze zitterten ihm die Hände.
    »Hör auf!«, flüsterte er. »Hör auf, mir das anzutun!«
    Er schaltete seinen Zielerfasser ein, erhellte die Linse. Es war etwas mit ihm in der Werkstatt. Der Generator summte, lief bloß auf Reserve. Eingang: gelbe Flagge. Spinde: gelbe Flagge. Schatten der Grube: orangefarbene Flagge. Seiteneingang: gelbe Flagge.
    Bewegung: rote Flagge.
    Er wollte schon einen Warnruf ausstoßen, hatte sich jedoch erneut in den Mund erbrochen. Er hatte das Gefühl, als würde ihm gleich das Herz explodieren.
    Er feuerte die Waffe ab.

14
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    Die beiden Schüsse dröhnten wie zwei Donnerschläge. Der Rückstoß verpasste ihm eins

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