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Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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auf sein Handgelenk. Das ätzende Blowbackgas brachte ihn zum Würgen und prickelte auf seinem Gesicht. Die Mündungsblitze waren so grell, dass sich die Gläser seiner Funktionsbrille automatisch verdunkelten.
    Er traf etwas. Die Wand gegenüber explodierte. Eine Hartfaserplatte zerbrach, eine Kante löste sich und fiel auf die Werkbank herab, eine geräuschvolle Lawine aus Schraubschlüsseln, Zangen, Hämmern und Sägen folgte. Nägel und Unterlegscheiben sprangen klirrend vom Boden hoch, rollten wie Münzen umher, zerstreuten sich.
    Eine Sekunde lang stand er blinzelnd da, die Waffe in der Hand, zielend, und die Ohren klingelten ihm. Im Schein des Oberlichts waberte der Rauch rings um ihn her. Eine letzte rollende Unterlegscheibe fiel um, lag still da.
    »Bloom? Bloom!«
    Bigmouse, über Funk. Er hörte auch seine Stimme, als er von der Zentrale herübergerannt kam.
    Er schluckte heftig.
    »Alles klar!«, rief er. Er hatte die Waffe immer noch nicht gesenkt.
    Bigmouse stürzte in die Werkstatt, die eigene Waffe gezogen.
    »Scheiße, was’n los?«, fragte er.
    »Alles klar«, erwiderte er. Mehr schien er nicht sagen zu können.
    »War das ein Kontakt? Hast du ein Ziel gehabt?«
    »Ja.«
    »Auf was hast du da geschossen, verdammt?«
    Das Tor über ihnen rollte klappernd auf und ließ das Tageslicht und den sauber gewaschenen Geruch nach Regen herein. Preben und Stabler standen da, eingerahmt von dem Rechteck aus Licht, und zielten mit ihren Hauptwaffen.
    »Alles klar!«, sagte er auch zu ihnen. Vorsichtig senkten sie die Waffen. Der Geruch nach verbranntem Metall lag in der Luft. Sie hatten den Riegel des Tors durchgeschnitten.
    »Teufel, wassen hier drin los?«, fragte Stabler und trat ein. »Nes?«
    »Er hat angefangen zu schießen«, sagte Bigmouse.
    »Ich hatte einen Kontakt«, erklärte er. »Ich habe einen Kontakt gesehen. In der Tür.«
    »Da ist nichts«, sagte Stabler. Sie sah Bigmouse an. Er sah Bigmouse den Kopf schütteln.
    »Da war ’ne Bewegung. Unmittelbar vor mir. Ich hab jemand gesehen. Ich hab ’ne Waffe gesehen.«
    Er sah die drei an. Die Angst in ihm verbiss sich in sich selbst, wie eine Schlange in den eigenen Schwanz. Ihm missfiel der Ausdruck auf ihren Gesichtern.
    Er steckte seine Waffe ins Holster zurück und stellte seine Funktionsbrille ein. Auf Playback. Bewegung. Rote Flagge. Blitz, Blitz, hell wie eine augenverbrennende Sonne. Worauf hatte er geschossen, zum Teufel?
    Lass mal langsamer laufen. Rote Flagge, Anzeige. Ein bisschen zurück. Dieser verwischte Schatten, kurz vor der Flagge. Eine Nanosekunde Bewegung. Was war das? Eine Schürze an einem Haken, bewegt von einer Brise? Vergrößern. Nichts, etwas.
    Eine Gestalt. Eine menschliche Gestalt.
    »Jemand ist aus dieser Tür gekommen«, sagte er und zeigte hin, während er das Display seiner Funktionsbrille ablas.
    »Wer?«, fragte Stabler.
    Er schüttelte den Kopf. »Ist bloß ’ne Form.«
    »Dann nicht echt«, meinte Preben.
    »Es ist eine Person. Du kannst dir das Playback angucken. Ich lasse ein Bild nach dem anderen ablaufen. Eine Form. Die rote Flagge.«
    »Waren sie bewaffnet?«, fragte Bigmouse.
    »Ja. Ich kann’s erkennen. Eine Pistole, linke Hand.«
    »Welche Marke?«, fragte Bigmouse.
    »Ist bloß ’ne Form. Eine … Silhouette. Ein Bild lang, mehr nicht.«
    »Wohin sind sie also?«, fragte Stabler. Sie starrte ihm direkt ins Gesicht. »Bloom, nun komm schon! Bitte. Was ist denn heute mit dir los, zum Teufel? Wohin sind sie?«
    Im Funk knisterte es. Bigmouse wandte sich ab, um ihren Aufenthaltsort über die gesicherte Verbindung an Huck weiterzugeben.
    »Jemand ist aus dieser Tür gekommen«, wiederholte er Stabler gegenüber. Was war das für ein Ausdruck auf ihrem Gesicht? Mitleid? Er verspürte den Wunsch zu kreischen.
    »Scheißdreck«, sagte Preben.
    Sie sahen ihn an. Er starrte in die Grube hinab.
    Er stellte sich neben Preben.
    Eine junge Frau lag in der Grube, das Gesicht zum Boden gewandt. Ihr Kopf sah aus, als hätte ihn jemand in Blut getaucht.
    Die beste These war die, dass sie aus dem Nebenraum, dem Lager der Werkstatt, getreten und beim Versuch in die Grube gestürzt war, aus der Schusslinie zu kommen. Seine Schüsse hatten sie verfehlt, weil sie bereits im Fallen begriffen war, als er feuerte. Stattdessen hatte er das Wandbrett mit den Haken getötet. Er hätte ihr fast den Kopf abgeschossen.
    Sie hatte sich im Hinabfallen an der Grubenwand den Haaransatz aufgerissen und sich dabei fast skalpiert. Ein

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