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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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suche weiter«, erklärte Atan und schwenkte die Antennen aus.
    Langsam trieb die LANCET auf das Ziel zu.
    Die sechs Personen hatte ein ungewisses Gefühl ergriffen. Sie alle, ausgenommen Tamara Jagellovsk, die kein Fachmann war, wußten, worum es ging. Der Weltraum und noch mehr der Hyperraum waren voller Gefahren, wenn man nicht genügend vorbereitet war und ungenügend ausgerüstet. Und sowohl die wrackgeschlagene HYDRA als auch die überbesetzte, notdürftig ausgerüstete LANCET waren ungenügend ausgerüstet. Das Überleben war nur eine Frage des Zufalls oder reines Glück.
    »Radar zeichnet«, meldete Atan Shubashi. »Diskusförmiges Objekt in einer Entfernung, die tausenddreihundert Kilometern im Normalraum entspricht.«
    »Verstanden«, sagte Cliff. »Ich behalte die Richtung bei.«
    »Der Diskus liegt genau in Flugrichtung«, erwiderte Atan alarmiert. »Keine Bewegung außer schwacher Abdrift feststellbar.«
    Die LANCET jagte weiter. Cliff schaltete die Maschinen zurück.
    »Wir werden gleich sehen, ob unsere Anstrengungen richtig waren«, sagte Mario skeptisch. »Hoffentlich!«

 
11
     
    »Mein Gott!« sagte Mario de Monti erschüttert. Er stand dicht neben Tamara an einem der halbrunden Bullaugen des Beibootes und starrte hinaus. Zehn Meter vor ihnen trieb die HYDRA. Der Scheinwerfer, von Atan gesteuert, drehte sich und beleuchtete die Blasen und die Löcher der Hülle.
    »Da ist nichts mehr heil!« sagte Tamara leise.
    »Abwarten!« rief Hasso. »Wie gehen wir vor?«
    Cliff überlegte kurz und wurde in seinen Gedanken von Atan unterbrochen, der in eines der ausgefransten Löcher hineinleuchtete. Hier hatten sich die Segmente der Abdeckung befunden; der Startschacht der LANCET war leer.
    »Hinausgeschleudert!« bemerkte Atan lakonisch.
    »Das bringt mich auf eine Idee«, sagte Cliff. »Ich stelle sie zur Diskussion. Wir schweben durch den Schacht, bahnen uns einen Weg durch die Korridore und Gänge und entern die Kommandokanzel. Notfalls schneiden wir Sperren oder Durchbrüche mit der HM 4 aus. Einverstanden?«
    »In Ordnung, Cliff. Das könnte gehen«, sagte Hasso und stand auf. Cliff winkte ab.
    »Du bleibst hier, Hasso«, erklärte er. »Denke an deine Hände.«
    »Ich denke an General van Dyke«, korrigierte Hasso.
    »Atan, Mario und ich gehen hinaus, sobald wir gelandet sind«, sagte Cliff in entschiedenem Ton. »Dabei bleibt es.«
    Atan schaltete einen zweiten Scheinwerfer zu.
    »Versuchst du es?« fragte er.
    »Jawohl.«
    Die Gefahr war noch längst nicht vorbei. Sie lauerte hier in dem ruinierten Schiff, das jede Sekunde detonieren konnte.
    »Raumanzüge schließen, Handschuhe anziehen, Funkgeräte einschalten!« sagte der Commander laut. »Ich steuere den Landeschacht an.«
    Vorsichtig, mit geringer Geschwindigkeit, näherte sich die LANCET der zerstörten Oberfläche des Raumschiffs. Atan signalisierte den seitlichen Abstand, der sonst von einem sinnreichen System kleiner Prallfelder hergestellt wurde. Auch diese Servoeinrichtungen waren zerstört, geschmolzen und außer Funktion.
    »Gerade hinunter!« sagte Shubashi laut. »Abstände sind klar.«
    Das Beiboot sank in Zentimeterabständen, in winzigen Intervallen, tiefer und tiefer. Dann, Sekunden später, setzte die LANCET auf. Die Trageelemente waren noch vorhanden.
    »Atan, Mario ... alles klar?«
    Der Astrogator und der Erste Offizier standen bereits vor ihm.
    Cliff ließ sich helfen, verschloß seinen Helm und die Handschuhe, sah die Ladung des Strahlers nach und nickte zustimmend. Dann schaltete er das Funkgerät ein und fragte:
    »Sind eure Strahler gefüllt? Neue Magazine?«
    Zustimmende Antworten; immerhin waren die zwei Männer alte, erfahrene Raumleute.
    »Los!«
    Sie betraten hintereinander die Schleuse, deren innere Tür sich schloß. Mehr als drei Personen fanden in der engen Kammer keinen Platz mehr. Die äußere Tür schob sich in einen Zwischenraum hinein, der in der Bordwand ausgespart war. Die drei batteriegespeisten Gürtellampen blinkten auf und warfen ihr strahlend gelbes Licht nach vorn. Was die Lichtkegel enthüllten, war schrecklich. Hier hatten Glut und Zerstörung gewütet.
    »Das ist, entsprechend unserem dahingegangenen Schiff, die Kammer Eins«, sagte Atan, der vier Schritte vor Cliff ging. Hinter dem Commander glitt Mario durch die Schwärze, den Strahler in der Hand.
    »Also geradeaus, dann, in der ersten Kreuzung, nach rechts und den Schacht neben dem Lift hoch!« knurrte Cliff. Er fühlte sich unendlich müde

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