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Planet außer Kurs (Orion 02)

Planet außer Kurs (Orion 02)

Titel: Planet außer Kurs (Orion 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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abgeholt. Sie hätten dann Gelegenheit gehabt, die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes ORION mitzuerleben, was nur wenigen Menschen vergönnt war. Nicht wahr, Genossin Tamara?«
    »Tamara genügt, Gospodin Commander – sparen Sie sich Ihren Spott!« sagte Tamara scharf.
    »Jetzt kann ich wieder heiter und lustig sein«, sagte Cliff mürrisch. »Ein Schiff wird kommen, und dann lege ich mich hin und schlafe.«
    »Das war das Schlimmste«, sagte der GSD-Leutnant, »was ich mit Ihnen erlebt habe.«
    »Es kommt noch schlimmer!« versprach Atan grinsend. Er hatte wieder neues Publikum.
    »Und es war mir bitter ernst«, redete Tamara weiter. Mit mäßiger Belustigung lauschte General van Dyke dem Dialog.
    »Denn wenn ich nicht nachgeholfen hätte, wäre die Leitstation jetzt noch immer nicht zerstört.«
    Cliff nickte fast zu jedem Wort; alles war ihm furchtbar gleichgültig.
    »Das ist die siebente ORION«, erklärte Lydia van Dyke plötzlich übergangslos, »die Sie zu Schrott geflogen haben, Commander. Jetzt dürfte die achte fällig werden.«
    »Wenn Sie ahnten, wie kalt mich das läßt«, erwiderte Cliff langsam. Der Wille, der ihn bis jetzt aufrecht gehalten hatte, ließ schlagartig nach. Es war kein Grund mehr, etwas zu unternehmen. Wenn nicht, so dachte Commander McLane, die Leute, besonders die beiden Frauen, so ununterbrochen reden würden wie defekte Tonbandgeräte!
    »Es ist vermutlich das erstemal, daß Ihnen niemand einen Vorwurf machen wird.«
    »Nein.«
    Cliffs Antwort erfolgte wie ein bedingter Reflex.
    Helga Legrelle meldete sich zu allem Überfluß auch noch. In der kleinen Kabine der LANCET war es eng, ungemütlich und heiß. Außerdem roch die vielfach gefilterte Luft mehr als schlecht.
    »Was?« fragte Cliff.
    »Lichtspruch des Operationsstabes«, sagte Helga.
    »Ich bin von Bord gegangen«, sagte Cliff. »Ich bin weg!«
    Helga nickte verständnisvoll.
    »Das wird für Sie sein«, sagte General van Dyke ausgesprochen herzlich. »Die ersten Glückwünsche rollen an.«
    »Ja«, sagte Cliff.
    Atan lachte laut.
    »Das ist sicher der Chef der Ausrüstungsbehörde, der eine Verlustmeldung der ORION verlangt, in zehnfacher handschriftlicher Ausfertigung mit den Unterschriften sämtlicher Besatzungsmitglieder ...«
    »... und einem Extraterrestrier als Zeugen!« vollendete Hasso.
    »Nein«, sagte Helga laut. »Es sind die Namen der Schiffe, die uns ansteuern. Soll ich sie vorlesen?«
    Cliffs Kopf hob sich einen Zentimeter von der Sichtscheibe, auf der er seine Arme ausgebreitet hatte.
    »Nein!« schrie er mit versagender Kraft.
    »Sie Armer!« sagte Tamara. »Sie werden müde sein, nicht wahr?«
    Cliff blickte sie aus großen Augen verwundert an.
    »Überhaupt nicht«, erwiderte er. »Wie kommen Sie gerade darauf?«
    Das Gelächter der acht Personen beulte beinahe die Wände der LANCET aus.
    Etwa dreißig Minuten brauchte das erste Schiff, ehe es neben der LANCET aus dem pulverigen Grau auftauchte. Sämtliche Landelichter brannten.
    »Wir übernehmen Sie, McLane«, sagte die Stimme des Funkers. »Bitte, bleiben Sie ohne Bewegung.«
    Cliff schlief bereits.
    »Selbstverständlich!« erwiderte Mario und ließ das Mikrophon los.
    Die LOPE DE VEGA schob sich unter die Kugel, öffnete den Landeschacht im Oberteil und schaltete die Fangfelder ein. Das Beiboot wurde in den Schacht gesaugt, glitt wie durch Wasser hinunter und setzte wie eine Feder auf. Dann waren Helle, Wärme und Stimmen um die neun Menschen, die aus der offenen Schleuse stolperten.
    Das zweite Schiff, das hier eintraf, hatte Order, die HYDRA zu vernichten.
    Ein Pionierkommando setzte im Schiff eine langsam verlaufende Atomreaktion in Gang, dann beschleunigten die Schiffe wieder. Sie flogen in Zehnerformation der Erde entgegen.
    Abstand: Drei Astronomische Einheiten.
    Cliffs Meinung, daß diese Aktion beendet sei, war grundfalsch. Er sollte sich in den nächsten Tagen darüber noch ärgern.

 
12
     
    Zwischen Ring A und B des Planeten Jupiter, in der Cassinischen Trennung, erschien zur Zeit der Detonation ein würfelförmiger Körper mit einer Kantenlänge von einem Kilometer.
    Er war bereits in einer Umlaufzeit von elf Stunden arretiert und bewegte sich mit Minus (22 Stunden), Enceladus (33 Stunden) und Thetis (45,18 Stunden) um den Planeten. Der Würfel bestand, und zwar ohne jede physikalische Verunreinigung, aus dem Metall Americium, Am, Ordnungszahl 95 und Atomgewicht 243, entdeckt 1945 von Seaborg/Morgan. Bisher galt Americium als

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