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Planet der Affen

Planet der Affen

Titel: Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Boulle
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erhalten. Daraus ergab sich eine Verjüngung des Personals, ein allgemeiner Prestigegewinn für die Schimpansen und eine erhöhte Aktivität in allen Arbeitsbereichen. Zira war zur Assistentin des neuen Direktors ernannt worden. Und was mich betraf, so nahm ich an den Forschungen teil, allerdings nicht mehr als Versuchsobjekt, sondern als Mitarbeiter. Cornelius hatte diese Vergünstigungen nur unter großen Schwierigkeiten und nach Überwindung erheblichen Widerstandes im Großen Rat erreicht. Die Obrigkeit schien mein wahres Wesen und meine Herkunft höchst widerwillig anzuerkennen.
    Ich kleidete mich rasch an, verließ das Zimmer und begab mich in jenes Gebäude des Instituts, in dem ich zuvor als Gefangener gelebt hatte, die Abteilung, die Zira noch immer, zusätzlich zu ihren neuen Funktionen, leitete. Mit Cornelius' Zustimmung betrieb ich dort systematisch Studien am Menschen.
    Da bin ich nun, im Saal mit den Käfigen, und schreite den Gang vor den Gittern entlang wie einer der Herren dieses Planeten. Ich komme oft hierher, viel öfter als meine Studien es erfordern. Denn manchmal wird mir der ständige Umgang mit den Affen zu viel – und ich suche hier so etwas wie Zuflucht.
    Die Gefangenen kennen mich jetzt gut und akzeptieren meine Überlegenheit. Machen sie einen Unterschied zwischen mir, Zira und den Wärtern, die ihnen das Essen bringen? Ich hoffe es, bezweifle es jedoch. Seit einem Monat bemühe ich mich vergeblich, sie zu Handlungen zu bringen, die über diejenigen dressierter Tiere hinausgehen. Dennoch spüre ich, dass mehr in ihnen stecken muss. Ich möchte ihnen das Sprechen beibringen – das ist mein heimlicher Ehrgeiz. Bisher habe ich allerdings nichts erreicht, höchstens dass es einigen gelingt, zwei oder drei einsilbige Laute zu wiederholen, wie es manche Schimpansen bei uns tun. Das ist wenig, doch ich gebe nicht auf. Was mich ermutigt, ist die ungewohnte Beharrlichkeit, mit der sie mich ansehen. Ihre Blicke, so scheint mir, verändern sich seit einiger Zeit, und ich meine in ihnen das Aufkeimen eines gewissen Interesses zu erkennen, eine höhere Art von Empfindung als bloße animalische Neugier.
    Langsam mache ich meinen Rundgang durch den Saal. Vor jedem einzelnen Käfig bleibe ich stehen und spreche zu den Menschen, freundlich, geduldig. Sie sind inzwischen daran gewöhnt und geraten beim Klang meiner Stimme nicht mehr in Erregung. Sie scheinen zuzuhören. Ich rede einige Minuten lang, dann verzichte ich auf ganze Sätze und artikuliere einfache Wörter, wiederhole sie mehrmals und hoffe auf ein Echo. Einer von ihnen bringt mühselig eine Silbe zustande, doch weiter kommen wir heute nicht. Die Versuchsperson ermüdet bald, gibt die übermenschliche Anstrengung auf und legt sich erschöpft ins Stroh. Ich seufze und wende mich dem nächsten Menschen zu. Schließlich gelange ich vor jenen Käfig, in dem Nova gegenwärtig ihr Leben fristet, allein und traurig – traurig, das zumindest will ich glauben mit dem Hochmut eines Erdenmenschen, der sich einredet, wenigstens eine Spur davon aus Novas ebenmäßigen, weithin ausdruckslosen Zügen herauszulesen. Zira hat ihr keinen anderen Gefährten zugeteilt, und ich bin ihr dankbar dafür.
    Ich denke oft an Nova, kann die in ihrer Gesellschaft verbrachten Stunden nicht vergessen. Aber ich betrete ihren Käfig nicht mehr – meine Würde verbietet es mir. Ist sie denn etwa kein Tier? Ich bewege mich jetzt in den höchsten Gefilden der Wissenschaft – wie könnte ich mich also derart vergessen? Ich erröte beim Gedanken an unser früheres Zusammenleben. Seit ich zum anderen Lager gehöre, versage ich es mir sogar, sie freundlicher zu behandeln als die anderen. Dennoch sehe ich mich genötigt festzustellen, dass sie besonders gelehrig ist und ich mich darüber freue. Ich erziele bei ihr bessere Resultate als bei den anderen. Sobald ich mich nähere, drückt sie sich an die Gitterstäbe und ihre Lippen verziehen sich zu einer Grimasse, die man beinahe für ein Lächeln halten könnte. Bevor ich noch den Mund öffne, bemüht sie sich, die vier oder fünf Silben auszusprechen, die sie gelernt hat. Sie konzentriert sich sichtlich darauf. Ist sie von Natur aus begabter als die anderen? Oder hat etwa der Umgang mit mir sie in die Lage versetzt, von meinen Unterweisungen am meisten zu profitieren? Ich schmeichle mir mit einer gewissen Selbstgefälligkeit, dass es sich so verhält.
    Ich spreche ihren Namen aus, dann meinen und zeige mit dem Finger abwechselnd

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