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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Augenblicklich begann der Kodierrobot zu arbeiten.
    »Sie sind Hasso Sigbjörnson, Stammbesatzung der ORION VIII, 55, verheiratet, zwei Kinder, Bordingenieur. Sie sind berechtigt, Fragen zu stellen.«
    Danke, dachte Hasso und grinste Shubashi zu.
    Dann begann er zu arbeiten.
    Die beiden Männer saßen vor einem der Auskunftspulte. Hasso hatte soeben der Zentralen Rechenanlage, dem größten elektronischen Rechenzentrum, das es auf der Erde gab, seine Berechtigung klargemacht, Fragen stellen zu dürfen. Die gewünschten Auskünfte würden im Klartext hier an diesem Pult ausgeworfen werden. Neben Hasso saß Atan Shubashi; Helga Legrelle stand hinter beiden und stützte sich auf die Schultern der Männer.
    »Und anschließend gehen wir einen Kaffee trinken«, murmelte sie. »Atan zahlt alles.«
    »Meine gute Laune hängt von den Auskünften ab.«
    Kurzes Gelächter.
    BITTE FRAGEN SIE schrieb die Maschine aus.
    Hasso nahm das Kunststoffblatt von Helga und begann, auf der umfangreichen Tastatur, die nicht nur Buchstaben und Zahlen, sondern auch eine Vielzahl von arithmetischen Symbolen und mathematischen Begriffen enthielt, seine Fragen zu formulieren.
    Zuerst: sämtliche ›Beteigeuze-3000 Grad Kelvin-M-Typ Sonnen‹ der Raumkugel.
    Dann: sämtliche dieser Sonnen mit Planeten.
    Anschließend: sämtliche Sonnen mit Planeten, auf denen giftige Glashüllen katalogisiert waren.
    Ferner: sämtliche Koordinaten.
    Schließlich: Nach Häufigkeit gestaffelt diejenigen, die am Rand oder außerhalb der Neunhundert-Parsek-Raumkugel lagen.
    Nächste Auswahl: Streichen sämtlicher Systeme, die besiedelt, kolonisiert, mit Stationen aller Art versehen waren.
    Letzte Möglichkeit: Eine Auswahl der extremsten bisher ermittelten Daten oder Koordinaten.
    »Faszinierend!« flüsterte Helga, die eine derartige Schau angewandter Komputertechnik zum erstenmal direkt erlebte.
    Schließlich standen nur fünf Datengruppen auf dem Schirm.
    Hasso tippte blitzschnell:
    WIRF EINE KARTE MIT DEN DATEN AUS!
    Einige Sekunden später glitt die gewünschte Karte, ein länglicher Kunststoffstreifen mit den erhaben gestanzten Symbolen und Zahlenkolonnen, aus dem Schlitz des Pultes. Hasso Sigbjörnson lächelte triumphierend und hob die Karte hoch.
    »Ich verwette meinen Konverter gegen ein Glas Orangensaft, daß wir aus diesem Paket von fünf Alternativen binnen kurzer Zeit direkt und ohne Umwege die richtige herausfinden können. Und jetzt – zum Kaffee!«
    Sie hängten sich rechts und links von Helga Legrelle ein und betraten das Stollengewirr der Basis 104. Hier gab es überall Supermärkte, jede Art von Geschäften – man konnte kurioserweise hier unten sogar schwerste Turbinenwagen und Motorjachten kaufen! – und eine Menge von kleinen Bars und netten Cafés. Sie setzten sich und bestellten.
    »Was ist jetzt passiert?« fragte Helga in gespielter Naivität.
    »Wir haben die Möglichkeiten der Zentralen Rechenanlage ausgenützt«, erklärte Hasso in bester Laune. »Wir haben versucht, aus einer Unmenge von Daten unser neues Ziel einzukesseln. Es befindet sich unter diesen fünf Daten hier.«
    »Fliegen wir alle fünf an?«
    Hasso lachte kurz.
    »Ob wir überhaupt fliegen, ist die Frage. Cliff versucht, über Tamara eine Flugerlaubnis bei Henryk Villa herauszuschinden. Wir werden es beim Essen im Casino sehen.«
    »Und ... was erwarten wir zu finden?«
    Atan zuckte seine Schultern und sah zu, wie der hervorragend programmierte Robot die Tassen absetzte und die Rechnungen im Mittelpunkt des Tisches niederlegte.
    »Auch das wissen wir nicht genau. Aber wir müssen, unter Verwendung unserer natürlichen Intelligenz und des ›Handbuchs‹ versuchen, aus den fünf Adressen die richtige herauszusuchen. Sie liegen ausnahmslos in der zehnten Entfernungsskala oder darüber.«
    »Das werden ja interessante Tage!« staunte Helga.
    Atan Shubashi nickte sarkastisch.
    »Darauf kannst du dich verlassen!« versprach er nachdrücklich.
     
    Es war so gut wie unmöglich, in den Büroräumen hier unterhalb der australischen Nordspitze etwas Ähnliches wie Atmosphäre zu empfinden; lediglich die Einteilung des Raumes in mehrere Helligkeitszonen schuf Inseln, in denen der kalte, unpersönliche Eindruck verwischt war. In einer solchen Insel – Licht fiel aus einer Punktleuchte auf die schwarze, spiegelnde Tischplatte – saßen die beiden Männer. Das Licht wurde zurückgeworfen von einigen Aktenmappen und von den glatten Tasten des Schaltpaneels.
    Einer der Männer,

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