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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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wurde von der Musik untermalt, und die Klänge paßten unbeabsichtigt zu dem Thema. Aus den mächtigen Stereolautsprechern im kuppelförmigen Wohnraum tönte Tomas Peters: Whispering voices in space . Die gesamte Crew der ORION VIII war versammelt und saß um den niedrigen Tisch herum, in Cliffs schweren Sesseln, mit teurem echten Leder bezogen.
    Cliffs Blick ruhte mit Wohlgefallen auf Sigbjörnson, de Monti, Legrelle und Shubashi. Er wußte, daß nur eine Mannschaft, die aus so gegensätzlichen Typen zusammengesetzt war, Höchstform erreichen konnte. Sie ergänzten sich gegenseitig, und da sie ausnahmslos kritische Menschen waren, korrigierten sie die Fehler der anderen schnell und schweigend. Atans Gesicht war irgendwie von einem inneren Glück erfüllt, das sie stutzig machte.
    »Je länger ich dich ansehe, Atan«, sagte de Monti gemütlich, »desto mehr habe ich den Verdacht, daß dir etwas sehr Glückliches zugestoßen ist. Dürfen wir es erfahren?«
    Atan nickte eifrig.
    »Zweihundertvierundsechzig hat Junge!« erklärte er.
    »Wie schön!« rief Helga Legrelle, die in ihrer frischgereinigten Ausgehuniform blendend aussah. »Wie viele?«
    »Mehrere«, erwiderte Atan geheimnisvoll. »Eines ist süßer als das andere.«
    Das Ding mit der Nummer war einer der noch lebenden Königspudel der Erde; ein großes schwarzes Musterexemplar. Atans Liebe zu diesem Tier war hin und wieder Ziel des gutmütigen Spotts der Crew, aber vermutlich würden sie nicht eher nachgeben, bis sie den kleinen Nachwuchs des Pudels gesehen hatten. Atan litt und freute sich mit seinem Hund, und Cliff hielt es für ratsam, das Thema behutsam zu wechseln. Schließlich waren sie hier nicht im Zoo.
    »Kameraden«, sagte er leise und schob sein Glas hin und her, »ich habe euch hierher gebeten ...«
    »... um uns deinen besten Whisky anzubieten«, scherzte de Monti und hob sein leeres Glas an. Cliff beeilte sich, es von dem Robot wieder füllen zu lassen.
    »Unter anderem, ja«, sagte er und winkte ab. »Aber auch deshalb, weil wir nur zusammen das Problem Shardeeba lösen können.«
    Hasso lehnte sich in den schweren Sessel zurück und begann langsam damit zu schaukeln.
    »Da hast du verdammt recht!« sagte er.
    Cliff führte weiter aus:
    »An Roger Uurth können wir nicht heran, den hat der GSD in den Händen, und Professor Sherkoff untersucht ihn ebenfalls. Wir werden aber die Resultate erfahren. Manny Stone ist unergiebig; was er weiß, war nicht viel, und das alles wissen wir. Aber ... zwei von uns waren dem geistigen Terror direkt ausgesetzt, und wir anderen, obwohl betrunken, haben auch einiges mitbekommen. Diese Dinge möchte ich herausarbeiten. Ich halte sie für wichtig.«
    »Thema: ›Was haben wir gesehen?‹« fragte Shubashi.
    »Exakt dieses«, sagte Cliff. »Ich versuche, eine Geschichte zu erzählen, und ihr korrigiert mich.«
    Sie waren gespannt und neugierig auf das Experiment.
    »Also ... wir waren gelähmt. Wir konnten uns nicht rühren und sahen Bilder. Diese Bilder entsprachen einem wirklichen Geschehen. Wir sahen zunächst eine riesige Ebene.«
    »Diese Ebene lag unter dem Licht einer tiefroten Sonne.«
    Hasso traf diese Feststellung. Atan Shubashi, der Astrogator, nahm den Hinweis auf und sagte:
    »Vermutlich eine Sonne vom M-Typ mit weniger als 3000 Grad Kelvin Oberflächentemperatur. Ein Beteigeuze-Typ. Wir haben in unserer Raumkugel und in deren näheren Umgebung nicht gerade massenhaft viel von diesen Sonnen.«
    Helga nickte und sagte ruhig:
    »Ich notiere bereits.«
    »Danke«, warf Cliff ein und sprach weiter. Was sie hier veranstalteten, war ein Vorgang, der schon in prähistorischen Zeiten als ›Brainstorming‹ bezeichnet worden war: Das Zusammenwirken von einigen Spezialisten in fließender Informationsweise an einem Zentralthema.
    »Diese Ebene war außerdem schwarz und offensichtlich ohne jedes pflanzliche Leben. Ich habe nichts Grünes gesehen, aber ich habe erkennen können, daß eine Atmosphäre vorhanden war.«
    »Richtig. Ich sah das gleiche!« Das war Atan Shubashi.
    »Die Ebene war von einem Ring scharfzackiger Berge umgeben. Das bedeutet, daß der Planet eine sehr aggressive Lufthülle haben muß. Zersetzende Gase, Stickstoff und so weiter. Also auf keinen Fall ein Planet, der von Menschen besiedelt ist und in der nächsten Zeit besiedelt werden könnte.«
    »Kein Einwand!« sagte Mario knapp. Er war zwar betrunken gewesen, aber er kannte die gleichen Bilder, die auch McLane gesehen hatte.
    »Alles

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