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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Verstand zu verlieren.
    Seine Mutter hatte ihm einmal erzählt, dass sie häufig von beunruhigenden, sonderbaren Wachträumen heimgesucht wurde, und das hatte ihm ein wenig Angst eingejagt.
    Er kam zu der kreisrunden Kammer mit ihrem hohen massiven Gewölbe. Das Oberlicht war eingebrochen und darunter hatte sich ein breiter Kegel aus Schutt gebildet. Jabitha kniete mit gebeugtem Kopf an einer Seite des Trümmerhaufens.
    Anakin trat zu ihr. Sie blickte auf und richtete den Lichtstrahl einer Lampe auf sein Gesicht. Sie hatte sie irgendwo in den Trümmern gefunden, vielleicht in den Überresten ihres Zimmers im Palast.
    Zwischen zwei großen behauenen Gesteinsbrocken ragte ein Arm hervor; der größte Teil des Fleisches war bereits verschwunden. An einem Finger schimmerte ein breiter Stahlring, der mit einem Pentagramm aus kleinen roten Steinen besetzt war. Anakin erkannte einen der alten Siegelringe, die in früheren Zeiten allen neuen Jedi-Schülern überreicht worden waren.
    »Er ist tot«, sagte Jabitha. »Nur der Magister durfte diesen Ring tragen. Er bedeutet, dass er mit dem Potenzium in Verbindung stand.«
    »Wir müssen gehen«, mahnte Anakin leise. Neues Stöhnen hallte durch die Gänge, neues Knirschen und Poltern. Der Boden unter ihren Füßen erbebte.
    »Er muss während der Schlacht mit den Far Outsiders ums Leben gekommen sein«, meinte Jabitha. Sie ließ das Licht der Lampe durch die Kammer kreisen und suchte nach Lebenszeichen. Doch der Raum war verwaist. »Aber wer hat uns dann die Nachrichten geschickt?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Anakin. Da bemerkte er aus dem Augenwinkel einen Lichtschimmer in der Dunkelheit, weit weg von Jabithas Lampe. Er drehte sich um und erblickte die gefiederte Jedi, die ihre mit rückwärts gebogenen Gelenken ausgestatteten Beine wie zum Sprung leicht angewinkelt hatte und ihn ohne erkennbare Regung anstarrte.
    Jabitha konnte sie nicht sehen. Sie sah auch nicht, wie aus der Erscheinung der Magister wurde, ihr Vater. Die verwandelte Gestalt kam näher.
    Anakin empfand keine Furcht. Er hatte stattdessen das Gefühl, einem anderen jugendlichen Wesen gegenüberzustehen, das ihm sehr ähnlich war, gleichsam einem Freund. Dieser Eindruck ließ ihn abermals überlegen, ob er den Verstand verloren hatte.
    »Ich habe diese Nachrichten geschickt«, erklärte die Gestalt Anakin.
    Das Mädchen kniete immer noch über ihrem toten Vater. Anakin beugte sich vor und legte ihr die Hand auf den Scheitel. Sie schlief sofort ein und sank sanft auf eine Seite. Er fing sie auf und überzeugte sich, dass sie es bequem hatte, dann erhob er sich und wandte sich der Erscheinung zu.
    »Wer bist du?«, fragte er mit zitternder Stimme.
    »Eine Freundin von Vergere«, antwortete die Gestalt. »Ich glaube, manche nennen mich Sekot.«

Sechsundfünfzig

    Um den Weg für die Landung eines Bergungsschiffs auf dem Berg frei zu machen, befahl Tarkin einem Schwarm Droiden-Sternjäger, sich aller anderen Schiffe in diesem Gebiet anzunehmen. Er selbst sah aus seiner erhabenen Umlaufbahn voller Zufriedenheit zu, wie die Sternjäger dem veralteten YT-1150 sowie einem zweiten sekotanischen Raumschiff zusetzten. Sienar stand neben ihm.
    »Wir opfern eines, um das andere zu gewinnen«, bemerkte Tarkin.
    »Geben Sie gut auf das größere sekotanische Schiff Acht«, warnte Sienar, obwohl er sich nicht sicher war, ob Tarkin irgendeinem vernünftigen Rat zugänglich war. »Es könnte ganz außergewöhnlich sein.« »Sir«, meldete Captain Mignay, »wir verlieren die meisten unserer Sternjäger über den bewohnten Tälern im Norden. Ihre Verteidigung lässt nicht nach, und sie verfügen anscheinend über unbegrenzte Mittel. Außerdem gibt es.«
    »Schweigen Sie!«, brüllte Tarkin. »Ich glaube, Sie überschätzen diese Wilden. Sobald wir unsere vordringliche Aufgabe erfüllt haben, werden wir mit der Hauptstreitmacht den Rest erledigen. Ohne weitere Rücksicht auf Verluste. Wenn sie sich nicht ergeben, vernichten wir sie bis auf den letzten Mann.«

Siebenundfünfzig

    Anakin blieb dicht bei Jabitha um ihretwillen und um seiner selbst willen. Die Luft in der Kammer war schwer von Staub. Staub rieselte von der Decke und wehte in dichten Wolken aus den umliegenden Korridoren herein, wann immer irgendwo in der Ruine ein Dach einstürzte.
    Die Schlingpflanzen auf dem Boden krochen zielstrebig auf Jabitha zu und kreisten sie ein. Sekot selbst würde die Tochter des Magisters beschützen. Auf irgendeine Art und Weise,

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