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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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helfen?«
    Die Erscheinung löste sich aus der wirbelnden Staubwolke und schimmerte undeutlich in der Dunkelheit. »Ich werde die Korridore abstützen. Du trägst sie nach draußen.«
    Neue Ranken wuchsen aus Stämmen, die sich durch die Risse im Fußboden schoben. Sie breiteten sich vor Anakin aus und formten rote und grüne Gewölbe über ihm, während er Jabitha aufhob und sie über seine Schulter wuchtete. Sie war in ihrem besinnungslosen Zustand nur schwer zu tragen. Er bereute allmählich, das Mädchen in Schlaf versetzt zu haben, doch im Augenblick war es das Beste gewesen, was er hatte tun können.
    Sie erwachte aus ihrer Trance, als sie durch die letzte offene Tür traten, und strampelte, um von seiner Schulter herunterzukommen. »Wo sind wir?«, rief sie und starrte im nächsten Moment zu dem Feuerrad am nächtlichen Himmel und zu dem kreisenden Sternenzelt dahinter hinauf.
    Ein Schatten glitt über das Landefeld und das sekotanische Raumschiff. Zuerst versperrte er die Sicht auf das Feuerrad und senkte sich dann auf das Schiff herab wie ein Raubtier, das sich auf seine Beute stürzt. Der Schatten war kein zweites sekotani-sches Schiff und auch nicht die Star Sea Flower. Anakin vernahm das Heulen von Repulsortriebwerken, die sich gegen den felsigen Untergrund stemmten.
    Es war ein Minenleger, der als Landungsboot herhalten musste.
    An einer Seite des Rumpfs gleißte ein Lichtstrahl auf. Truppen marschierten in rasch gebildeten eng gestaffelten Reihen über die Rampe und umstellten Anakin und Jabitha. Eine Abteilung gruppierte sich um den Leichnam des Blutcarvers.
    Dann schritten zwei Offiziere so würdevoll die Rampe herab, als hätten sie alle Zeit des Universums. Anakin dachte, dass sie Brüder sein könnten, so sehr glichen sie einander. Beide Männer waren hager und hielten sich aufrecht, selbstsicher und vielleicht mit einem Übermaß an Stolz. Beide wirkten überheblich, und Anakins Instinkte, die er bereits lange vor seiner Zeit als Jedi entwickelt hatte, verrieten ihm auf der Stelle, dass sie sehr gefährlich waren. Die Männer wandten sich dem Jungen und dem Mädchen zu.
    Unter normalen Umständen hätte sich keiner von ihnen besonders um das Schicksal von zwei Kindern gekümmert. Der Größere der beiden, der den anderen indes kaum um ein oder zwei Zentimeter überragte, hob die Hand und flüsterte seinem Begleiter etwas ins Ohr.
    »Er«, sagte der kleinere Mann und deutete gebieterisch auf Anakin. »Lassen Sie das Mädchen hier.«
    Anakin versuchte bei Jabitha zu bleiben. Sie streckte die Hände nach ihm aus und ihre Fingerspitzen berührten sich für einen Augenblick, ehe ein stämmiger Soldat in der Uniform der Taktischen Spezialeinheiten der Republik ihn von ihr wegzerrte. Eine Sekunde lang drohte der Zorn des Jungen erneut aufzulodern, doch er erkannte, dass die Soldaten Jabitha nichts tun würden und dass er sie nicht alle töten konnte.
    Und wenn er es könnte, würde er es trotzdem nicht tun.
    »Mein Name ist Tarkin«, wandte sich der kleinere der beiden Offiziere in äußerst geziertem Ton an ihn. »Du bist der kleine Jedi, der alte Droiden sammelt, nicht wahr? Und jetzt bist du, Wunder über Wunder, der Pilot dieses Raumschiffs?«
    Anakin antwortete nicht. Tarkin bedachte sein Schweigen mit einem Lächeln und tätschelte ihm den Kopf. »Du musst dir ein paar Manieren zulegen, Junge.« Zwei Soldaten drängten ihn unter heftiger Gegenwehr ins Innere des düsteren fremden Raumschiffs.
    »Was ist mit Ke Daiv?«, wollte Raith Sienar wissen.
    »Der war von Anfang an ein Versager«, erwiderte Tarkin. »Lassen Sie ihn hier verrotten.«
    Jabitha schrie nach Anakin, doch die Rampe schloss sich mit einem Fauchen und einem metallischen Schlag. Anakin fühlte, wie das Schiff auf der Stelle abhob und in den Himmel stieg. Tarkin und Sienar brachten ihn in den Hangar, in den ihre Leute das sekotanische Raumschiff gehievt und in einem Allzweckgeschirr untergebracht hatten.
    »Bleib bei deinem Schiff, Junge«, befahl Tarkin. »Halte es am Leben. Du bist sehr wichtig für uns. Der Jedi-Tempel erwartet deine baldige Rückkehr.«

Achtundfünfzig

    »Sie werden ihre Luftminen von diesem Schiff fern halten«, wandte sich Obi-Wan an Shappa, während sie sich in Höhe der Wolkendecke durch die Bergschluchten schlängelten. »Niemand verlässt sich darauf, dass sie sich aus großer Nähe nicht auch auf befreundete Streitkräfte stürzen.«
    Die Droiden-Sternjäger waren ihnen noch immer hartnäckig auf den

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