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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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braunem Haar und dem hoch gewachsenen, goldenen Blutcarver, der vielleicht im Sterben lag. Sie schüttelte in verzweifelter Verwirrung den Kopf. »Du hast uns gerettet, Anakin«, sagte sie dann.
    »Aber nicht so«, entgegnete er. »Er war auf die einzige Weise, die er kannte, tapfer, auf die einzige Weise, die man ihm beigebracht hat. Er ist wie ich, aber für ihn gab es nie Jedi-Ritter, die ihm geholfen hätten.« Zu Ke Daiv sagte er: »Bitte, sei stark. Du darfst nicht sterben.«
    Jabitha hielt es nicht länger aus. »Ich muss meinen Vater finden«, sagte sie. Sie wandte sich ab und lief zu den Ruinen hinüber.
    Anakin packte Ke Daivs Arm und hob den Blick zum Himmel. Die furchtbaren Hieroglyphen, die die Minen gezeichnet hatten, lösten sich langsam auf, die Kondensstreifen führten jetzt nach Osten, zogen weiter und zerfaserten im Wind über den Wolken.
    Ke Daiv sagte etwas in seiner Muttersprache. Jede Silbe bereitete ihm Todesqualen. Dem Tonfall nach zu urteilen wiederholte er eine vertraute Wortfolge, vielleicht ein Gedicht oder einen Gesang. Er fiel auf eine stützende Hand und ließ sich langsam zu Boden sinken.
    Anakin blieb bei ihm und hielt seinen Arm, bis er starb. Dann erhob sich der Junge, drehte sich einmal um die eigene Achse und stieß einen Schrei aus, der nur von dem Berg, dem Himmel, den zerbrochenen und geschwärzten Felsen und den Ruinen des Palastes gehört wurde.

Fünfundfünfzig

    Anakin Skywalker verstand das Wesen der Macht - die Mannigfaltigkeit ihres Wesens - jetzt besser, als es ihm ein Jahrhundert der Ausbildung im Tempel hätte vermitteln können. Und er wusste, dass seine Prüfung noch lange nicht vorbei war. Er musste Jabitha von diesem Berg fortbringen und zu Obi-Wan zurückkehren - und er würde sich mit dem auseinander setzen müssen, was er über sich selbst erfahren hatte.
    Doch diese Auseinandersetzung musste warten. Ein verantwortungsbewusster Jedi hatte seine persönlichen Angelegenheiten zurückzustellen und sich seiner Pflicht zuzuwenden, ganz gleich, welchen Preis er dafür bezahlen würde.
    Der Eingang zu der Ruine lag im Dunkeln. Staub rieselte von dem geborstenen steinernen Türrahmen herab. Er wischte sich den Staub aus den Augen und kletterte in die Finsternis, bis sich die Trümmer lichteten und er am Anfang eines langen, schwarzen Korridors stand.
    Seine Sinne hatten sich auf erstaunliche Weise geschärft, sie erfassten die Umgebung deutlicher und genauer als jemals zuvor. Ungeachtet der tiefen Dunkelheit barg der Korridor keine Geheimnisse, er war lediglich ein Gang in den Überresten des Palastes. Er sah sich selbst, wie er das Ende erreichte und sich nach rechts wandte.
    Und als er tatsächlich das Ende des Gangs erreichte und sich nach rechts wandte, blickte er in einen weiteren Korridor.
    Die zweite Gang war viel größer, seine dicke Decke trug einen Großteil des Gerölls und der Trümmer, unter denen die Ruine begraben war. Der Korridor führte in die Kammer, in der Obi-Wan und Anakin dem Magister zum ersten Mal begegnet waren.
    Jabitha war bereits in dem Raum verschwunden, er konnte also nicht sehr weit entfernt sein. Anakin ging darauf zu. Seine Schritte waren fest, seine Gedanken jedoch befanden sich in einem schmerzlichen Aufruhr.
    Die Decke über ihm erbebte mit einem Geräusch wie ein sterbendes Bantha. Das Stöhnen und Knirschen von Fels, der sich an Fels reibt, hallte durch abzweigende Gänge und irgendwo ganz in der Nähe polterte Geröll in einen der Korridore, versiegelte ihn zunächst und brachte ihn im nächsten Moment vollends zum Einsturz. Ein Schwall staubiger Luft wehte über Anakin hinweg wie der vorletzte Atemzug des sterbenden Palastes.
    Er stieg über Schlingpflanzen hinweg, die sich über den gesprungenen Boden wanden. Frische Schlingpflanzen. Sekot war hier noch lebendig und bahnte sich immer noch seinen Weg durch die zerbrochenen Schächte und Hohlräume. Hier gab es noch Leben und etwas wie die Stimme ihres Raumschiffs, das leise in seine Gedanken drang, von dem inneren Tumult nach Ke Daivs Tod jedoch beinahe übertönt wurde.
    Eine Sekunde lang glaubte Anakin, die Erscheinung Vergeres matt vor sich schimmern zu sehen, und fragte sich, ob sie auf Zonama Sekot ums Leben gekommen war und ihren Geist zurückgelassen hatte, der ihm nun als Führer diente. Doch als er die Stelle erreichte, war die Erscheinung nicht mehr da, und Anakin schüttelte den Kopf. Er hatte nur geträumt, halluziniert. Vielleicht war er gerade dabei, den

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