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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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über die Jedi. Ich bin sozusagen ein Fan, wissen Sie?«
    »Auch ich bin von ihnen fasziniert«, erwiderte Tarkin mit einem Lächeln. »Eine meiner Aufgaben - ich werde Ihnen nicht verraten, wer mich beauftragt hat und wie viel man mir zahlt - besteht darin, sämtliche Jedi auf Coruscant im Auge zu behalten. Sie im Auge zu behalten und jeden Zuwachs ihrer Macht zu verhindern.«
    Sienar zog eine Braue hoch. »Die Jedi unterstützen den Senat, Tarkin.«
    Tarkin tat den Einwand mit einer kurzen, wegwerfenden Handbewegung ab. »Es gibt einen Jungen unter den Jedi, der sich brennend für Droiden und alle Arten von Maschinen interessiert; ein Schrottsammler, allerdings recht begabt, wie ich gehört habe. Ich habe diesem Jungen einen kleinen, ausgesprochen teuren und ausgesprochen ramponierten Droiden vor die Nase gesetzt, den er, ganz wie ich es erwartet hatte, sofort in den Jedi-Tempel mitgenommen und auf Vordermann gebracht hat. Dieser Droide wurde Zeuge einiger sehr merkwürdiger privater Besprechungen.«
    Sienar lauschte mit wachsendem Interesse, jedoch auch mit zunehmender Verwirrung. Während seines ganzen Lebens, das er mit der Konstruktion und dem Bau ausgezeichneter Schiffe und Maschinen zugebracht hatte, hatten die Jedi noch nie irgendein Interesse an Verträgen für Raumfahrzeuge an den Tag gelegt. Sie hatten sich stattdessen stets damit begnügt, an Bord fremder Schiffe zu reisen. So weit es Sienar betraf, waren die Jedi ungeachtet ihrer Tapferkeit und Disziplin in technischer Hinsicht Ignoranten. Abgesehen von ihren Lichtschwertern, versteht sich. Ja, die waren allerdings interessant.
    »Geben Sie bitte gut Acht, Raith«, riss Tarkin ihn aus seinen Träumen. »Ich komme jetzt zum besten Teil.«

    Eine halbe Stunde später verstaute Sienar die Sicherheitsvoko-der wieder in ihrer Kassette und zog die Blenden hoch. Er war blass und seine Hände zitterten leicht. Er versuchte seinen Zorn zu verbergen.
    Tarkin macht sich auf Territorium breit, das mir zusteht!
    Doch er unterdrückte seinen Ärger. Das Geheimnis war gelüftet. Die Regeln hatten sich geändert.
    In Gedanken, und um von seiner Reaktion auf Tarkins Geschichte abzulenken, schaltete er das Holodisplay ein. Über dem dunkelgrauen Tisch erschienen Millionen winziger Kurven und Linien in der Luft. Sie bildeten eine langsam rotierende Kugel mit einer breiten trichterförmigen Aussparung an einer Seite. Ober- und unterhalb der Pole tauchten zwei weitere Kugeln auf, die durch dicke Hälse mit ihnen verbunden waren, die von kleinen spitzen Details strotzten.
    Mit selbstzufrieden affektierter Miene wandte Tarkin sich dem Hologramm zu. Seine dünnen, grausamen Lippen waren fest zusammengepresst und offenbarten tausende von Jahren aristokratischer Erziehung. Er beugte sich vor, um den Maßstab zu mustern, und hob die Augenbrauen.
    Sienar war zufrieden mit seiner Reaktion.
    »Das ist unglaublich riesig«, bemerkte Tarkin trocken. »Die Fantasie eines Schuljungen?«
    »Ganz und gar nicht«, antwortete Sienar. »Durchaus machbar, aber teuer.«
    »Sie machen mich neugierig«, sagte Tarkin. »Was ist das?«
    »Eines meiner Demonstrationprojekte, um die wenigen Geschäftspartner zu beeindrucken, die Geschmack am Gran-diosen finden«, erklärte Sienar. »Tarkin, aus welchem Grund haben diese. Leute. mich ausgewählt?«
    »Haben Sie schon vergessen, dass Sie ein Mensch sind?«
    »Das kann aber nicht ihr Hauptkriterium gewesen sein.«
    »Sie wären überrascht, Raith. Aber, nein, zu diesem Zeitpunkt war das nicht von ausschlaggebender Bedeutung. Es ging um Ihren Rang und um Ihre Intelligenz. Ihre fachliche Befähigung als Ingenieur, die über meine eigene weit hinausgeht, mein Freund, wenngleich ich Sie hinsichtlich militärischer Geschicklichkeit übertreffe. Außerdem besitze ich natürlich einigen Einfluss. Halten Sie sich an mich und Sie werden es weit bringen. Bestechend weit.«
    Tarkin konnte seine Augen nicht von der langsam rotierenden Kugel abwenden, die ihnen nun ihren gewaltigen, von einem Energiekern gespeisten Turbolaser zukehrte. »Ah!« Er lächelte. »Immer eine Waffe. Haben Sie das hier schon jemandem gezeigt?«
    Sienar schüttelte traurig den Kopf. Er konnte sehen, dass das Lockmittel verfing. »Die Handelsföderation weiß genau, was sie braucht und zeigt keinerlei Interesse an irgendwelchen anderen Dingen. Ein bedauerlicher Mangel an Vorstellungskraft.«
    »Erklären Sie es mir.«
    »Es ist ein Traum, aber ein machbarer Traum, gewisse Fortschritte auf

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