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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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straffte sich. Es war an der Zeit, Ke Daivs Rüstzeug näher zu erkunden. Er würde dies frühzeitig tun, so lange sie sich noch in der Kommunikationswüste des Hyperraums befanden.
    Doch das erforderte ein paar Vorbereitungen.
    Er entnahm seinem versiegelten und kodierten Gepäck eine kleine Schachtel und untersuchte sie im hellen Licht, das, nachdem er einen Schalter betätigt hatte, von der Decke fiel. Vor dem geschlossenen, nach vorne weisenden Sichtfenster, das den größten Teil einer Wand des Kommandantenraums einnahm, hob sich ein kleiner Tisch mit einem Satz Werkzeuge aus dem Boden.
    Die Werkzeuge auf dem Tisch hatte er am Tag zuvor aus den Beständen des Schiffs angefordert. Seine Hände waren nicht ganz ruhig, aber die Arbeit an der Schachtel war nicht besonders heikel.
    Einer der Gründe, warum er wenig Vertrauen in Droiden setzte, war, dass er schon vor langer Zeit Möglichkeiten gefunden hatte, sie zu sabotieren. Aus eigenem Interesse - und weil er seit jeher überzeugt gewesen war, dass Kampfdroiden auch ohne sein Zutun versagen würden - hatte er das entsprechende Produkt niemals auf den Markt gebracht.
    In der Schachtel befand sich das von ihm selbst konstruierte und speziell programmierte Verbogehirn eines handelsüblichen Droiden.
    Er tastete nach einem Kommunikationsschalter, und im nächsten Moment erwachte vor ihm ein Abbild mit niedriger Auflösung von Captain Kett flackernd zum »Leben«. Er konnte Kett sehen, Kett ihn jedoch nicht.
    »Schicken Sie mir ein voll funktionsfähiges und bewaffnetes E-5-Baktoid-Modell in mein Quartier.« Die baktoidischen Panzerschmieden hatten diese schweren, ungelenken Droiden nach Naboo konstruiert und gebaut, als Ersatz für die Handelsföderation, bevor diese der Republik einverleibt worden war. Er hätte einem leichteren Modell den Vorzug gegeben, doch der E-5 besaß mehr als genug Kraft und seine Motivatoren waren sogar recht brauchbar. Diese Droiden waren nach Sienars Meinung die Besten in einem mittelmäßigen Angebot; ihre größte Schwäche war ihr Mangel an Steuerungsfähigkeit. Ihre Verbogehirne arbeiteten so gemächlich wie die Steuerung jedes beliebigen Panzers. Aber das war es schließlich, worauf die Baktoiden sich spezialisiert hatten: Transporter und Panzer.
    Sienar kannte den Chefingenieur recht gut. Dieser Hohlkopf liebte Panzer.
    Er öffnete die Schachtel, entnahm ihr das Verbogehirn und führte einen neuen Programmzylinder in einen unbelegten Schacht ein. Sofort begann sich der Kreisel im Innern der Einheit zu drehen und die ihn umgebenden Daten zu sammeln.
    Damit, so glaubte Sienar, konnte er den E-5 tanzen lassen wie eine Twi'lek-Tänzerin.
    Er würde Ke Daiv in Anwesenheit des modifizierten E-5-Modells in seinem Quartier empfangen und ihm ein oder zwei Dinge über die Leute - die Menschen - erzählen, für die er arbeitete.

Dreiundzwanzig

    Die Menge hatte sich schweigend geteilt, um Obi-Wan und Anakin durchzulassen. Allein überquerten sie den Hof. Sheekla Farrs blieb zurück und sah zu, wie sie sich der schweren Tür aus Stein und Lamina näherten. Die Tür schwang weit auf. Dahinter lag eine große, offene kugelförmige Kammer, wie das Innere eines Balls, dessen oberer Abschnitt gekappt worden war. Die späte Morgensonne fiel in einem strahlend hellen Rechteck über den hinteren Teil der Kammer, in dem es von tausenden lebendiger Wesen wimmelte: mit Stacheln bedeckte Kugeln, die ein wenig kleiner waren als ein menschlicher Kopf.
    Obi-Wan betrachtete das Gewimmel mit einiger Besorgnis, während Anakin die Tausendschaften dorniger Kugelwesen mit einem Lächeln bedachte.
    »Sie werden wachsen und sich in unser Schiff verwandeln«, flüsterte er Obi-Wan zu.
    »Das wissen wir noch nicht«, erwiderte dieser.
    »Ein Jedi kann sein Schicksal spüren, oder?«, wollte Anakin wissen.
    »Ein voll ausgebildeter Jedi mag sich auf solche Gefühle verlassen, aber Veränderungen in der Macht können einen Schüler jederzeit täuschen.«
    Anakin rannte los und Obi-Wan fiel, in einen widerwilligen Trab, um mit ihm Schritt zu halten. Der Junge streckte wie zur Begrüßung die Arme aus.
    Auf der anderen Seite der Kammer hielten sämtliche dornigen Organismen in ihrer raschelnden Bewegung inne. Abgesehen von einer morgendlichen Brise, die träge durch die Öffnung zum Himmel wehte, erfüllte Schweigen den Raum.
    »Das sind die Saatpartner!«, rief Anakin.
    Die Tür hinter ihnen schloss sich geräuschlos. Sie waren allein mit den Saatpartnern, falls es sich

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