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Planet des Lichts

Planet des Lichts

Titel: Planet des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr
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bedeckt, nur nicht der Kopf. Am Ende jedes Armes hatten sie Finger, aber keine Hand. Ihre ohrlosen Schädel waren klein und länglich geformt, ihre Augen standen weit auseinander, und ihre flachen Nasen wiesen große Nasenlöcher auf. Ihre Münder waren fast kreisrund.
    Manche Animaloide besaßen eine eigenartige Schönheit, wie zum Beispiel die Rasse Franffs, der sich von den Menschen ausreichend unterschied, um nach eigenen Maßstäben gemessen zu werden. Die Meszs, die den Menschen so ähnlich sahen, wirkten gerade dadurch ausgesprochen häßlich.
    Wargen folgte Jorno eine sanft ansteigende Straße hinauf. In einiger Entfernung, weiter im Landesinnern, zeigte sich ein Dorf. Die Steinhäuser waren in Gruppen zu je acht Gebäuden angeordnet, durch die weiße Steinstraßen führten.
    „Sie waren sehr fleißig”, sagte Jorno. „Sie haben auch schon Gärten angelegt, in denen sie ihre eigenen Gemüsesorten anbauen wollen. Sie sind strenge Vegetarier, und sie können nur flüssige oder breiartige Nahrung zu sich nehmen.”
    Wargen zählte die Häuser. Für dreitausend Meszs schienen es sehr wenige zu sein. Verwirrt betrachtete er die merkwürdige Architektur. Die Häuser waren oval, mit gewellten Wänden und langgestreckten, gewölbten Dächern.
    „Sie leben aber ziemlich gedrängt hier”, stellte Wargen fest.
    „Das Dorf ist erst zu einem Drittel fertiggestellt.”
    „Haben sie sich vermehrt, seit sie hier sind?”
    Jorno schüttelte den Kopf.
    „Sie betreiben schon seit langem Geburtenkontrolle. Wenn sie hier glücklich sind, werden sie sich vielleicht wieder fortpflanzen.” Jorno lächelte. „Aber Sie können das Forum beruhigen. Sie werden nur so viele Kinder zeugen, wie auf dieser Insel Platz finden.”
    „Wollen sie eine Landwirtschaft aufbauen?”
    „Sie werden nur so viel anpflanzen, wie sie für ihren eigenen Bedarf brauchen. Sie werden also niemandem Konkurrenz machen. Damit würden sie sich nur Feinde schaffen, und diese armen Kreaturen haben genug Leid erlebt. Ein Geschäftsmann in Donov Metro besitzt Filmstreifen über die Massaker, die auf Mestil stattgefunden haben. Sie sollten sich die Filme einmal ansehen.”
    „Das habe ich bereits getan. Aber ich hege eine Befürchtung bezüglich Ihres Projekts. Was werden die Meszs tun, wenn ihr Dorf fertiggestellt ist? Dieses ebene Land ist leicht zu bebauen, und es werden nur ein paar Meszs mit Acker- und Gartenbau beschäftigt sein. Was werden die anderen tun?”
    „Was sie wollen. Das ist ein Aspekt ihres Charakters, der die Menschen auf Mestil besonders verärgerte. Ein Mesz tut immer, was es will. Die Mathematiker werden sich ihrer mathematischen Forschung widmen, die Philosophen werden meditieren, die Dichter werden dichten. Einige Meszs interessieren sich sehr für die Malerei, die für sie eine neue Kunst ist. Wir werden also auch bald Maler hier haben.”
    Es dämmerte bereits, als sie zum Festland zurückkehrten. Als sie die Pier verließen, löste sich ein Schatten aus dem Dunkel, und eine heisere Stimme flüsterte: „Mr. Jorno, ich bitte Sie, mich anzuhören.” Es war Franff. Sein seidiges Fell schimmerte im schwachen Licht der Pierlampen. Neben ihm stand eine gebeugte alte Frau. Anna Lango.
    „Die Insel Virrab wäre ideal für meine Rasse”, sagte Franff. „Könnten Sie Ihre Gnade nicht auch auf die Nonors ausdehnen?”
    „Sie haben einen ungünstigen Zeitpunkt gewählt, um mir das zu sagen”, stellte Jorno belustigt fest. „Dies ist Mr. Wargen, der erste Sekretär des Weltmanagers, und es ist sein Job zu verhindern, daß die Invasion nach Donov Überhand nimmt.”
    „Ich kenne Graf Wargen”, wisperte Franff. „Und wenn er sich auch an die Gesetze von Donov halten muß, so glaube ich doch nicht, daß er künstliche Hindernisse schaffen wird, wenn es gilt, dem Elend Unglücklicher abzuhelfen. Ich flehe Sie an, holen Sie einige Nonors auf die Insel Virrab. Wir werden Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten.”
    Jorno sprach mit einem Mann, der zur Besatzung des Fährboots gehörte, und wandte sich dann wieder Franff zu.
    „Gehen Sie mit ihm, Franff. Er wird Sie zu einem Haus führen, wo Sie es sich mit Ihrer Begleiterin bequem machen können. Wenn ich mich von Mr. Wargen verabschiedet habe, komme ich zu Ihnen.”
    Franff und Anna folgten dem Mann, und die kleine Gruppe verschwand in der Dunkelheit. Jorno stieß einen Seufzer aus.
    „Es scheinen sich ungeahnte Schwierigkeiten zu ergeben. Mestil ist nur eine Welt von vielen. Ich kann

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