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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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ist.«
    Die Männer des Dorfes flohen durch das Tor in Sicherheit und trampelten sich und die Wanderer nieder. Die Söldner waren den Angreifern zahlenmäßig unterlegen. Sie hatten ihre Kameraden in den Ruinen schreien hören, sahen die blutigen Schnauzen der Hunde, rechneten nach, was man ihnen gezahlt hatte, und beschlossen, der Verlust der halben Kompanie sei genug. Sie legten ihre Waffen nieder.
    Gerrith ritt an die Spitze. »Wer von euch kann uns ans Meer führen?«
    Keine Antwort. Gerd sagte jedoch: Dort.
    Mach ihm Angst.
    Einer der Männer schrie auf und fiel auf die Knie.
    »Komm her«, sagte Halk.
    Der Mann kam.
    »Ihr anderen könnt gehen.«
    Die Hunde schickten ihnen zum Spaß ein wenig Angst, und sie rannten davon. Als sie sich weit genug entfernt hatten, führte Halk seine Gruppe weiter. Er machte einen Bogen um das Dorf, um nicht in Reichweite der Pfeile zu geraten.
    »Ihr habt starke Zaubermittel«, sagte der Söldner, der neben ihm herlief. »Aber von jetzt an wird man Jagd auf euch machen.«
    »Du wirst uns über dieses Jagen berichten«, sagte Halk.
     

 
10.
     
    Stark und Ashton erreichten den Fluß, als sich die Morgennebel erhoben. Sie sahen nur ein sumpfiges Ufer und eine breite Fläche braunen Wassers, das in sanften Wirbeln zum Meer strömte. Es war nichts zu sehen, womit die beiden Männer, denen Messer und Beile fehlten, sich ein Floß hätten bauen können.
    Stark lauschte auf die Laute der erwachenden Welt. »Wir ruhen uns eine Weile aus.«
    Ashtons Gesicht war grau vor Erschöpfung, und er legte sich zwischen die hohen Wurzeln eines gewaltigen Baumes und schlief sofort ein. Stark lehnte den Rücken an den Baum und schlummerte leicht ein.
    In der Nähe raschelte es. Er war im Nu aufgewacht. Irgendein Tier bewegte sich durchs Unterholz. Stark bewegte sich vorsichtig gegen den Wind auf das Tier zu.
    Er wußte nicht, um welches Tier es sich handelte, aber es hatte einen dichten Pelz, war fett und roch warm. Es eilte geschäftig zum Fluß, um zu trinken, und er stürzte sich auf das Geschöpf und brach ihm den Hals. Das Fleisch war nicht sehr appetitlich, doch er aß es. Die besten Bissen hob er für Ashton auf.
    »Die eiserne Ration«, sagte er, als Ashton erwacht war. »Tut mir leid, daß ich kein Feuer machen kann.«
    Dann tranken sie aus dem Fluß. Nicht sehr viel, da das Wasser faulig schmeckte. Sie liefen das Flußufer entlang und schwitzten in der ungewohnten Hitze, mußten sich durch das Unterholz kämpfen und darauf achten, nicht auf Tiere zu treten, die eine Störung übel vergelten würden.
    Nach ein oder zwei Stunden stießen sie auf einen Pfad. Er war alt und hatte sich durch häufigen Gebrauch tief in die Erde eingegraben. Er kam aus dem Nordwesten und folgte dem Fluß nach Süden. Stark und Ashton freuten sich, nun leichter vorwärts zu kommen, blieben aber vorsichtig.
    Pfade, die aus dem Osten kamen, vereinigten sich mit ihm, bis er schließlich fast eine Straße geworden war. Bei jeder Biegung spähte Stark vorsichtig den weiten Weg aus. Die Lichtung roch er aber schon lange, bevor er sie sah.
    »Aas«, sagte er, »und zwar eine Menge.«
    Sie folgten leise dem grünen Tunnel durch den Urwald. Stark konnte Stimmen hören, die sich stritten. Die Aasfresser. Als sie das Ende des Weges erreichten und den Tempel und den heiligen Hain sahen, waren die Aasfresser die einzigen Lebewesen, die sich dort noch bewegten.
    Der Tempel war klein und wunderschön, aus Holz gebaut und mit prächtigen Schnitzereien verziert, die vergoldet waren. Das Gebäude war aber von Feuer angesengt worden, und die elfenbeinerne Tür war eingeschlagen. Die Leichen von Priestern und Dienern lagen auf den Stufen und vor dem Tempel, als hätten sie versucht, sich zu verteidigen. Auch über sie war Feuer hinweggefahren.
    »Das sieht nach Penkawr-Che aus.«
    »Auf jeden Fall das Werk von Außerirdischen. Da wir nicht auf Schatzsuche sind, finden wir vielleicht etwas, das wir brauchen können.«
    Die Aasfresser flatterten und knurrten und ließen sich nicht stören.
    Die beiden Männer liefen um den heiligen Hain herum und traten auf den Platz vor dem Tempel, auf dem Spuren zu sehen waren, die die Hubschrauber zurückgelassen hatten. Hinter den Elfenbeintüren gähnte Finsternis.
    Die Aasfresser wichen den beiden Männern kreischend aus, in das Lärmen mischte sich plötzlich eine andere Stimme. Sie war wilder, höher, wahnsinniger. Ein Mann rannte aus dem Tempel und die Stufen hinab. Er war nackt, mit Asche

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