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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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beschmiert und hielt in den Händen ein gewaltiges Schwert.
    »Mörder!« kreischte er. »Dämonen!« Und er hob das Schwert.
    Stark stieß Ashton zur Seite. Er hob ein Stück Aas vom Boden auf, einen angefressenen Schädel und warf ihn gegen den Kopf des Angreifers, der die Arme herab nehmen mußte, um sich zu schützen. Er blieb stehen, und Stark rannte auf ihn zu. Der Mann holte mit der Klinge zu einem Schlag aus. Stark wich aus und sprang ihn von der Seite an und traf den Mann mit einem tödlichen Schlag unterhalb des Ohres. Der Mann ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Stark zog das Schwert unter seinem Körper hervor.
    Im Tempel war sonst niemand mehr, und sie fanden Kleidungsstücke, leichte, lockere Sachen, die dem Klima angemessener waren als die außerirdischen Gewänder, die sie trugen, und auch wesentlich unauffälliger. Sie setzten sich breite, geflochtene Hüte auf und zogen Sandalen an. In der Küche fanden sie Nahrungsmittel und nahmen, soviel sie tragen konnten, dazu Messer und Feuerzeuge. Sie hatten keine Mühe, eine Waffe für Ashton zu finden.
    Von der Tempelanlage führte ein Weg zum Wasser. Sie kamen an einen Steg, an dem ein feines Boot mit stolzem Bug und zwei Einbäume vertäut lagen. Sie lösten einen der alten Einbäume, und die Strömung trug sie gemächlich davon.
    Sie trieben an einigen Fischerdörfern vorüber, die sehr arm aussahen, und die Fischer schenkten ihnen kaum Beachtung. Als sie sich am Nachmittag an einer sehr breiten Stelle befanden, hörte Stark ein leises, fernes Geräusch und richtete sich auf. »Hubschrauber kommen.«
    »Was machen wir? Lassen wir uns weitertreiben?«
    »Nein, man würde sich wundern, warum wir keine Angst haben. Wir paddeln wie wild zu der Sandbank dort. Und paß auf, daß du deinen Hut nicht verlierst.«
    Sie paddelten los und zogen eine schaumige Spur durch den Fluß. Die Hubschrauber zogen über sie hinweg und gingen kaum tiefer. Stark sagte: »Ich frage mich, ob sie zu Penkawr-Che gehören oder ob sie von einem Schiff kommen, das hier in der Nähe ist. Das Pedrallon nach Hause gebracht hat.«
    »Ich weiß nicht. Aber es ist vielleicht geblieben, als man sah, daß es hier Tempel gibt, die man ausrauben kann.«
    Stark tauchte sein Paddel ins Wasser. »Wir halten uns dicht am Ufer.« Nach einiger Zeit fügte er hinzu: »Wenn es hier ein Schiff gibt und wir Pedrallon erreichen, solange es sich hier noch aufhält, und er gewillt ist, uns zu helfen, dann können wir vielleicht etwas unternehmen.«
    Ashton sagte nichts. Er wartete.
    »Wenn die Hubschrauber fort sind und plündern«, sagte Stark, »und das Schiff nur von wenigen Leuten bewacht wird, könnte eine starke Truppe das Schiff erobern und es lange genug besetzt halten, daß wir über das Funkzentrum Kontakt mit dem Weltraum aufnehmen können. Wir haben keine andere Möglichkeit, wenn wir von diesem Planeten wegkommen wollen.«
    »Dann versuchen wir es. Besser als nichts.«
    Sie trieben den Einbaum mit mächtigen Schlägen voran.
    Die Hubschrauber überflogen am Abend noch einmal sehr hoch den Fluß und bewegten sich nach Westen. Stark lächelte und sagte: »Sie gehören nicht zu Penkawr-Ches Schiff.«
     

 
11.
     
    Im Haus der Mutter, tief unter dem eisigen Glitzern der Hexenfeuer, weit oben im Norden, saß Kell à Marg, die Tochter Skaiths, auf ihrem Thron und hörte sich an, was der oberste Wahrsager in dem großen Kristallauge gesehen hatte.
    »Blut«, sagte er, »ja, Blut, wie wir es schon früher gesehen haben. Wegen des Außerirdischen Stark wird man in das Haus eindringen, und einige werden den Tod finden. Das ist aber nicht das Schlimmste.«
    Kell à Marg hatte einen schlanken, stolzen Körper. Ihre großen, dunklen Augen schimmerten im milden Licht der Lampen.
    »Dann teile mir das Schlimmste mit.«
    »Der Herzschlag der Mutter verlangsamt sich«, sagte der Wahrsager. »Die Dunkle Göttin rückt vor. Ihre Füße sind mit Eis bedeckt, und der Hauch ihres Atems bringt Schweigen. Zu ihrer Rechten schreitet der Herr der Dunkelheit, zu ihrer Linken ihre Tochter Hunger. Und wo sie ihre Füße hinsetzen, macht sich Elend breit.«
    »Sie haben sich dieses Gebiet immer mit der Mutter geteilt«, sagte Kell à Marg. »Das war so seit der Wanderung. Mutter Skaith wird so lange wie die alte Sonne leben.«
    »Beider Leben wird schwächer. Hat die Tochter Skaiths aus ihren hohen Fenstern über die Ebene des Herzens der Welt geblickt?«
    »Seit dem Brand der Zitadelle nicht mehr. Ich kann den

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