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Planet im Aufbruch

Planet im Aufbruch

Titel: Planet im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Wind nicht ausstehen.«
    »Es wäre weiser, wenn du es dennoch tätest.«
    Kell à Marg sah den Wahrsager an, und er wich ihrem Blick nicht aus. Sie zuckte die Schultern und erhob sich von ihrem Thron. Sie ließ sich von einer ihrer Zofen einen Umhang bringen.
    Sie gingen zu dritt durch die langen, gewundenen Gänge des Hauses der Mutter, kamen an hundert Türen vorbei, die in hundert Kammern führten, in denen die Überbleibsel versunkener Städte und untergegangener Völker lagerten. Die stille Luft roch nach Staub und dem süßen Öl der Lampen, und nach Vergangenheit. Es gab jetzt nur noch so wenige Kinder der Mutter Skaith, daß weite Teile des Labyrinths verlassen lagen.
    Schließlich kamen sie in einen Gang, der nur noch nackter Fels war, und ein kalter Luftzug brachte die Lampen zum Flackern. Vor ihnen tauchte eine lichterfüllte Öffnung auf. Kell à Marg hüllte sich fest in den Umhang und ging allein weiter.
    Die Öffnung führte auf einen engen Balkon, der tief unter den glitzernden Eisgipfeln der Hexenfeuer lag, aber hoch über der Ebene des Herzens der Welt hing.
    Zunächst sah sie nichts als das Glühen der alten Sonne und die blendende Helle des Schnees. Doch dann konnte sie Einzelheiten der Ebene sehen, erkannte sie an ihrem Rand die Mauer der Rauhen Berge, wo sich einst die Nordhunde getummelt hatten, bevor sie der fremde Mann Stark sich unterworfen hatte.
    Sie konnte keine großen Veränderungen wahrnehmen. Die Veränderungen der Jahreszeiten bedeuteten ihr nicht viel, lebte sie doch sicher im weichen Schoß der Mutter. Der Sommer war offensichtlich vorbei. Die Kälte war jetzt vielleicht beißender, der Schnee lag möglicherweise tiefer. Sicher konnte sie sich nicht sein. Der Wind wirbelte Schnee auf, und es war nicht leicht, ihn vom Dampf zu unterscheiden, der aus den heißen Quellen aufstieg. Und hinter dem Dampf würde unsichtbar die Zitadelle liegen, die sie wegen der Dampfschleier nie gesehen hatte. Beim Brand hatte sie nur undeutlichen Feuerschein und Qualm erblickt.
    Jetzt sah sie es jedoch, sah das Gebäude, die schwarzen, geborstenen Trümmer. Der Dampfschleier war sehr dünn. Sie bekam Angst. Ihr schien, das ganze Feld der heißen Quellen sei nicht mehr so kräftig tätig wie einst. Die gleichen heißen Quellen zogen sich bis unter das Haus der Mutter hin. Die Nahrung ihres Volkes hing von der Wärme und der Ergiebigkeit der Quellen ab. Wenn sie erkalteten, mußten alle, die im Haus lebten, vergehen.
    Kell à Marg zitterte und verließ den Balkon.
    Sie sprach erst wieder, als sie den kalten Gang verlassen und eine Stelle erreicht hatten, an der es nicht zog. Sie schickte die Zofe fort und sagte zu dem Wahrsager: »Wie lange noch?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Tochter Skaiths. Das Ende ist jedoch da, und die Mutter stellt dich vor die Wahl. Wir müssen wieder in die Welt hinaus und uns einen anderen Platz suchen, oder wir bleiben und bereiten uns auf den Tod vor. Es kann noch ein paar Generationen so weiter gehen. Die Entscheidung kann jedoch nicht warten. Wenn die Dunkle Göttin hier ihre Herrschaft errichtet hat, werden wir keine Wahl mehr haben.«
    Kell à Marg zog den Umhang fester an sich, aber die Kälte wollte nicht weichen.
     
    Auf der anderen Seite der Hexenfeuer, unterhalb des Passes mit der großen, schrägen Felsnadel befragte der Herr des Eisens von Thyra sein eigenes Orakel. Dabei half ihm nur der erste Geselle. Der Herr entnahm einem kleinen Schmelzofen ein Gefäß mit flüssigem Metall und goß es in ein Wasserbecken, während der Geselle die vorgeschriebenen Worte sang.
    Der Herr des Eisens betrachtete das Muster, das das Metall auf dem Sandboden des Beckens gebildet hatte. Er beugte das Haupt. »Wieder dasselbe. Im Metall ist keine Gesundheit mehr. Die göttliche Kraft des großen Schmieds ist von uns gegangen.«
    »Willst du es nicht noch einmal versuchen, Herr?«
    »Nicht nötig. Der Schmied hat gesprochen, und er wird sein Wort nicht zurücknehmen. Sieh selbst. Diese feinen Streifen, die nach Süden zeigen. Immer nach Süden. Und hier im Norden ist das Metall verworren und dunkel.«
    Der Geselle flüsterte: »Müssen wir also Thyra verlassen?«
    »Wir können bleiben«, sagte der Herr des Eisens. »Der Schmied hat uns jedoch schon verlassen. Seine Eigenschaft ist die Hitze, das Feuer der Schmiedeeisen. Er ist vor der Herrin der Kälte geflohen.«
     
    Südlich von Thyra, am Rand des dunklen Landes, bereiteten sich die Turmmenschen auf den Winter vor.
    Der

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