Planet im Aufbruch
in unbekannten Ländern freuten.
Es waren kaum Nahrungsmittel aufzutreiben. Gruppen wilder, unmenschlicher Geschöpfe, die nur das Gesetz des Hungers kannten, sprangen die Reisenden aus Verstecken heraus an. Die Männer aus dem Norden schnallten ihre Gürtel enger und eilten nach Süden. Sie hielten sich an die Straße, da sie bequem und leicht zu finden war.
Die Rasthäuser lagen verlassen. Seit dem Fall von Yurunna hatten die Stabträger keine Veranlassung gehabt, so weit in den Norden hinaufzuziehen. Die Grenzen wurden enger, zogen sich um die warme Ebene von Ged Darod zusammen.
23.
Die Könige der Weißen Insel fanden schließlich Schiffe, und das keinen Tag zu früh.
Man war recht gut voran gekommen, wenn auch unter Schwierigkeiten. Die Inselbewohner waren auf ihren Eisschollen unermüdlich, doch das Übersteigen von Gebirgen waren sie nicht gewohnt. Sie hatten wunde Füße und wurden sehr gereizt. Es kam zu Streitereien, und nur die Grausamkeit der vier Könige bewahrte sie davor, untereinander Krieg zu beginnen.
Einige hundert Menschen aus Iubar waren gezwungen, über Land zu marschieren, da die Schiffe nicht alle an Bord nehmen konnten. Auch sie waren gereizt, hatten wunde Füße, und sie litten unter der Ernährung, die nur aus Fisch bestand, den sie nur in gekochtem Zustand zu sich nehmen wollten. Sie wurden von Skorbut und Durchfall geplagt. Jeden Tag mußte angehalten werden, weil Begräbnisfeierlichkeiten abgehalten werden mußten. Das Inselvolk verschlang die Fische roh und blieb gesund. Es wurde immer ungeduldiger mit den Iubarern und drohte, allein weiterzuziehen.
Stark und Halk verbrachten viel Zeit damit, die ungleichen Verbündeten zusammenzuhalten. Stark war jetzt finster und verschlossen, und selbst Halk ging ihm aus dem Weg. Gerd und Grith blieben ihm ständig an den Fersen, und wenn er durch die Reihen schritt, folgte ihm das ganze Rudel.
Stark hielt die Verbindung mit den Schiffen von Iubar über Morn aufrecht. Mit jedem Tag wurde die Lage auf See schlimmer. Die Schiffe waren zu schwer beladen, waren aber doch noch rascher als die Landarmee und mußten immer wieder warten.
Auf den Schiffen brechen Krankheiten aus, sagte Morn eines Tages. Es ist schwer, genug zu essen aufzutreiben. Mit dem Wasser wird es schwierig. Man rät der Herrin Sanghalain, die Gruppe auf dem Land im Stich zu lassen, die Sternenschiffe zu vergessen und neues Land für ihr Volk zu suchen. Für das Inselvolk hat man nicht viel übrig.
Das wird sich ändern, sagte Stark, wenn es zum Kampf kommt.
Man brauchte Stark nicht zu sagen, daß das Auseinanderbrechen der Verbündeten bevorstand. Er konnte es spüren.
Als dann Morn berichtete, daß eine befestigte Stadt mit einem Hafen voller Schiffe voraus liege, begab sich Stark sofort zu den vier Königen.
Aud fletschte die starken Zähne. »Jetzt werden wir sehen, wie der Dunkle Mann kämpft.«
Man ging einfach und rasch vor.
Die Irnanier hatten sich entschlossen, mit Halk über Land zu marschieren. Die anderen waren auf dem Schiff, das nicht mit der Flotte der Iubarer segelte, sondern sich dicht in der Nähe der Küste hielt und ständig in Verbindung mit Stark war. Die Wüstensöhne, die Fallarin und die Tarf kamen bis auf die wenigen, die sich um das Schiff kümmern sollten, an Land und freuten sich, daß es etwas zu tun geben würde.
Stark überließ Halk das Kommando und eilte mit Tuchvar und den Hunden voraus, um Wachtposten ausfindig zu machen. Die Nordhunde stöberten sie auf und brachten sie zum Schweigen, bevor die Wachen noch begriffen hatten, was vor sich ging.
Stark blickte von einer Anhöhe auf die Stadt hinab.
Palisade und Wassergraben schienen zu eng geworden für die Stadt. Sie war zu schnell gewachsen, hatte zu viele Flüchtlinge aufnehmen müssen. Der kleine, ungeschützte Hafen vor dem Haupttor der Siedlung war voller Schiffe, die dem glichen, das Stark sich angeeignet hatte.
Auf den Straßen der Stadt drängte sich das Volk. Es gab einen Marktplatz. Neue Gebäude wurden errichtet, Zelte aufgeschlagen. Am Hafen wurden Netze ausgebessert, und Zimmerleute setzten Schiffe instand.
Stark blickte zum Himmel hinauf. Dann verließ er die Anhöhe und kehrte zu seinem Heer zurück. Am Ufer beriet er sich mit den vier Königen und seinen eigenen Leuten. Dann besprach er sich mit Morn, und der schlüpfte darauf ins Wasser und eilte zu Sanghalains Flotte, die sich hinter einem Vorgebirge versteckt hielt.
Stark sagte zu den vier Königen:
Weitere Kostenlose Bücher