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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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verzagen.
    »Du musst etwas an Höhe verlieren und stark abbremsen, damit wir dich aufgreifen können, während du unter uns hindurch fliegst.«
    Ich erinnerte mich daran, dass dieses Rendezvous in der Simulation ein so kompliziertes Manöver gewesen war, dass ich es in der Mehrzahl der Fälle verbockt hatte – und dabei war die Hecate noch aus eigener Kraft geflogen. Ich steuerte nun einen Gleiter, denn den Brennstoff für die Schubdüsen hatte ich bei den Befreiungsversuchen auf der Oberfläche verbraucht.
    »Du hast nur einen Versuch«, sagte Fuchs, »also musst du es gleich beim erstenmal richtig machen.«
    »Verstanden«, würgte ich heraus.
    »Ich würde den Kurs mit der automatischen Steuerung der Lucifer angleichen«, fügte er hinzu, »aber deine Systeme reagieren nicht auf meine Signale.«
    »Müssen beschädigt sein«, sagte ich.
    »Vielleicht die Hitze«, sagte Fuchs, doch dann erinnerte ich mich daran, dass die Hecate gegen einen Felsen oder sonst etwas geprallt war, als die Flutwelle gegen das Schiff
    anbrandete. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren die Antennen für die Empfänger der Fernsteuerung beschädigt worden.
    »In Ordnung«, sagte Fuchs. Ich hörte ihn einen tiefen Seufzer ausstoßen, wie ein Mann, der sich anschickt, eine schier unlösbare Aufgabe in Angriff zu nehmen.
    » Höhenruder fünf Grad runter.«
    Ich wusste, wo die Steuerung für die Höhenruder war. Ich musste das Bein ausstrecken, um mit der Stiefelspitze ans linke Pedal zu gelangen. Ich bekam einen fürchterlichen Krampf im Fuß, doch der Schmerz hielt mich wach. Die Digitalanzeige zählte abwärts, minus eins, minus zwei...
    Plötzlich ertönte ein reißendes und mahlendes Geräusch, und die Hecate warf sich so vehement auf den Rücken, dass ich im engen Cockpit gegen die Decke geschleudert wurde.
    Ich musste geschrien oder zumindest etwas gerufen haben. Fuchs bellte mir ins Ohr, aber ich verstand nicht, was er sagte. Das Schiff rotierte wild und wirbelte mich im Cockpit herum, als ob man mich in eine Waschmaschine gesteckt und ›Schleudern‹ eingestellt hätte. Der Kopf schlug gegen den Metallhelm, und trotz der Polsterung sah ich Sterne und schmeckte Blut im Mund.
    Ein Gedanke brach sich durch den Schmerz Bahn, eine Lektion, die ich in den Simulationen gelernt hatte. Die Stabilisierungsdüsen. In den Bug, das Heck und die Flanken der Hecate waren Kaltgasdüsen integriert. Ich griff nach der gelben Taste, die sie aktivierte – bis ich mir bewusst wurde, dass das Problem aufgetreten war, als ich die Höhenruder betätigte. Ich würde sie erst in Ruhelage bringen müssen, ehe die Triebwerke das rotierende Schiff zu stabilisieren vermochten.
    Ich sah ein grelles rotes Licht an der Steuerkonsole blinken. Eins der Höhenruder hatte nicht auf den Befehl reagiert. Deshalb war die Hecate am Rotieren. Es musste an der Oberfläche beschädigt worden sein, beim Zusammenstoß mit dem Fels verbogen oder angebrochen.
    Fuchs brüllte mich noch immer an, aber ich konzentrierte mich mit aller Willenskraft auf die Steuerkonsole. Ich versuchte mich abzustützen, damit ich durch die Rotation des Schiffs nicht ständig herumgeschleudert wurde, und brachte das Höhenruder in die Ausgangslage zurück. Dann zündete ich die Stabilisierungsdüsen.
    Im ersten Moment glaubte ich, es würde die Maschine zerreißen. Doch dann verlangsamte sich die Rotation und hörte schließlich auf. Ich hatte das Schiff wieder unter Kontrolle.
    Und raste im Sturzflug auf den Boden zu.
    »Hochziehen! Hochziehen!«, schrie Fuchs. »Zieh die Nase hoch!« Seine Stimme war heiser und kratzig.
    »Ich versuch’s«, krächzte ich.
    Die kleinen Sensorfelder schienen alle einwandfrei zu funktionieren. Die Hecate zog mit einer Beschleunigung hoch, dass mir fast die Sinne schwanden.
    Ich befolgte Fuchs’ Anweisungen, die er mit heiserer Stimme ausstieß und stieg fast bis auf seine Höhe. Dann flog ich der Lucifer entgegen. Ohne Zuhilfenahme der Höhenruder tastete ich mich vorsichtig an die Lucifer heran. Die Kräfte verließen mich.
    Es war so verdammt heiß, und die paar Adrenalinreserven, die ich noch gehabt hatte, waren nun vollends erschöpft.
    Ich schaute durchs vordere Sichtfenster und sah, dass die Lucifer das Blickfeld ausfüllte.
    Die Lampen blinkten noch immer wie eine Lichtorgel. Die Laderaumtore schwangen auf, und die Greifarme wurden zu mir ausgefahren. Ich senkte meine Greifer etwas ab, so dass ich die Greifarme besser im Blick hatte.
    »Die Geschwindigkeit

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