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Planeten 03 - Venus

Planeten 03 - Venus

Titel: Planeten 03 - Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Hecate?«
    »Nein«, sagte sie. »Sie sind gekrümmt und verschnörkelt ... es sieht so aus, als seien sie der Spur der Legierung gefolgt, die du abgepumpt hast. Ja! Sie orientieren sich an den Legierungsspritzern auf dem Boden und folgen ihnen zum Schiff.«
    Daran waren sie also interessiert: An der Legierung, die ich ›ausgeschieden‹ hatte.
    »Ich muss Ballast abstoßen«, rief ich im Licht der Erkenntnis. »Alles! Sofort!«
    »Du darfst nicht den ganzen Ballast abwerfen«, sagte Fuchs gereizt. »Er ist deine Wärmesenke.«
    »Er ist eine Delikatesse für sie!«, schrie ich. »Das reizt sie an mir!«
    »Dann wird sich aber das Kühlsystem überhitzen!«, rief Marguerite.
    »Ich habe nur noch ein paar Minuten, ehe sie die Hülle knacken! Ich habe nichts zu verlieren.«
    »Den Bildschirm unten links auf die Hauptschaltfläche«, sagte Fuchs mit angespannter Stimme. »Berühre das Ballastsymbol.«
    »Ich weiß schon.«
    Ich berührte das Sensorfeld und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Die Sensorfläche war auch schon so heiß, dass man sich daran die Finger verbrannte. Ein kurzes Menü erschien. Gott sei Dank hatte die Hitze noch nicht die Elektronik mattgesetzt. Aber wie lang würde sie wohl noch funktionieren, nachdem ich die Wärmesenken-Legierung über Bord geworfen hatte?
    Egal. Ich würde auf jeden Fall hier unten gebraten, wenn es mir nicht gelang, diese gefräßigen Schläuche vom Schiff zu vertreiben.
    Weil die Fingerkuppen verbrannt waren, berührte ich mit dem Knöchel das Symbol für den Ballastabwurf. Ich hörte den Knall der Auswerferfedern und spürte, wie ein Ruck durchs Schiff ging.
    »Sagt mir, wie sie reagieren«, sagte ich mit bemüht ruhiger Stimme.
    »Die Blöcke sind einen Meter oder so hinter dem Heck des Schiffs aufgekommen«, sagte Fuchs schwer.
    »Bewegen die Arme sich?«
    »Nein.«
    Eine neue Besorgnis beschlich mich. Welchen Schaden hatten die r
    Arme schon an de
    Hülle angerichtet? Ich wusste zwar, dass sie erst für ein paar Minuten am Metall genagt hatten, aber genügte das bereits, um die Unversehrtheit der Hülle zu verletzen? Falls ich mich wirklich von ihnen losriss, würde die Hecate auseinanderfallen, wenn ich die Schubdüsen wieder aktivierte?
    »Irgendwelche Regungen?«, fragte ich.
    Die Temperatur im Cockpit stieg nun rasch an. Der Anzug bot mir zwar ein gewisses Maß an Schutz, und doch hatte ich das Gefühl, bei lebendigem Leib geröstet zu werden. Die Steuerkonsole schien mir vor den Augen zu verschwimmen. Der Kunststoff schmolz. »Was ist?«
    »Einer von ihnen hat sich bewegt – glaube ich«, sagte Marguerite.
    Ich hörte, dass die Pumpen im Anzug wild rotierten und die Wärme abzuführen versuchten, die sich dort zunehmend staute. Nur dass es keinen Ort gab, an den sie die Wärme abzuführen vermocht hätten. Sie war überall und alles durchdringend – ich drohte zu ersticken und im eigenen Saft zu schmoren.
    »Definitive Bewegung!«, sagte Marguerite atemlos.
    »Wie viele ...?«
    »Zwei. Nun ein dritter – mein Gott! Sie bewegen sich so schnell!«
    »Zünde die Schubdüsen!«, befahl Fuchs.
    Alles verschwamm um mich herum und verschmolz. Mir wurde schwindlig.
    »Zünde die Schubdüsen!«, brüllte er. »Sofort!«
    Ich legte die Handkanten auf den schmelzenden Kunststoff der Steuerkonsole und trat mit beiden Füßen und mit aller Kraft aufs Düsenpedal. Die Düsen grollten und rumorten. Das Schiff schüttelte sich.
    Ich erkannte, dass das nicht genügte. Ich war noch immer gefesselt und vermochte mich nicht zu rühren.
    Dann riss sie sich los! Die Hecate machte einen Satz, erbebte und schoss dann so rasant in die Höhe, dass ich im Anzug verschoben wurde.
    Fuchs’ Befehlsstakkato drang aus dem Helmlautsprecher. Ich sah den Boden vorbeijagen und dann zurückfallen. Es müsste kühler werden, sagte ich mir benebelt.
    Es müsste kühler werden.
    Aber es wurde nicht kühler. Es war noch immer so heiß, dass ich zu ersticken und im Schutzanzug zu kochen drohte. Ich wollte ihn mir vom Leib reißen und mich seiner endlich entledigen.
    Es hätte wirklich nicht viel gefehlt, und ich hätte den Helm entriegelt.
    Dann tat der Boden sich unter mir auf. Eine gewaltige Spalte öffnete sich, und das massive Gestein platzte mit einem infernalischen Getöse auf. Es hörte sich an, als ob alle Teufel der Hölle mich im Chor anbrüllten. Erstarrt und wie betäubt blickte ich auf den Schwall weißglühender Lava, die eine Hitzewelle durch die dichte Atmosphäre schleuderte.
    Die

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