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Planeten 05 - Saturn

Titel: Planeten 05 - Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Kananga und seinen Schergen verstecken. Deshalb hat sie auch das Telefon deaktiviert, damit man sie nicht aufspüren kann.
    Langsam erhob Tavalera sich vom Stuhl, auf dem er fast den ganzen Tag gesessen hatte. Holly ist in Gefahr, und sie braucht Hilfe, ob sie das nun einsieht oder nicht. Meine Hilfe. Ich muss sie finden, ihr helfen und ihr beweisen, dass sie in dieser Lage nicht allein ist.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fasste Raoul Tavalera den Entschluss, dass er handeln musste ‒ ungeachtet aller Konsequenzen. Es wird Zeit, dass ich jemand werde, sagte er sich. Ich muss Holly finden, bevor Kanangas Paviane es tun.
    Konzentrier dich, sagte Gaeta sich. Vergiss alles außer dem Auftrag, den du durchführen musst. Vergiss Kris, vergiss überhaupt alles andere ‒ außer dass du diesen Stunt durchführen musst.
    Er stand an der inneren Luke der Luftschleuse, umgeben von Fritz, Berkowitz und Timoschenko, der das Raumboot zu den Ringen fliegen würde. Die anderen Techniker waren hinter ihm und prüften den Anzug ein letztes Mal aus.
    Berkowitz hatte Microcams an den Wänden um die Luftschleuse installiert, in der Luftschleusenkammer und sogar am Stirnband, das sein modisch gelocktes und braun getöntes Haar bändigte.
    »Was ist das denn für ein Gefühl, wenn man als erster Mensch einen Durchgang durch die Sarurnringe wagt?«, fragte Berkowitz, dem es vor Aufregung fast die Sprache verschlug.
    »Nicht jetzt, Zeke«, sagte Gaeta. »Muss mich auf die Arbeit konzentrieren.«
    Fritz trat mit einem strengen Ausdruck zwischen sie. »Er kann jetzt keine Interviews geben.«
    »Schon gut«, sagte Berkowitz verständnisvoll, obwohl die Enttäuschung ihm ins Gesicht geschrieben stand. »Wir werden nur die Vorbereitungen dokumentarisch aufzeichnen und die Interviews später darüber legen.«
    Gaeta wandte sich an Timoschenko: »Dort draußen gibt es nur dich und mich.«
    »Keine Sorge«, sagte Timoschenko ernst. »Ich bringe dich zum B-Ring, fliege dann durch die Cassini-Teilung und hole dich auf der anderen Seite der Ringebene wieder ab.«
    Gaeta nickte. »Richtig.«
    »Der Anzug ist durchgecheckt und einsatzbereit«, sagte einer der Techniker.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Gaeta.

    »Die Zange am rechten Arm ist etwas unbeweglich. Wenn wir noch ein paar Stunden Zeit hätten, würde ich sie noch einmal ausbauen und gängig machen.«
    »Du wirst die Zange sowieso nicht brauchen«, warf Fritz ein.
    »Sie funktioniert schon«, sagte der Techniker. »Nur nicht so gut, wie sie es eigentlich sollte.«
    Wenn es gut genug für Fritz ist, ist es in Ordnung, sagte Gaeta sich.
    »Ich werde sie noch einmal überprüfen«, sagte Fritz.
    Gaeta nickte lächelnd. Damit hatte er schon gerechnet. Es gab in seiner Welt drei Qualitätskriterien: durchschnittlich, überdurchschnittlich ‒ und Fritz. Das scharfe Auge und die hohen Qualitätsansprüche seines Cheftechnikers hatten Gaeta mehr als einmal das Leben gerettet.
    Nach nicht einmal einer halben Stunde hatte Holly die Verfolger in den Tunnels abgehängt. Sie war durch eine Zugangsluke geschlüpft, eine Leiter hinabgeklettert und dann leichtfüßig den unteren Tunnel entlanggelaufen, bis sie zum großen Ventil an der Wasserlinie kam. Holly wusste, dass diese Rohrleitung eine Reserveleitung war und nur dann benutzt wurde, wenn die Hauptleitung wegen einer Inspektion oder Reparatur abgesperrt wurde. Also gab sie die Code-Kombination ins elektronische Schloss der Luke ein und kroch in das dunkle Rohr. Dann schloss sie geräuschlos die Luke hinter sich.
    Sie vermochte sich in der Röhre nicht aufzurichten und nicht einmal zu knien. Sie rutschte fast von selbst auf dem Bauch entlang. Die Röhre war trocken, und die glatte Plastikauskleidung war eine gute Rutschbahn. Das einzige Problem bestand darin, in der Dunkelheit die Entfernung abzuschätzen; deshalb benutzte sie einen Punktstrahler, um die Luken auszumachen. Holly kannte die Abstände zwischen den Luken auf den Zentimeter genau. Nachdem sie einen halben Kilometer gekrochen war, hielt sie an und öffnete eins der Lunchpakete, die sie mitgenommen hatte.
    Während sie im trüben Schein der Taschenlampe das Sandwich mampfte, fühlte sie sich fast wie eine Maus in ihrem Bau. Sie wusste, dass dort draußen große Katzen lauerten.
    Aber hier bin ich sicher. Es sei denn, jemand kommt auf die Idee, diese Reserveleitung zu fluten. Dann werde ich eine ersoffene Maus sein.
    Die beiden schwarz gekleideten Sicherheitsleute standen unsicher im

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