Planeten-Aquamarinfeuer (German Edition)
Marina, die Wartezeit war vorbei, jetzt begann für alle hier eine stressfreie Zeit und sie konnte endlich wieder ihre Pläne in Angriff nehmen. Jon gehörte eindeutig dazu. Er war ja so was von fällig. Ausflüchte würde sie nicht mehr zulassen, dazu hatte er sie in den letzten Tagen zu sehr gereizt. Immer wieder hatte er ihr aufgelauert und sich einen Kuss hier, ein Streicheln dort gestohlen. Sie war gestern schon so weit gewesen, ihn in eine dunkle Ecke zu zerren und das zu tun, wovon sie schon träumte, seit sie den ersten Blick auf ihn erhascht hatte. Es stand fest, dass es mit ihrer Moral stündlich mehr bergab ging und es war ihr egal.
Sie nippte nachdenklich an ihrem Kelvarwein und beobachtete von einem kleinen Balkon aus die Menge. Sie hatte ein wenig Ruhe gebraucht, jetzt wo die Schlacht geschlagen war. Alle schienen sich prächtig zu amüsieren. Am Rande der großen und gut gefüllten Tanzfläche nahm sie eine Gruppe von drei Personen wahr, die sich nicht am allgemeinen Vergnügen beteiligten. Im Gegenteil, ihre Minen waren ernst und sie schienen etwas oder jemanden nicht aus den Augen zu lassen. Marina kniff die Augen zusammen. Sie erkannte Plektron Antim und seine Ratskollegen Oberon Ma und Isim Belk, das Ekel, den konnte sie nicht leiden. Ihr Blick folgte dem ihren und sie konnte nicht glauben, wen sie da im Auge behielten.
Jon! Was hatten die drei Weisen Mariots, mächtige Druiden und Zauberer mit Jon zu schaffen, oder was könnten sie von ihm wollen?
Gerade tanzte er mit Elexia, wie immer machte er eine gute Figur. Sie selbst hatte sich heute noch nicht getraut, in seiner Nähe zu sein. Momentan konnte sie sich selbst ja nicht über den Weg trauen. Es kam möglicherweise nicht so gut an, wenn sie mitten auf der Tanzfläche Sex mit einem Erdling hätte.
Seit vier Tagen hatte der sexuelle Frust sie jetzt fest im Griff. Sie musste ihn nur sehen oder riechen und alles Blut floss vom Hirn in die Gegend unter ihrem Nabel. Sie steckte echt knietief in Riesenlukischeiße. Sie hatte es oft gesagt, aber es traf auch immer noch zu. Kacke, Kacke, Kacke. Marina wurde es heiß, sie musste hier raus.
Seit so langer Zeit hatte sie sich immer wieder gewünscht, einen Mann zu haben, den sie lieben konnte. Jetzt hatte sie einen und es tat verdammt weh.
Als sie um die Ecke bog, sah sie die drei Druiden in eine rege Diskussion verstrickt in einiger Entfernung von ihr im Gang stehen. Isim Belk schien nicht gerade glücklich zu sein, über das, was seine Kollegen ihm offenbar darlegten. Er schüttelte immer wieder den Kopf. Marina zog sich vorsichtig hinter eine der zahlreichen Säulen zurück.
Den Göttern sei dank, verschwanden die drei schon bald und sie konnte ihren Weg fortsetzen.
Erleichtert sank sie schließlich neben Elexia auf ein gemütliches Sofa mit Blick auf die brechend volle Tanzfläche. Susann und Lysander schwebten vorbei, selig lächelnd und nur Augen für einander habend.
Der Stich in der Herzgegend traf Marina völlig unerwartet. Wenn sie ehrlich war, dann war sie neidisch und, als hätte er sie gehört, kam Jon auf sie zu. Mit einer galanten Verbeugung nahm er vor ihr Aufstellung.
„ Darf ich sie um diesen Tanz bitten königliche Hoheit?“
Plötzlich zitterten ihr die Knie. Seit ihrem Intermezzo auf der Insel hatten sie, von den erwähnten, gestohlenen Augenblicken abgesehen, Abstand gehalten. Sie wollte sich gerne einreden, dass er mittlerweile genauso scharf war, wie sie, aber er ließ sich nichts anmerken. Es war zum aus der Haut fahren. Marinas Gefühle und Beherrschung balancierten auf einer Rasierklinge und so langsam wurde ihr mulmig, wie sehr sie Jon begehrte. Was als Gedankenspiel begonnen hatte, mit einem nicht näher definierten Ziel, war zu einer Mission geworden. Sie brauchte ihn, nein, sie musste ihn haben. Es war wie ein Zwang. Susann hatte einmal geklagt, Lysander würde Lockstoffe aussenden, wie ein Salzstreuer, da war er wohl nicht alleine.
Mit einem kaum hörbaren Stöhnen ergab sie sich und legte einfach ihre Hand in seine.
Behutsam führte Jon sie auf die Tanzfläche und nutzte die Enge schamlos aus, um sie an sich zu pressen. Langsam beugte er sich zu ihren rechten Ohr.
„ Ich konnte die letzten Tage kaum schlafen, ich musste immerzu an dich denken.“
Ja, ja, ja, oh ja, es ging ihm genauso, wie ihr!
„ Haben die kalten Duschen nicht geholfen, General?“ Das Lachen konnte Jon in ihrer Stimme deutlich hören.
„ Nein, soviel kaltes Wasser gibt es auf dem
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